Corona in Baden-Württemberg
ADAC und ADFC bemängeln schlechte Radwege

Corona in Baden-Württemberg ADAC und ADFC bemängeln schlechte Radwege

Quelle: Gregor Bauernfeind
dpa

Enge, unübersichtliche, zugeparkte und von Herbstlaub rutschige Radwege. Ein Test des ADAC zeigt: Die Radrouten der Städte sind ausbaufähig. Auch Stuttgart hat Nachholbedarf.

Stuttgarts Radwege sind offenbar ausbaufähig: Nach einem ADAC-Fahrradwegetest bekommt die Landeshauptstadt nur die Note «ausreichend». Zu diesem Ergebnis kommt der Automobil-Club nach aktuellen Stichproben von 120 Routen in zehn Städten. Fast jeder dritte Radweg in den Städten erfülle nicht einmal die jeweilige Mindestbreite, so der ADAC.

In Stuttgart wurden 13 Testrouten unter die Lupe genommen. Fünf schnitten dabei als «gut» ab, vier als «ausreichend» und eine als «mangelhaft». Als «sehr gut» wurde keine bewertet, aber auch keine als «sehr mangelhaft».

Der Auto-Club hatte auf 120 Routen in den fünf Landeshauptstädten mit dem höchsten sowie den fünf Landeshauptstädten mit dem niedrigsten Radanteil am Verkehr überprüft, ob die bestehenden Radwege dem immer größer werdenden Andrang gewachsen sind. Als Maßstab legten die Münchner die geltenden Empfehlungen an, wonach beispielsweise ein nur in einer Richtung zu befahrender Radweg mindestens 1,60 Meter, im Regelfall aber zwei Meter breit sein sollte. Einzig Kiel erreichte ein gutes Gesamturteil; dort fiel keine einzige Route durch.

«Selbst die Sollbreite von 2,00 Metern halten wir noch deutlich für zu schmal. 2,50 Meter sind für uns die Mindestbreite, 3,00 Meter die Sollbreite», betonte der Bundesgeschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), Burkhard Stork. Er bemängelte nicht nur den Platz auf den Radwegen: «Fast alle Radwege sind nicht in Asphalt ausgeführt, sondern mit Steinen gepflastert. Sie sind oft in ganz, ganz schlechtem Zustand, häufig sind sie von Wurzeln aufgebrochen.»

Des Weiteren betonte Stork auf Anfrage: «Unseres Wissens gibt es keine Stadt in Deutschland, die auf den Radwegen vernünftig Schnee räumt. Und wenn jetzt der Herbst da ist, räumt auch annähernd keine Stadt das Laub vernünftig. Das ist gefährlich, das ist rutschig, man sieht oft gar nicht, wo genau der Radweg ist.»

Ob die in der Corona-Krise bekannt gewordenen Pop-Up-Radwege, die zur Bewältigung des sprunghaft gestiegenen Anteils von Radfahrern mancherorts eingerichtet wurden, sinnig sind – darüber sind ADAC und ADFC uneins. ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand betonte, dass bei der Planung von Radwegen die Belange aller Beteiligten zu berücksichtigen seien. «Den Verkehrsraum vorschnell, beispielsweise durch Pop-Up-Radwege, umzuverteilen, ist nicht das richtige Mittel, um langfristig den Verkehrsfluss zu verbessern und für mehr Sicherheit zu sorgen.»

ADFC-Mann Stork hingegen betonte: «Das ist internationaler Standard, dass man solche Projekte mal ein halbes Jahr ausprobiert. Hat es tatsächlich eine Stauwirkung? Wird es akzeptiert? Können die Parkplätze wegfallen? Das ist klug.»

 

Weitere Nachrichten

Zahl der politisch motivierten Straftaten in Baden-Württemberg hat deutlich zugenommen

Wahlplakate wurden abgerissen, Forderungen zum Gaza-Krieg auf Wände gesprüht, es wurde beleidigt und gedroht. Im Umfeld von Krieg und Wahlen hat sich die politisch motivierte Kriminalität verstärkt.

Neues Projekt: KI soll Richtern durch den Aktendschungel helfen

Richter müssen in Verfahren oftmals unzählige Seiten an Gerichtsakten lesen. Künstliche Intelligenz soll Ihnen künftig dabei unter die Arme greifen.

Schnee im Schwarzwald: Erste Flocken mischen sich unter Schauer

Leise rieselt der Schnee - und Schauer gleich mit. Am Freitag könnten auf über 1500 Metern Höhe einzelne Schneeflocken fallen, sagt der Deutsche Wetterdienst.

Fahrgäste saßen 40 Minuten in Achterbahn im Europa-Park fest

Nicht das erste Mal gab es Probleme mit der Achterbahn «Blue Fire» im Europa-Park Rust. Doch die Bahn ist schon wieder normal in Betrieb.

Bei Prozessauftakt: Angeklagter gesteht tödliche Verfolgungsjagd in Gaggenau

Er rast ohne Führerschein durch die Stadt und erfasst eine Frau. Die Passantin stirbt später. Nun steht der Mann wegen Mordes vor Gericht. Dort erklärt er sich.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 




Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.