Immobilienpreise in der Fächerstadt
Immobilienmarktbericht: Gebremster Preisanstieg in Karlsruhe

Immobilienpreise in der Fächerstadt Immobilienmarktbericht: Gebremster Preisanstieg in Karlsruhe

Quelle: Stadt Karlsruhe

Ab Donnerstag,19. Juni 2020 ist der Karlsruher Immobilienmarktbericht 2019 verfügbar. Darin enthalten ist unter anderem die Preisentwicklung auf dem Wohnungsmarkt in der Fächerstadt, welche abgeschwächt bleibt, trotz eines weiterhin knappen Angebotes.

Preisentwicklung auf Wohnungsmarkt abgeschwächt

Die Preisentwicklung auf dem Wohnungsmarkt in Karlsruhe hat sich im vergangenen Jahr wiederholt seit 2017 abgeschwächt, darüber informiert die Stad Karlsruhe in einer Pressemitteilung. „Das ist noch keine Stagnation oder gar eine Trendwende, aber der Anstieg ist gebremst“, sagt Dr. Michael Mürle, Vorsitzender des Karlsruher Gutachterausschusses für die Ermittlungen von Grundstückswerten, über den aktuell vorgelegten Karlsruher Immobilienmarktbericht 2019.

 

Das Angebot in Karlsruhe bleibt aber weiter knapp

Dennoch ist das Angebot in Karlsruhe weiterhin knapp: 495 reine Wohnimmobilien wechselten in der Fächerstadt im Jahr 2019 den Besitzer. Seit fünf Jahren liegt damit die Anzahl der Kauffälle im Teilmarkt für Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser sowie Mehrfamilienhäuser um die 500. Bei den neuen und gebrauchten Eigentumswohnungen kamen 2019 mit 1.135 Kauffällen allerdings neun Prozent weniger als 2018 auf den Markt. Bei unbebauten Wohngrundstücken (115 Kauffälle) kamen zudem weniger Bauwillige als in den Vorjahren zum Zuge.

 

Karlsruher Stadtteil Knielingen rückt an die Spitze

Mit der Corona-Pandemie habe diese Entwicklung nichts zu tun, stellt Rüdiger Huck, Leiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses allerdings klar. Denn in die Marktanalyse flossen nur die Kauffälle aus dem Jahr 2019 ein und die Corona-Krise kam erst 2020 nach Karlsruhe. Mit einem Wertumsatz von 149 Millionen Euro rückte der Stadtteil Knielingen 2019 an die Spitze (Gesamt-Wertumsatz: 1,159 Milliarden Euro). Dazu trugen vorallem Immobilienverkäufe auf dem ehemaligen Sportareal des VfB Knielingen (Am Sandberg) bei sowie das neue Baugelände in der Maxauer Straße.

 

Das Baugebiet Am Sandberg hat 2019 zum hohen Wertumsatz von Knielingen beigetragen. | Quelle: Stadt Karlsruhe

 

Grundstück für Familienheim: 295.000 Euro

„Mit der fachlichen und differenzierten Aufbereitung des Marktgeschehens besetzen wir ein sehr breites Spektrum für die Wertorientierung. Das macht den Karlsruher Immobiliensektor transparent und für viele Interessenlagen zugänglich“, betont Hucks Stellvertreter Marc-Simon Vetter. Ein typisches, rund 530 Quadratmeter großes Grundstück für das künftige Ein-/Zweifamilien-Haus in mittlerer Lage kostet demnach rund 295.000 Euro.

Neue Eigentumswohnungen liegen dagegen bei 4.650 Euro pro Quadratmeter. Dem auswärtigen Laien bietet sich mit den Vergleichsfaktoren ein guter Einstieg in den Karlsruher Immobilienmarkt, so die Stadt weiter. Auf diese Vergleichswerte greifen allerdings, neben Liegenschaftszinssätzen oder auch Sachwertfaktoren, zudem Sachverständige gerne zurück, um die eigenen Werte zu überprüfen.

 

Neues Grundsteuermodell: Bodenrichtwert wichtig

Im Bereich der Wirtschaftsimmobilien wurde die Kategorisierung neu angepasst, so dass der Karlsruher Immobilienmarktbericht auf diesem Sektor für bundesweit Aktive vergleichbar wird. Diese neue Struktur geht auf eine Initiative des Verbands der Immobilienwirtschaft ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss) zurück, der sich auf Bundesebene für ein gemeinsames Verständnis einsetzt, erklärt die Stadt weiter.

Ein weiteres Thema in dem rund 100 Seiten starken Immobilienmarktbericht ist die Büroraummiete. Für das neue Grundsteuermodell rückt außerdem der Bodenrichtwert in den Mittelpunkt. „Für die automatisierte Berechnung der Grundsteuer leistet ein belastbarer Bodenrichtwert einen wesentlichen Beitrag zur Transparenz und Nachvollziehbarkeit der steuerlichen Bemessungsgrundlage“, informiert Huck. Zukünftig werde die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses differenziertere Bodenrichtwertzonen erarbeiten. Exemplarisch sei dies, so Huck, bereits für die Innenstadt im Rahmen einer Masterarbeit gemacht worden.

 

Neu: Kapitel für steuerliche Grundbesitzbewertung

Zum „multifunktionalen Anwendungszweck“ der Markt-Analyse gehört erstmals auch ein eigenes Kapitel für die steuerliche Grundbesitzbewertung zum Zwecke der Erbschaft- und Schenkungsteuer, informiert die Stadt in ihrer Meldung. Marktdaten wurden so ausgewertet und klassifiziert, „dass sie in der Besteuerungspraxis von den Finanzverwaltungen sehr zweckmäßig und sachgerecht angewandt werden können und, dass das Karlsruher Experten-Team hier beispielgebend ist“, ist sich Dr. Mürle sicher.

 

Der komplette Immobilienmarktbericht kann ab Donnerstag, den 19. Juni unter www.karlsruhe.de/bauen über den Pfad Gutachterausschuss eingesehen werden. Die Druckausgabe kostet 50,00 Euro, die pdf-Version 40,00 Euro.

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