Corona in Baden-Württemberg
„Akute Existenznot“: Friseure dringen auf schnelle Salonöffnungen

Corona in Baden-Württemberg „Akute Existenznot“: Friseure dringen auf schnelle Salonöffnungen

Quelle: Sebastian Gollnow

Bei den Menschen wachsen die Haare, bei den Friseuren die Sorgen. Der Südwest-Branchenverband sieht inzwischen einen Großteil der häufig kleinen Betriebe in «akuter Existenznot».

Die Friseure im Südwesten dringen vor dem nächsten Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Mittwoch auf schnelle Öffnungsperspektiven für ihre Salons. Ein Festhalten an den scharfen Lockdown-Maßnahmen für das Friseurhandwerk über den 14. Februar hinaus lasse sich nicht mehr rechtfertigen, sagte der Geschäftsführer des Fachverbands Friseur und Kosmetik Baden-Württemberg, Matthias Moser, der Deutschen Presse-Agentur. Er begründete diese Haltung auch mit der finanziellen Not, mit der viele kleine Friseurbetriebe konfrontiert seien. «Unser Handwerk braucht eine Rückkehr zur Normalität, sonst gibt es für viele keine Zukunft.»

Moser betonte, für die Friseure sei ein schneller Neustart vor allem «in Anbetracht der vielfach unzureichenden und nur begrenzten Hilfsmaßnahmen des Staates» nötig. Die Lage sei ernst: «Wir gehen davon aus, dass im Moment ca. 60 Prozent aller Betriebe in akuter Existenznot sind. Uns werden jetzt Betriebsschließungen gemeldet.»

Obendrein zeigte sich Moser überzeugt davon, dass Friseursalons «keine Gefahrenherde für die Virusverbreitung» seien. Die Arbeitsschutzstandards in den meisten Betrieben seien hoch. Moser sagte, laut Berufsgenossenschaft seien seit Pandemiebeginn im Frühjahr 2020 bundesweit gerade einmal 22 Corona-Fälle von Friseurbetrieben gemeldet worden – und das, obwohl es in Deutschland 80 000 Betriebe mit 240 000 Mitarbeitern gebe.

Seit Wochen müssen auf staatliche Anordnung hin auch Friseursalons geschlossen bleiben. Bund und Länder wollen ihr weiteres Vorgehen am Mittwoch abstimmen. Im Mittelpunkt dürfte dann die Frage stehen, ob der geltende harte Lockdown über den 14. Februar hinaus verlängert oder möglicherweise gelockert wird.

Der Fachverband Friseur und Kosmetik Baden-Württemberg vertritt nach eigenen Angaben rund ein Drittel der etwa 11 000 Friseurbetriebe im Südwesten.

 

Mehr zum Thema

Laut Studie: Viele Corona-Infizierte berichten von Langzeitfolgen

Starke Müdigkeit, rasche Erschöpfung oder Gedächtnisprobleme. Nur einige der Long-Covid-Symptome bei Betroffenen im Südwesten. Eine Studie zeigt Folgen der Virusinfektion nach zwei Jahren auf.

Streit mit Versicherung: Gericht stärkt Post-Covid-Erkrankte

Fast auf den Tag genau vor fünf Jahren brach Corona auch in Deutschland aus. Die Folgen werden nicht nur die Justiz lange beschäftigen. Die hat nun wieder ein wichtiges Urteil vorgelegt.

Abwassermonitoring in Karlsruhe zeigt aktuell Höchststand an Coronaviren

Seit Sommer 2020 wird durch das Technologiezentrum Wasser (TZW) in der Kläranlage Karlsruhe ein Monitoring auf SARS-CoV-2 durchgeführt – und noch nie waren so viele Viren nachweisbar wie aktuell, informiert die Stadt Karlsruhe in einer Pressemeldung.

Corona-Quarantäne: Land muss Verdienstausfall für Ungeimpfte zahlen

Das Land Baden-Württemberg muss zwei Ungeimpften den durch eine Corona-Quarantäne entstandenen Verdienstausfall bezahlen.

Corona-Zahlen in Karlsruhe steigen: Oberbürgermeister Mentrup mit Appell

Das Karlsruher Abwassermonitoring zeigt eine nach oben gehende Corona-Virenlast, weshalb steigende Infektionszahlen in den nächsten Wochen erwartet werden. Aus diesem Grund appelliert Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup zur Vernunft und Vorsicht.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.