Corona in der Fächerstadt
Vor Öffnung: Karlsruher KiTa-Träger richten sich an Familien

Corona in der Fächerstadt Vor Öffnung: Karlsruher KiTa-Träger richten sich an Familien

Quelle: Pro-Liberis und Lenitas

Nach Entscheidung von Bund und Ländern öffnen KiTas und Schulen ab kommender Woche wieder. Die beiden Karlsruher KiTa- und Jugendhilfeträger Pro-Liberis und Lenitas zeigen ihr grundsätzliches Verständnis, doch richten sich auch an Familien und Politik.

Regulärer Betreuungsbetrieb steht bevor

Ab Montag, den 22. Februar 2021, sollen die KiTas wieder in den regulären Betreuungsbetrieb gehen. Diese Entscheidung ist aufgrund des rückläufigen Infektionsgeschehens nachvollziehbar und das allmähliche Zurückkommen zur Normalität kommt insbesondere den Kleinsten zugute. Dennoch bedeutet diese Entscheidung für die beiden Karlsruher KiTa- und Jugendhilfeträger Pro-Liberis und Lenitas gewisse Herausforderungen, wie diese nun in einer Pressemitteilung informieren.

Denn während der Rahmen zur Notbetreuung im Lockdown des Frühjahrs 2020 klar definiert war, gestaltete sich die Situation in den vergangenen Monaten komplizierter.

 

Zwickmühle für pädagogischen Fachkräfte

So nutzen rund 50 Prozent der Karlsruher Familien das Angebot seit Mitte Dezember. Das bedeutete für die pädagogischen Fachkräfte eine Zwickmühle. Zum einen ist die Personalsituation in den Betreuungseinrichtungen nach wie vor angespannt aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen, zudem gehören einige Mitarbeitende zu besonders gefährdeten Risikogruppen und Aushilfskräfte können nicht zwischen verschiedenen KiTas wechseln.

Zum anderen steigt durch mehrere Familien auch das Risiko einer Ansteckung, trotz umfangreicher Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. So bedeuteten allein Abhol- und Bring-Situationen zu Stoßzeiten Komplikationen in mehrgruppigen Einrichtungen. Das Personal steht unter entsprechendem Druck, auch wenn Erzieher nun der zweiten Impfgruppe zugeordnet wurden, wird in der Pressemitteilung erklärt.

 

KiTa-Gebühren stellen einen Konflikt dar

Eine kurzfristige Entspannung der Lage ist durch die reguläre Wiedereröffnung ab dem 22. Februar nicht gegeben, erklären die beiden Träger weiter. Auch aus diesem Grund richten sich die Pro-Liberis gGmbH und die Lenitas gGmbH mit einem Elternbrief an die Familien. Das Verständnis für die Entscheidungen der Erziehungsberechtigten, ihre Kinder wieder in der regulären Betreuung anzumelden, ist seitens der Trägergesellschaften gegeben, dennoch ist die Situation kompliziert.

Zudem stellt das Thema der KiTa-Gebühren einen Konflikt dar, denn auch wenn Eltern ihre Kinder weiterhin zu Hause betreuten, fielen die Gebühren an und müssten gezahlt werden, wird erklärt. Grund dafür sind laufende Kosten der KiTas, darunter auch Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen sowie Mieten und Löhne. Wie sich die Lage hinsichtlich der Gebühren entwickelt, ist derzeit noch unklar; eine Erstattung zugunsten der Trägergesellschaften steht aktuell nicht zur Debatte, wird mitgeteilt.

 

„Zahlung der Gebühren stößt auf Unverständnis“

„Einige Eltern informierten sich aktiv bei uns. Ihre Bereitschaft die Kinder noch länger zu Hause zu betreuen ist gegeben, doch die zu leistende Zahlung der Gebühren stößt auf Unverständnis, wodurch die Motivation zur Mithilfe der weiteren Eindämmung des Infektionsgeschehens gedämpft wird“, erklärt Melanie Quernhorst von Pro-Liberis.

Durch die transparente Darstellung der aktuellen Situation in Form eines außergewöhnlichen Schreibens an die Familie, erhoffe man sich ein gewisses Verständnis und Zugeständnisse – idealerweise nicht nur von den Familien, sondern auch seitens der Politik. Zwar orientieren sich Maßnahmen wie beispielsweise das Corona-Kinderkrankengeld in die richtige Richtung, doch bieten sie keine Entlastung hinsichtlich der KiTa-Gebühren und somit der aktuell schwierigen Situation in den Kinderbetreuungseinrichtungen, wird abschließend informiert.

 

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