News aus Baden-Württemberg
Fördersumme der L-Bank mit 16,1 Milliarden auf Rekordhoch

News aus Baden-Württemberg Fördersumme der L-Bank mit 16,1 Milliarden auf Rekordhoch

Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild
dpa

Die Förderung von Unternehmen, Familien und Wohnraum – das sind die Hauptaufgaben der Landeskreditbank. In der Pandemie wickelte sie außerdem die Corona-Hilfen ab. Die sind nun Geschichte – in Zeiten der Dauerkrise bleibt die Fördersumme aber auf Rekordniveau.

Zwischen normaler Förderung und Dauerkrise: Die L-Bank hat im vergangenen Jahr Unternehmen, Kommunen und Familien im Südwesten erneut mit einer Rekordsumme gefördert. Und das, obwohl die Corona-Hilfen, die das landeseigene Geldhaus abgewickelt hatte, Mitte 2022 ausgelaufen sind. Die Fördersumme stieg um 5,9 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro, wie die Bank am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Die Anzahl der bewilligten Förderanträge ging im Vorjahresvergleich aber um rund 7,5 Prozent auf 213.777 zurück.

Der Trend immer neuer Höchstwerte beim Fördervolumen der L-Bank setzt sich damit fort. Insbesondere in der Pandemie war die Summe wegen der Hilfsprogramme sprunghaft angestiegen. Im Vergleich zu 2019 hat sie sich mittlerweile fast verdoppelt. 2021 lag allerdings der Anteil der Corona-Hilfen bei gut 41 Prozent. 2022 waren es nur noch 12 Prozent.

Die Abwicklung der Corona-Zuschüsse wird die L-Bank jedoch noch bis mindestens 2025 beschäftigen. Von 2020 bis 2022 wurden demnach mehr als 650.000 solcher Anträge gestellt. Bei etwa 300.000 stehe noch die Schlussabrechnung aus. Zudem gebe es Zehntausende offene Vorgänge wie Widersprüche, Klagen und Erstattungen. Kreditinstitute wie die L-Bank verwalten Fördermittel etwa einzelner Bundesländer und geben diese im Rahmen spezieller Programme weiter.

«Krise für eine Förderbank bedeutet, viel zu tun zu haben», sagte Vorstandschefin Edith Weymayr bei der Vorstellung der Bilanz. Das habe die Pandemie eindrucksvoll gezeigt und das vergangene Jahr mit den Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine bestätigt.

Dass die Fördersumme trotz des Endes der Corona-Hilfen um fast eine Milliarde Euro gestiegen sei, zeige, dass die normale Fördertätigkeit der Bank gefragter sei denn je, sagte Weymayr. Für den Anstieg machte sie unter anderem Zunahmen bei der Förderung des Mittelstandes sowie Sonderfinanzierungen bei Infrastrukturvorhaben verantwortlich.

Die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen stieg 2022 ohne die Corona-Hilfen um rund 20 Prozent auf 4 Milliarden Euro. Mit dem Geld, etwa in der Form von günstigen Darlehen oder Zuschüssen, wurden mehr als 17.500 Unternehmen unterstützt – zum Beispiel bei der Gründung. Hilfe erhielten aber etwa auch Firmen, die wegen der Energiekrise in Zahlungsschwierigkeiten geraten waren. Weymayr zufolge wurden dadurch mehr als 350.000 Arbeitsplätze erhalten und 13.800 neue geschaffen.

Weiteres Standbein der L-Bank ist die Wohnraumförderung. In diesem Bereich unterstützte sie Familien und Haushalte mit mittleren und niedrigen Einkommen mit rund 2,1 Milliarden Euro (2021: 2,2 Mrd). Im Sozialbereich legte die gesamte Fördersumme um gut ein Viertel auf 3,4 Milliarden Euro zu. Größter Einzelposten hier ist das Elterngeld, für dessen Auszahlung die L-Bank zuständig ist. Infrastrukturvorhaben von Kommunen wurden mit knapp 6,1 Milliarden gefördert.

Neben ihren klassischen Aufgabenfelder sieht sich die L-Bank immer mehr als Krisenhelfer. «Das Jahr 2022 hat wie die Jahre zuvor vieles scheinbar Verlässliche in Frage gestellt und für Unsicherheit und bei vielen auch für Umdenken», sagte Weymayr. Resilienz habe in diesem Zusammenhang stark an Bedeutung gewonnen. Diese zu stärken, sei das erklärte Ziel der Förderbank. Weymayr zufolge wolle die L-Bank die baden-württembergische Gesellschaft und insbesondere die Wirtschaft widerstandsfähiger gegen Krisen und große Umbrüchen machen.

Deutlich sichtbar wird das an den Transformationsprogrammen der Bank. Diese Förderung in den Bereichen Innovationen, Digitalisierung und Klima legte 2022 um rund 75 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu.

Die Bilanzsumme des Förderinstituts mit Sitz in Karlsruhe erhöhte sich 2022 auf 93,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis lag bei 172,6 Millionen Euro und damit fast 10 Prozent höher als im Vorjahr.

 

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