News aus Baden-Württemberg
Wieder Streiks in Kitas: Verdi rückt Frauenarbeit in Fokus

News aus Baden-Württemberg Wieder Streiks in Kitas: Verdi rückt Frauenarbeit in Fokus

Quelle: Christophe Gateau
dpa

Der öffentliche Dienst ist zum großen Teil weiblich. Darauf will die Gewerkschaft Verdi am Internationalen Frauentag aufmerksam machen. Gerade sie seien auf bessere Bezahlung angewiesen, weil viele nur in Teilzeit arbeiten.

Hunderte Eltern von Kita-Kindern haben am Mittwoch wegen Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi eine Alternativbetreuung finden müssen. Nach Angaben der Gewerkschaft blieben in Mannheim alle Kitas geschlossen, in Stuttgart zwei Drittel. Auch in Heilbronn, Freiburg und Ulm waren Erzieherinnen aufgerufen, ihre Arbeit ruhen zu lassen. Am Internationalen Frauentag rückte Verdi die Arbeit von Frauen im öffentlichen Dienst in den Mittelpunkt. Frauen seien überwiegend im Sozial- und Erziehungsdienst, in der Verwaltung und in Kliniken tätig.

Verdi will mit den Arbeitsniederlegungen der Forderung Nachdruck verleihen, das Einkommen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro monatlich, zu erhöhen. Die Laufzeit der angestrebten Vereinbarung soll zwölf Monate sein. In Baden-Württemberg arbeiten nach Zahlen des Statistischen Landesamtes 236.000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen. Etwa 67 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, die Teilzeitquote beträgt rund 44 Prozent, teilte Verdi weiter mit.

Das von Verdi abgelehnte Angebot der Arbeitgeber umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

In Stuttgart werden am Nachmittag zu einer Kundgebung mit Verdi- Verhandlungsführerin Christine Behle und Demonstration über 4000 Streikende aus der Landeshauptstadt und den umliegenden Landkreisen sowie Frauen aus allen Branchen und Bereichen der Gesellschaft erwartet. In Stuttgart sind auch Bäder und Kontrollen in Bussen und Straßenbahnen betroffen.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat nach eigenen Angaben kein Verständnis für die Aktionen, zumal man noch im Zeitplan der Verhandlungen liege, die Ende März fortgesetzt werden. Karin Welge, Verhandlungsführerin und VKA-Präsidentin sagte, die Streikaufrufe dienten der Gewerkschaft zur Mobilisierung und Mitgliedergewinnung. Verdi trage zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate Tarifpolitik auf dem Rücken von Eltern und jungen Familien aus.

Verdi-Vizelandeschefin Hanna Binder betonte: «Diese Tarifrunde ist auch die Tarifrunde der Frauen.» Sie leisteten den Löwenanteil der bezahlten und unbezahlten Arbeit für Familie und Angehörige. Da Frauen in der Regel weniger verdienten als Männer, reduzierten sie die Arbeitszeit, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Binder resümierte: «Sie arbeiten doppelt und verdienen die Hälfte.»

 

Weitere Nachrichten

Europa-Park eröffnet neue Achterbahn Anfang 2024

Achterbahnfans müssen auf eine neue Attraktion in Deutschlands größtem Freizeitpark noch warten. Es gibt aber zum Saisonstart am Wochenende einen neuen Themenbereich. Dort geht es mit Ballons etwas gemächlicher zu.

Rauch aus dem Motorraum: Lastwagen auf A8 in Brand geraten

Ein Lastwagen ist am Donnerstag auf der Autobahn 8 bei Pforzheim in Brand geraten.

Am Montag: Großer Warnstreik bringt Verkehr in Baden-Württemberg zum Stillstand

Bahn, Busse, Flughäfen: Mit einem gemeinsamen Warnstreik wollen zwei Gewerkschaften am Montag große Teile des öffentlichen Verkehrsnetzes in Deutschland lahmlegen. Betroffen sind auch zahlreiche Kommunen im Südwesten - mit Folgen für Hunderttausende Menschen.

Geld Euro Verluste

Land fördert Kulturdenkmäler mit rund sechs Millionen Euro

Rund sechs Millionen Euro hat das Land Baden-Württemberg für die Förderung von Kulturdenkmälern freigegeben.

Legoland startet in Saison: Gutachten zu Achterbahnunfall liegt vor

Im vergangenen Jahr feierte Legoland das 20-jährige Bestehen - ein Achterbahnunfall überschattete das Jubiläumsjahr. Nun fängt die Saison wieder an. Wegen des Unglücks gibt es aber noch offene Fragen.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 
















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.