Radfahren in der Fächerstadt
Karlsruher Radverkehr – Planungen & Diskussion im Radlerforum

Radfahren in der Fächerstadt Karlsruher Radverkehr – Planungen & Diskussion im Radlerforum

Quelle: Florian Kaute

Fahrradfahrer aufgepasst! Das Radler­fo­rum, ein Exper­ten­gre­mium zum Thema Radverkehr in Karlsruhe, hat in einer Pressemitteilung der Stadt Karlsruhe über aktuelle Radverkerkehrsmaßnahmen und Planungen in Deutschlands Fahrradhauptstadt informiert.

Das Radlerforum in Karlsruhe

Das Radler­fo­rum ist das Exper­ten­gre­mium zum Thema Radverkehr in der Fächerstadt. Im Radler­fo­rum werden Ziele der Radver­kehrs­po­li­tik disku­tier­t und Radver­kehrs­pla­nun­gen vorge­stellt. Die Ergebnisse werden dann als Empfeh­lun­gen an den Planungs­aus­schuss oder Gemein­de­rat wei­ter­ge­ge­ben. Geleitet wird das Radler­fo­rum von Bau­bür­ger­meis­ter Daniel Fluhrer. Zuletzt kam das Forum Anfang Oktober 2019 zusammen und diskutierte dabei über aktuelle Radverkerkehrsmaßnahmen und Planungen, wie nun in einer Pressemitteilung der Stadt Karlsruhe zu entnehmen ist. Die Themen des Radlerforums umfassten dabei einen Aktionsplan über einen neuen Bicycle Policy Audit (BYPAD), die Unfallstatistik 2018 sowie den Werkstattbericht der KASIG.

 

Neuer Aktionsplan über BYPAD-Verfahren

Mit dem BYPAD-Audit soll das Leitbild „Radverkehr als System“ mit gezielten Maßnahmen für die nächsten zehn bis 15 Jahre unterfüttert werden. Erstmals soll dabei der Fußverkehr ins Verfahren einbezogen werden. Die beauftragte Planungsgemeinschaft Verkehr (PGV-Alrutz) hat daher für die Ist-Analyse einen Fragebogen erarbeitet. Der neue Aktionsplan soll von einer BYPAD-Gruppe in drei Workshops zwischen Januar und Mai nächsten Jahres erarbeitet werden.

 

Unfallstatistik 2018 – weniger Schwerverletzt

Im Jahr 2018 gab es 588 Fahrradunfälle mit Personenschaden, seit 2010 (435 Fälle) steigt die Kurve stetig an, so die Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Karlsruhe. Dabei zeige die Statistik bei den Schwerverletzten (2018: 80, 2016: 96) einen rückläufigen Trend. Nach oben gehen allerdings die Zahlen bei den Leichtverletzten (2018: 544, 2016: 496). 287 Unfälle – und damit rund 50 Prozent der Rad-Unfälle – ereigneten sich an Unfallhäufungsstellen. Das sind Stellen, an denen sich innerhalb von drei Jahren fünf Unfälle mit Personenschaden ereignen. Unter diesen ersten zehn Unfallhäufungsstellen sind aber Abschnitte, die künftig auch, mit Hinblick auf die Kombilösung, wieder verschwinden sollten, etwa Kapellenstraße/Durlacher Tor oder Mendelssohnplatz.

Bereits verbessert hat sich die Situation auch im Bereich Karl-Friedrich-Straße und Zirkel, denn seit der Zirkel-Sperrung für Autofahrer hat die Polizei nur noch einen Radunfall dokumentiert. Näher anschauen muss sich die Karlsruher Unfallkommission aber die Erzbergerstraße/Michiganstraße. Problematisch ist hier der Sichtbezug aufgrund der relativ spitzwinkligen Kreuzung.

 

Werkstattbericht der KASIG im Radlerforum

Radverkehr in der Kriegsstraße: Für die Zeit nach Fertigstellung der KASIG-Baumaßnahme wird inzwischen an einer durchgehenden Radfahranlage sowie Berücksichtigung der ab- und einbiegenden Radler an den Querungen geplant. Das zeigt der Werkstattbericht der KASIG. Positiv aufgenommen wurde zudem auch die Überlegung, Radlern zwischen Herren- und Sophienstraße eine Gleisquerung zu ermöglichen. Aus der Mitte des Gremiums kam außerdem die Bitte, Radfahrstreifen großzügig zu bemessen und Aufstellflächen für Radfahrer an Ampeln vorzusehen. Gerade an den großen Kreuzungen schaue man aktuell noch nach Optimierungen.

 

Weitere Karlsruher Radroute werden geplant

Auch gab es einen Ausblick auf geplante Maßnahmen, wie die Verbreiterung des Geh- und Radwegs entlang der L623 zwischen Grünwettersbach und Wolfartsweier. Während das Tiefbauamt im nächsten Jahr die weitgehende Fertigstellung der Radroute vom Durlacher Tor nach Hagsfeld vorhat, schauen die Planer bereits mit Rad-Blick auf die Radroute zwischen Grötzingen und Hagsfeld. Für die Innenstadt in der Untersuchung außerdem auch die Hans-Thoma-Straße stadteinwärts und ihre Kreuzungsbereiche.

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