Iron Junior im Interview
Profiboxer Vincent Feigenbutz vor dem nächsten großen Kampf

Iron Junior im Interview Profiboxer Vincent Feigenbutz vor dem nächsten großen Kampf

Der Karlsruher Vincent Feigenbutz gilt als jüngster deutscher Box-Weltmeister aller Zeiten. Bereits mit 20 Jahren trug Feigenbutz den Titel des WBA-Weltmeisters. Nun steht am Samstag, den 17. August 2019 der nächste große Kampf für den Boxprofi an!

Nächster Kampf – Vincent Feigenbutz vs. Cesar Nunez

Vincent Feigenbutz steht vor seinem nächsten großen Profi-Kampf. Der gebürtige Karlsruher trifft am Samstag, den 17. August 2019 auf den 34-jährigen, bislang ungeschlagenen Spanier Cesar Nunez (16-0- 1, 8 KOs).

Ort des Geschehens wird die Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen sein, dass hat der Boxstall Team Sauerland, wie den Fight selbst, rund einem Monat vorher, am Donnerstag, den 11. Juli 2019, bekanntgegeben.

Tickets für die Boxgala in Ludwighafen können bereits im Online-Ticketshop bestellt oder direkt unter feigenbutz@online.de gekauft werden.

 

Vincent Feigenbutz, Manager Rainer Gottwald und Team-Kollege Ahmad Ali. | Quelle: Thomas Riedel

 

Vincent Feigenbutz – Profiboxer aus Karlsruhe

Vincent Feigenbutz hebt sich in vielen Dingen von anderen Boxern ab. Nicht nur, dass sich der 1995 geborene Karlsruher im zarten Alter von 20 Jahren den WBA-Weltmeister-Titel sicherte, auch die stolze Anzahl von über 30 Profiboxkämpfen vor dem 23. Lebensjahr kann sich sehen lassen. Zudem gilt Feigenbutz als Kämpfer im Ring, dessen Boxstil der Härte eines Straßenprüglers gleicht – nicht grundlos trägt Feigenbutz den Kampfnamen Iron Junior oder wird gerne auch als K.o.-Prinz bezeichnet.

Schaut man sich in Deutschlands Box-Landschaft um, so wird schnell klar, dass Vincent Feigenbutz als die große deutsche Boxhoffnung gilt. Er ist derzeit bei drei von vier bedeutenden internationalen Weltboxverbänden auf dem dritten Rang gelistet. Seinen letzten Boxkampf gewann Feigenbutz am 26. Januar 2019 beim Battle of Karlsruhe in der Ufgauhalle in Rheinstetten gegen Przemyslaw Opalach.

 

Vincent Feigenbutz gilt als Deutschlands große Boxhoffnung.

Vincent Feigenbutz gilt als Deutschlands große Boxhoffnung. | Quelle: Melanie Hofheinz


 

Boxer Vincent Feigenbutz im Interview | Dezember 2018

Ständiges Training, gezielte Vorbereitung und immer den nächsten Box-Kampf im Visier: Vincent Feigenbutz ist Vollblutboxer und gierig nach Weltmeistertiteln. Seine Box-Karriere begann der Karlsruher schon früh, seinen Ausgleich findet er in der Natur. meinKA besuchte den Karlsruher Boxchamp aus dem Boxstall Team Sauerland und seinen Trainer Zoltan Lunka bei den Vorbereitungen auf seinen nächsten WM-Kampf.

 

Wie kamst du zum Boxsport und wann hast du damit begonnen?

Vincent Feigenbutz:
Ich war schon immer sportlich und habe in meiner Jugend oft Fußball gespielt, bis mich ein Mitspieler meiner Mannschaft mit zum Boxen genommen hat. Ich fand den Sport direkt faszinierend – sowohl das Boxen als auch den Fitnessaspekt dabei. Das war vor fast zehn Jahren, als ich 14 Jahre alt war.

 

Wann begann deine Profikarriere und was waren bisherige Höhepunkte?

Vincent Feigenbutz:
Kaum hatte ich mit dem Boxsport begonnen, folgte auch mein erster Profikampf – damals war ich 16 Jahre alt. Meine Karriere startete also sehr früh – nur vier Jahre später wurde ich, wenn auch nur für wenige Monate, bereits zum WBA-Weltmeister ernannt. Nun bin ich seit fast zehn Jahren erfolgreich im Profiboxgeschäft unterwegs und habe insgesamt 31 Boxkämpfe in neun Jahren absolviert: 29 K.o.-Siegen stehen zwei Niederlagen gegenüber. Immer an meiner Seite ist mein Manager Rainer Gottwald (TS Fight-Sportmanagement GmbH), der mich dahin geführt hat wo ich jetzt bin.

 

Boxclub Eggenstein e.V.

Boxclub Eggenstein e.V. | Quelle: Melanie Hofheinz

 

Eine beeindruckende Bilanz! Was möchtest du in deiner Boxkarriere noch alles erreichen?

Vincent Feigenbutz:
Mein großes Ziel ist es, alle Weltmeistergürtel zu gewinnen und in allen Boxverbänden die Nummer 1 zu sein. Beim Boxen kann man allerdings wenig planen, da lebst du von Kampf zu Kampf – was bedeutet, dass es sich nicht verhält wie bei einer Fußball-Weltmeisterschaft, wo man nach dem Halbfinale ins Finale einzieht.

