News aus Baden-Württemberg
Versandhändler Klingel stellt Ende Januar Betrieb ein

News aus Baden-Württemberg Versandhändler Klingel stellt Ende Januar Betrieb ein

Quelle: Fernando Gutierrez-Juarez
dpa

Ausgerechnet im 100. Jahr nach seiner Gründung hat der Versandhändler Klingel ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Doch die Suche nach einem Investor verlief erfolglos. Das hat nun Konsequenzen für Mitarbeitende und Kundschaft.

Bis Ende Januar können Kundinnen und Kunden noch bei Klingel bestellen – dann stellt der insolvente Versandhändler den Betrieb ein. Es sei kein Investor für die Gruppe gefunden worden, teilte das Unternehmen am Montag in Pforzheim mit.

Die mehr als 1300 verbliebenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der K – Mail Order GmbH & Co. KG seien zuvor über die Entscheidung des Gläubigerausschusses informiert worden. Die Verantwortlichen hätten in den vergangenen Tagen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern geführt und einen Sozialplan sowie Interessenausgleich abgeschlossen. «Diese Entscheidung ist uns allen nicht leichtgefallen, aber es gibt leider keine Alternative», erklärte die Geschäftsführung.

Im 100. Jahr nach seiner Gründung hatte der vor allem für Mode bekannte Versandhändler im Mai ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Als Gründe für das Sanierungsverfahren wurden unter anderem die deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, erheblich gestiegene Kosten etwa für Katalogproduktion und -versand sowie eine notwendige Umstellung der IT-Systeme im zweiten Halbjahr 2022 genannt.

Damals gab man sich allerdings noch optimistisch: Gerade die Digitalisierung beispielsweise im Vertrieb und beim Marketing sowie der Fokus auf den Online-Handel sollten bei der Sanierung helfen.

Doch angesichts der schwierigen Branchen- und Unternehmenssituation sei kein Interessent bereit, in die Unternehmensgruppe als Ganzes zu investieren und diese auf Basis der Sanierungskonzepte fortzuführen, hieß es nun. Es gebe nur einige Interessenten für einzelne Marken und Onlineshops der Klingel-Gruppe. Hierzu liefen Gespräche über den Kauf etwa von Markenrechten, Onlineshops und Kundenlisten. «Einen Betriebsübergang wird es dabei nicht geben», teilte Klingel mit.

Kundinnen und Kunden könnten aber weiter bestellen und sollen ihre Waren erhalten. «Auch die Abwicklung von Retouren sowie alle sonstigen Serviceleistungen sind bis ins Frühjahr 2024 sichergestellt», hieß es weiter. Lieferanten und Dienstleister würden im dem Eigenverwaltungsverfahren weiterhin bezahlt.

Zu den Marken der Firmengruppe zählen Klingel, Wenz und Mona für Damenmode, die Männerbekleidungsmarke Babista, der Schmuckanbieter Diemer, die Plus-Size-Modeanbieter Happysize, Miamoda und Meyermode sowie der Schuh-Versender Vamos und die Gesundheitsmarke Wellsana.

Das am 1. August vom Amtsgericht Karlsruhe eröffnete Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung laufe unterdessen weiter.

Nicht betroffen von der Entscheidung sei die Schneider GmbH & Co. KG. Diese Gesellschaft sei ebenfalls in einem Eigenverwaltungsverfahren. Hier liefen Gespräche mit möglichen Investoren zum Erhalt. Weitere Gesellschaften der Firmengruppe im In- und Ausland beschäftigen insgesamt mehr als 250 Mitarbeitende und befinden sich nicht in Insolvenzverfahren. Hier liefen Gespräche über das weitere Vorgehen.

 

Weitere Nachrichten

Todesfälle im Maßregelvollzug und in Psychiatrien: Untersuchungsausschuss gefordert

Die SPD wirft Sozialminister Manne Lucha nach mehreren Todesfällen im Maßregelvollzug und in Psychiatrien mangelnde Zusammenarbeit vor - und will einen Untersuchungsausschuss einrichten.

Landgericht Karlsruhe lässt Verkauf des Buchs von AfD-Politiker Krah stoppen

Weil auf dem Cover ein Foto des Klosters Maulbronn zu sehen ist, hat das Land Baden-Württemberg den Verkauf eines Buchs des AfD-Politikers Maximilian Krah von einem Gericht stoppen lassen.

Winzer und Obstbauern befürchten Ernteausfälle nach Frost

Minusgrade haben in den vergangenen Nächten in den Weinbergen und Obstplantagen in Land für Schäden gesorgt. Insbesondere Weinreben sind betroffen - aber auch zwei Obstsorten.

Mehr als 1.100 Aussteller präsentieren sich auf dem Maimarkt

Sie ist nach Angaben der Veranstalter die größte Regionalmesse Deutschlands: Auf dem Maimarkt in Mannheim gibt es Handwerk, Tiere und einen Mitwirk-o-maten für die Suche nach dem passenden Ehrenamt.

Ab dem Wochenende strahlt die Sonne wieder

In Baden-Württemberg lässt sich die Sonne wieder sehen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Stuttgart rechnet im Ländle in den kommenden Tagen mit höheren Temperaturen und wenig Regen.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 
















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.