Baden-Württemberg
I wie Imperia: Erst umstritten, jetzt Konstanzer Wahrzeichen

Baden-Württemberg I wie Imperia: Erst umstritten, jetzt Konstanzer Wahrzeichen

Quelle: Philipp von Ditfurth

Die Hafenfigur Imperia in Konstanz ist eine beeindruckende Skulptur: 18 Tonnen schwer, zehn Meter hoch und ganz aus Beton gegossen zeigt sie das Abbild einer üppigen Kurtisane. Aufgestellt wurde die Statue durch einen Streich ihres Schaffers Peter Lenk.

Dass die Imperia heute als Wahrzeichen den Konstanzer Hafen schmückt, ist eigentlich einem Streich des Bildhauers Peter Lenk zu verdanken: Der Tourismusverein hatte die Skulptur in den 1990er Jahren in Auftrag gegeben, zwei Drittel im Gemeinderat waren jedoch dagegen. Lenks sagte sich damals einfach:

«Die Verantwortungsträger schlafen doch nachts. Nehmen wir ihnen die Verantwortung halt mal kurz ab und geben sie ihnen beim Aufwachen zurück.»

Der Bildhauer schmuggelte die Skulptur kurzerhand und mitten in der Nacht über den Bodensee und baute sie im Konstanzer Hafen auf. Die Überfahrt finanzierte laut Lenk ein Schweizer Unternehmen – unter der Bedingung, die Eidgenossen zu verschonen und das Kunstwerk in Deutschland aufzustellen.

Inzwischen ist die Hafenfigur nach Angaben der Stadt eines der beliebtesten Touristenziele in der größten Stadt der Vierländerregion Bodensee. Die Statue ist das Abbild einer üppigen Edelkurtisane – die auf ihren Händen die nackten Figuren von König Sigismund und den auf dem Konstanzer Konzil (1414-1418) gewählten Papst Martin V trägt.

Die Statue stelle einen literarischen Bezug zu den Erzählungen des französischen Autors Honoré de Balzac über die «Schöne Imperia» zu Zeiten des Konzils her, heißt es bei der Kommune.

Und was denkt Peter Lenk heute über den Werdegang seiner Statue vom umstrittenen Werk zum beliebten Sightseeing-Punkt? «Dass sie trotz aller Widerstände aus dem bürgerlichen Lager zu einem Wahrzeichen geworden ist und die Stadt eifrig damit wirbt, freut mich besonders», sagt er.

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