Beim Boxsport ist jeder Kampf eine K.o.-Runde, jederzeit kann der nächste Gegner einen herausfordern – so boxt man sich bis zum Weltmeistertitel. Meine Wunschgegner sind stets große Namen wie beispielsweise Saul Canelo Alvarez oder Arthur Abraham – aber grundsätzlich gilt es denjenigen zu schlagen, der gerade Weltmeister ist.

 

Im Januar steht dein nächster Weltmeisterkampf an. Wie läuft die Vorbereitung und wie schätzt du den Gegner ein?

Vincent Feigenbutz:
Opalach ist ein starker Gegner. Ich freue mich gegen ihn um den GBU-Weltmeistertitel zu boxen. Die Stimmung in der Ufgauhalle wird zudem mitreißend sein – das spornt an. Am liebsten wäre mir, wenn ich den Kampf durch einen vorzeitigen K.o. für mich entscheiden könnte. Die Vorbereitung läuft gut, ich bin sehr fit und trainiere seit knapp einem Jahr mit Bundestrainer Zoltan Lunka an meiner Seite – er ist ein sehr guter Trainer, der mich optimal auf Opalach vorbereitet und mich auch im Auftrag des Deutschen Boxsport-Verbands (DBV) für die Olympischen Spiele in Tokio im Jahr 2020 fit macht.

Zoltan Lunka:
Wir bereiten uns seit Oktober 2018 gezielt auf Vincents Kampf am 26. Januar 2019 vor. Dazu gehören spezielle Phasen für Kraft und Ausdauer, verschiedene Trainingseinheiten und wichtige Sparringphasen, gefolgt von einer kleinen Regeneration vor dem Kampf. Zur vertieften Gegneranalyse und Konzentration fahren wir auch gerne in Trainingslager vor Kämpfen – auch vor dem Kampf gegen Opalach sind wir Anfang des Jahres für eine Woche nach Slowenien gefahren.

 

Bundestrainer Zoltan Lunka.

Bundestrainer Zoltan Lunka. | Quelle: Melanie Hofheinz

 

Das Boxen bestimmt einen Großteil deines Lebens, doch was machst du in deiner Freizeit als Ausgleich?

Vincent Feigenbutz:
Ich bin anders als die meisten Menschen in meinem Alter, da ich stark auf den Sport fokussiert bin. Ich trainiere täglich und vor Wettkämpfen sogar zweimal am Tag. Andere würden jetzt vielleicht antworten, dass sie in ihrer Freizeit nachts durch die Karlsruher Partyszene ziehen oder so etwas. Ich suche dagegen eher die Ruhe und gehe lieber angeln, das ist mein Ruhepol und Ausgleich.

Da ich gerne in der Natur unterwegs bin, ist Angeln perfekt für mich. Dazu gehe ich auch gerne raus aus der Karlsruher Stadt und fahre nach Eggenstein oder Dettenheim. Auch wenn ich gerne in Karlsruhe lebe, wünsche ich mir manchmal, dass die Natur ähnlich wie in Amerika wäre, die Flächen weiter und vielfältiger. Allerdings besteht mein Alltag nicht nur aus dem Boxen, soziales Engagement ist mit ebenfalls sehr wichtig, weshalb ich beispielsweise die onkologischen Abteilungen der Kinderklinik Karlsruhe (FuoKK) in meiner Freizeit unterstütze und auch ehrenamtlich verstärkt im Umweltschutz tätig bin.

 

Battle of Karlsruhe – Feigenbutz-Kampf | Januar 2019

Vincent Feigenbutz kämpft am Samstag, den 26. Januar 2019 in der Ufgauhalle in Rheinstetten gegen Przemyslaw Opalach um die GBU-Weltmeisterschaft. Feigenbutz wird den Hauptkampf gegen 22:30 Uhr bestreiten, welcher live auf dem Free-TV-Sender Sport1 übertragen wird.

Neben Feigenbutz‘ Top-Fight, werden noch weitere Boxer beim Battle of Karlsruhe in den Ring steigen. Einer der Vorkämpfe bestreitet der Halbmittelgewichtler aus dem Team Sauerland Ahmad Ali, der gegen Denis Krieger boxt. Zudem wird Sarah Bormann ihren WIBF/GBU-Weltmeistertitel im Halbfliegengewicht gegen die Belgierin Sanae Jah verteidigen.

Wer live in der Ufgauhalle beim Battle of Karlsruhe dabei sein möchte, kann die Hotline 01806/533933 anrufen, beim Online-Ticketunternehmen eventim Eintrittskarten online bestellen oder direkt bei der Karlsruher Vorverkaufsstelle, dem Bulldog Gym in der Daxlander Straße, vorbeischauen.

 

Vincent Feigenbutz trifft im Battle of Karlsruhe auf Przemyslaw Opalach.

Vincent Feigenbutz trifft im Battle of Karlsruhe auf Przemyslaw Opalach. | Quelle: Team Sauerland

 

Nachtrag – Battle of Karlsruhe

Vincent Feigenbutz gewann das am 26. Januar 2019 stattgefundene Battle of Karlsruhe in der Ufgauhalle in Rheinstetten gegen Przemyslaw Opalach. Bereits in der fünften Runde stand Feigenbutz durch einen technischen K.o. als Sieger des Kampfes fest. Mit seinem Sieg erlangte Feigenbutz den GBU-Weltmeistertitel im Supermittelgewicht. Insgesamt war es der 30. Sieg des 23-jährigen Karlsruher Profi-Boxers.

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