6.500 Tonnen Streusalz stehen der Stadt Karlsruhe zur Verfügung
Winterdienst: Gerüstet für Glätte – auch Bürger müssen streuen

6.500 Tonnen Streusalz stehen der Stadt Karlsruhe zur Verfügung Winterdienst: Gerüstet für Glätte – auch Bürger müssen streuen

Quelle: Isabel Ruf

Sobald im Winter auf den Straßen Schnee liegt oder es glatt wird, ist der Winterdienst der Stadt Karlsruhe gefragt. Die Mitarbeiter sind bereits in der Nacht im Einsatz, um die Fahrbahnen sicher zu machen. Doch auch die Bürger müssen etwas tun.

Es wird immer kälter in Karlsruhe: Wer morgens aus dem Haus geht, muss sich mittlerweile ganz schön warm einpacken – und gegebenenfalls erst einmal die Windschutzscheibe von Eis befreien. Während sich die einen hoffnungsvoll fragen, wann wohl der erste Schnee fallen wird, sorgen sich die anderen vor der ersten Glätte und dem Winterdienst.

Die Stadt Karlsruhe ist auf beides schon länger vorbereitet. Das wurde bei einem Pressegespräch am Dienstag, 12. November 2019, mit Bürgermeisterin Bettina Lisbach, dem Leiter des Amtes für Abfallwirtschaft Olaf Backhaus und Andreas Bender, zuständiger Leiter für den Sachbereich Winterdienst, deutlich.

 

6.500 Tonnen Streusalz zur Verfügung

In eigenen Lagern hat die Stadt Karlsruhe insgesamt 1.500 Tonnen Streusalz zur Verfügung. Dazu kommen 2.000 Tonnen in einem externen Lager eines regionalen Lieferanten. Falls das immer noch nicht reicht und ein extremer Winter weiteres Streusalz nötig macht, gibt es eine Einkaufskooperation des Landes Baden-Württemberg. Diese ermöglicht Karlsruhe einen reservierten Zugriff auf weitere 3.000 Tonnen Streusalz. Zum Vergleich: Im vergangenen, relativ schwachen Winter wurden 800 Tonnen verbraucht. Die dadurch entstandenen Kosten für die Stadt lagen bei rund 800.000 Euro. Beim sehr strengen Winter 2009/2010 wurden in der Stadt insgesamt 4.250 Tonnen Streusalz aufgebraucht.

Rund 200 Fahrzeuge und bis zu 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind je nach Wetterlage in einem mehrtägigen Volleinsatz in Schichten in Einsatz. Die Beschäftigten sind ab 03:00 Uhr unterwegs, um für die Sicherheit der Autofahrer auf den Straßen zu sorgen. Erste Priorität haben dabei Bundes- und Landesstraßen, Hauptverbindungsstraßen und alle Buslinien sowie Gefahrenstellen. Erst, wenn all diese komplett abgearbeitet wurden, geht es an die verkehrswichtigen Nebenstraßen.

Auch auf dem Radwegenetz liegt für die Stadt Karlsruhe der Fokus. Dieses hat derzeit eine Länge von rund 200 Kilometern. Eine beauftragte Firma bestreut die Radwege je nach Situation ab 03:00 Uhr und streut bis 22:00 Uhr.

 

Umweltschutz beim Winterdienst

Um die Umwelt nicht unnötig zu belasten, bestellt das Amt für Abfallwirtschaft in Karlsruhe bei Neuanschaffungen sogenannte Kombi-Solesprüher. Diese verbreiten auf der Fahrbahn sowohl reines Feuchtsalz als auch reine Sole. Zudem sind die Großstreufahrzeuge mit einer Thermomatiktechnik ausgerüstet. Mittels Infrarotsensor misst man die Oberflächentemperatur der Fahrbahn und steuert den Auswurf des Streumittels. Allein durch die Nutzung der Feuchtsalzmischung und dem Einsatz der Thermomatentechnik werden bis zu 30 Prozent weniger Streusalz verwendet.

 

Winterdienst – diese Verpflichtungen haben die Bürger

Wenn es draußen glatt ist oder Schnee liegt, müssen auch die Bürger an die Arbeit – und zwar ziemlich früh. Gehwege, Fußwege und Treppenwege müssen geräumt und bestreut werden. Anlieger müssen diesen Pflichten werktags bis 07:30 Uhr nachkommen. An Sonn- und Feiertagen hat der Winterdienst auf Gehwegen bis 09:00 Uhr Zeit. Wenn es nicht aufhört zu schneien, muss man auch mehrmals ‚ran, im Fall der Fälle sogar bis 21:00 Uhr.

Aus Umweltschutzgründen dürfen nur abstumpfende Mittel wie Sand, Splitt, Asche oder salzfreie Auftaumittel verwendet werden. Salz oder salzhaltige Mittel sind nicht gestattet. Sobald die Temperaturen wieder steigen, müssen die Streumittelreste beseitigt werden.

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