meinKA-Interview
KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer über Ziele, Pläne & Wechsel

meinKA-Interview KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer über Ziele, Pläne & Wechsel

Interview
Quelle: Caro Reisenauer
KSC

Derzeit bereitet sich der KSC im Trainingslager auf die Aufgaben in der Liga und dem Pokal vor. Die Mannschaft genau im Blick hat dabei Sportdirektor Oliver Kreuzer. Mit meinKA sprach er über Vertragsverlängerungen, mögliche Wechsel und Ziele 2020.

Oliver Kreuzer – Sportdirektor beim KSC

Seit Dezember 2016 ist Oliver Kreuzer beim Karlsruher SC Sportdirektor und hat seit 2019 – im Rahmen der Ausgliederung – die Position des Geschäftsführers Sport inne. Der 1965 in Mannheim geborene Kreuzer kennt sich im Fußball aus, war selbst Profi und spielte von 1985 bis 1991 beim Karlsruher SC. Danach wechselte der ehemalige Abwehrspieler zum FC Bayern München und beendete seine aktive Karriere 2002 beim FC Basel.

Noch bis Sonntag, den 19. Januar 2020 verbringt Oliver Kreuzer mit dem Karlsruher SC im spanischen Estepona das diesjährige Winter-Trainingslager, bevor der Klassenerhalt in der Liga und das Pokal-Achtelfinale anstehen. Mit meinKA sprach Kreuzer über den Verlauf der Hinrunde, die Vorbereitung in der Winterpause, Wechsel und mögliche Vertragsverlängerungen.

 

Die KSC-Hinrunde aus Sicht von Oliver Kreuzer

Der KSC steht derzeit auf keinem Abstiegsplatz – ist allerdings auch nicht weit davon entfernt. Wie sehen Sie die Hinrunde 2019/2020: War sie in Ihren Augen erfolgreich?

Oliver Kreuzer: Grundsätzlich ja – denn 2019 war ein sehr gutes Jahr mit dem Aufstieg und der Rückkehr in die zweite Liga. Der aktuelle Tabellenplatz ist rein optisch nicht so schön. Die beiden letzten Heimniederlagen waren nicht gut, gerade tabellarisch rutscht man da nach unten, da die Tabelle extrem eng ist. Das ist das Einzige, was mich ein bisschen geärgert hat.

Gerade vor der Winterpause, denn dieser Eindruck bleibt erstmal ein bisschen in den Köpfen. Aber es war trotzdem ein gutes Jahr, eine gute Hinrunde – auch wenn wir mit drei oder vier Punkten mehr besser dastehen würden. Aber die 20 Punkte waren unser Ziel für die Hinrunde, die haben wir erreicht – und die gleiche Anzahl gilt es nun in der Rückrunde zu holen.

 

Weitere Wechsel & Wintertransfers – geht Pourié?

Nachdem vor wenigen Tagen der 19-jährige Malik Batmaz bis zum Saisonende an den VfB Stuttgart II ausgeliehen wurde, wird mit Jerôme Gondorf nun das Mittelfeld beim KSC verstärkt – sind noch weitere Wintertransfers beim KSC geplant – auch im Hinblick auf die Wechselgedanken von Marvin Pourié?

Oliver Kreuzer: Aus taktischen Gründen kann ich das natürlich nicht sagen (lacht) aber ich bin ehrlich, aktuell haben wir nichts Großes geplant. Nach der Verletzung von Kyoung-Rok Choi konnten wir dessen Platz im Kader mit Jerôme jetzt 1:1 ersetzen. Sollte Marvin Pourié in den nächsten 14 Tagen den Verein verlassen, könnte es sein, dass wir nochmal handeln – aber im Winter ist das immer schwer.

Grundsätzlich möchte ich Marvin nicht abgeben, aber er kam mit dem Wunsch eines Wechsels auf uns zu. Auch brauche ich Spieler, die komplett für den Verein einstehen und Ruhe in der Kabine. Es gibt Interessenten für Marvin, ob er noch im Winter wechselt oder sich für den KSC entscheidet, ist bislang offen – noch ist er bei uns in Spanien.

 

Verträge laufen aus – weiteres Jahr für Gordon & Fink?

Zehn Verträge laufen zum 30. Juni 2020 aus – darunter auch die von den beiden Ü-30ern Anton Fink (32) und Daniel Gordon (35) – und auch bei Benjamin Uphoff endet der Vertrag beim KSC. Gibt es hier schon Tendenzen oder Gespräche?

Oliver Kreuzer: Anton schätze ich als Menschen und Fußballer von überragender Qualität sehr – hier setzen wir uns noch im Trainingslager erneut zusammen, um eine Lösung für die Saison 2020/2021 zu finden. Er ist ein Spieler, den man immer gebrauchen kann, darum glaube ich schon, dass man ein Jahr verlängern kann. Die Frage ist natürlich, was er möchte, denn einen absoluten Stammplatz kann ich ihm nicht garantieren. Aber schauen wir beispielsweise auf Claudio Pizzaro bei Werder Bremen, der spielt nicht immer, ist aber dennoch ein wichtiger Teil der Mannschaft – und das mit 41 Jahren!

Bei Daniel Gordon sehe ich die Situation sehr entspannt. Daniel weiß, dass er mit 35 nicht mehr der Jüngste ist. Doch er ist der heimliche Anführer und eine Respektsperson. Auch hier kann ich mir ein Vertragskonstrukt von einem Jahr gut vorstellen – je nachdem was er natürlich auch möchte. Zeitnaher möchte ich allerdings die Personalie mit Benjamin Uphoff klären. Mitte Februar sollte hier ein Signal kommen, um zu klären, was Sache ist.

 

Kreuzer über den Klassenerhalt & Neuzugang Gondorf

Wie kann der Karlsruher SC den Verbleib in der zweiten Bundesliga schaffen – wo sehen Sie die Stärken der Mannschaft und wie kann Neuzugang Jerôme Gondorf hier unterstützen?

Oliver Kreuzer: Jerôme ist ein wichtiger Zugewinn für uns und ein erfahrener Erstliga-Spieler. Er kann ein wichtiges Puzzleteil in der Mannschaft werden – gerade weil er ein aggressiver Leader ist. Vom Typ her passt er gut in die Gruppe rein.

Ich gehe optimistisch in die weiteren Spiele der Rückrunde, denn die Mannschaft hat bereits ihre Konkurrenzfähigkeit bewiesen. Oft haben Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entschieden, diese Fehler gilt es weiter zu beseitigen und daran arbeiten wir hier im Trainingslager. Gerade unsere Gegentreffer sind viel zu hoch, darum steht die Defensivarbeit aktuell im Fokus.

 


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