News aus Baden-Württemberg
Flüchtlingskosten: Kreise mahnen Land zu schnellerer Lösung

News aus Baden-Württemberg Flüchtlingskosten: Kreise mahnen Land zu schnellerer Lösung

Quelle: Lino Mirgeler

Der Präsident des Landkreistages, Joachim Walter, hat die Landesregierung aufgefordert, den Kommunen bei den Kosten für ukrainische Flüchtlinge schnell unter die Arme zu greifen.

Städte und Gemeinden müssten einen Betrag von 720 Millionen Euro schultern, das sei zu viel, sagte der Tübinger Landrat der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch). «Wir müssen das Thema schnell klären. Wir zahlen jetzt schon», erklärte Walter mit Blick auf die Verhandlungen über den kommunalen Finanzausgleich mit dem Land am kommenden Mittwoch. Hintergrund ist, dass die ersten ukrainischen Flüchtlinge vom 1. Juni an Hartz-IV-Leistungen erhalten und nicht mehr als Asylbewerber eingestuft werden.

Durch diesen Systemwechsel entstehe den Kreisen allein bei den Unterkunftskosten ein Finanzbedarf von 161 Millionen Euro, erläuterte Walter. Die Kosten der Unterbringung, wie sie im Sozialgesetzbuch II geregelt sind, übernehme der Bund zu etwa 70 Prozent. Das heißt, die 44 Stadt- und Landkreise müssen fast 30 Prozent der Unterkunftskosten selbst aufbringen. Der CDU-Politiker Walter forderte von Grün-Schwarz eine volle Kostenübernahme. «Es sind nicht nur die Unterkunftskosten, die wir mitfinanzieren müssen. Es sind auch die Eingliederungshilfen, die Hilfen zur Pflege und die Jugendhilfekosten, die wir anteilig bezahlen müssen.» Das Finanzministerium erklärte, man wolle sich vor den Verhandlungen am Mittwoch dazu nicht äußern.

Die SPD-Fraktion unterstützte die Kommunen: «Städte und Gemeinden leisten enormes, um die Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine sicherzustellen. Der Unmut der Kommunen ist absolut nachvollziehbar, denn sie haben alle Hände voll zu tun und müssen dann auch noch finanziell in Vorleistung gehen», erklärte Nicolas Fink, SPD-Finanzexperte. «Die Landesregierung darf die Kommunen nicht länger zappeln lassen, sondern muss endlich für die vollständige Kostenübernahme sorgen.»

 

Weitere Nachrichten

Amnestie: Warum Häftlinge vor Weihnachten früher freikommen können

Es hat schon Tradition: Vor Weihnachten werden einige Häftlinge früher entlassen. Die Maßnahme ist nicht unumstritten. Aber den Gefangenen beschert die sogenannte Weihnachtsamnestie kostbare Zeit.

Verbraucherschützer warnen: Kunden-Info zehn Jahre vor Gas-Stopp

Deutschland will 2045 klimaneutral sein. Dazu gehört auch der Ausstieg aus der Nutzung von Erdgas. Verbraucherschützer mahnen eine rechtzeitige Information für Gaskunden an.

Höchster Kirchturm der Welt: Ulmer Münster ist Titel bald los

Die Sagrada Família in Barcelona soll durch ein begehbares Glaskreuz bald höher sein als das Ulmer Münster. Das Kuriose: Die Firma, die es baut, ist nur einen Steinwurf von Ulm entfernt.

"Ich war wie von Sinnen": Mann gesteht Bluttat im Landkreis Karlsruhe

Eltern wollen die gescheiterte Beziehung ihrer Kinder kitten. Am Ende ist der Vater des Schwiegersohns tot und ein Ehepaar steht unter Mordverdacht. Im Prozess nimmt der Mann alles auf sich.

Festnahme in Bretten: Teenager macht zwei Einbrüche in einer Nacht

Ein Jugendlicher ist nach mutmaßlichen Einbrüchen in Obrigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) und Heilbronn in Untersuchungshaft gekommen. Eine Fahndung nach seinen beiden Komplizen blieb zunächst erfolglos, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.