Spieltag 30 | Zweite Liga KSC vor Spiel in Aue: Hofmann gesperrt & zum Siegen verdammt
Nach drei Remis in Folge tritt der KSC am Sonntag, 07. Juni um13:30 Uhr gegen den FC Erzgebirge Aue an. Mit nur zwei Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegsrang und einem strammen Restprogramm sind die Karlsruher schon fast zum Siegen gezwungen.
Karlsruher SC reist zum FC Erzgebirge Aue
Der 30. Spieltag bringt für den Karlsruher SC ein Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue. Es fällt schwer die Leistung des KSCs nach dem Liga-Restart zu bewerten. Auf der einen Seite konnte der Abwärtstrend gestoppt werden und die Mannschaft ist nun in bereits vier Partien ungeschlagen. Auf der anderen Seite stehen drei Remis in Folge und somit die verpasste Chance sich vom Tabellenkeller zu distanzieren.
Die Bewertung der Leistung von Aue gestaltet sich hingegen etwas einfacher. Nach einem Sieg in Spiel eins nach der Pause, setzte es ein Unentschieden und zwei Niederlagen – die Formkurve zeigt nach unten.
Die Pressekonferenz vor dem Spiel wurde allerdings von zwei anderen Thematiken dominiert: Dem Auffangen des Ausfalls von Topstürmer Philipp Hofmann und der Personalie Christian Eichner.
Hofmann-Sperre gemeinsam auffangen
Manuel Stiefler und Philipp Hofmann werden am kommenden Spieltag aufgrund einer Gelbsperre nicht am Spiel teilnehmen können. Gerade der Ausfall von 13-Tore-Mann Hofmann wiegt hierbei schwer. Hinzu kommt, dass Babacar Gueye gerade erst wieder ins Mannschaftstraining einsteigt und die Begegnung gegen Aue für ihn noch zu früh kommt. Deshalb müssen sich die Fans des KSC laut Eichner auf Umstellungen einstellen: „Es wird eine andere Art und Weise der Sturmspitze.“ Es sei gut vorstellbar, dass sich an der Grundordnung der Mannschaft etwas ändere um „das Paket Philipp Hofmann mit zwei Spielern zu ersetzen.“
In Frage kommt hierfür ein Triumvirat an Spielern bestehend aus Marco Djuricin, Martin Röser und Anton Fink. Djuricin durfte in den letzten Begegnungen bereits auf dem rechten Flügel starten, während Fink und Röser nur zu Joker-Einsätzen kamen. Nun sei es aber durchaus möglich, dass sich sowohl Röser als auch Fink in der Startformation wiederfinden könnten. Eichner betonte: „Anton ist immer denkbar von Anfang an mit seiner fußballerischen Klasse.“ In Eichners Kader gelte aber generell, dass „jeder die Berechtigung von Anfang an zu spielen“ habe.
Die Causa Eichner: Anatomie einer Vertragsunterschrift
Wie lange der Kader des KSC noch der Kader Christians Eichners sein wird, war in den letzten Tagen ein großes Thema im Umfeld des Vereins. So war zu lesen, dass Christian Eichner kurz vor einer Vertragsunterzeichnung stehe und auch in der kommenden Saison auf der Bank des KSC Platz nehmen werde. Aussagen, welche Eichner nun präzisierte: „Der Stand ist der gleiche wie vor sechs Wochen. Ich konzentriere mich auf das was ich beeinflussen kann und das ist die Mannschaft.“ Es sei also nicht so, dass der Trainer „kurz vor einer Vertragsunterschrift oder Verlängerung stehe.“
Auf der anderen Seite bekundete Eichner den ausdrücklichen Wunsch seine Arbeit im Wildpark fortsetzen zu wollen: „Ich fühle mich bei der Mannschaft pudelwohl. Ich fühle mich bei diesem Verein pudelwohl. Ich würde gerne weiterarbeiten. Ich würde gerne weiter Trainer dieser Mannschaft sein dürfen.“ Stand jetzt konzentriere sich Eichner allerdings nur auf seine Arbeit: „Alles andere ist nicht meine Baustelle.“
Zuspruch erhielt Eichner von Winterneuzugang Jérôme Gondorf. Der Mittelfeldakteuer lobte die Arbeit seines Trainers, er habe wieder „Stabilität in die Truppe bekommen und die ganze Mannschaft konkurrenzfähig gemacht.“ „Ich glaube, dass der KSC gut daran täte sie [Anm. d. Red. Christian Eichner und Zlatan Bajramovic] hier zu halten. Egal wie es weiter geht,“ so die eindeutige Empfehlung Gondorfs.
Christian Eichner: „Ich halte nichts von Statistiken“
Zurück zum Sportlichen: Von zehn Spielen in Aue konnte nur ein Spiel gewonnen werden. Angesprochen auf diese verehrende Statistik zeigte sich Eichner gelassen: „Ich glaube nicht, dass aus meiner Mannschaft irgendjemand diese Statistik kennt. Ich halte von den Statistiken nichts, weil es mich nicht weiterbringt. Ich beschäftige mich mit den Dingen, die ich beeinflussen kann.“
Dementsprechend will Eichner auch nicht den Negativlauf Aues überbewerten (nur ein Sieg in den letzten vier Partien). Solche Phasen seien in der zweiten Liga normal. „Wir wissen auf was für eine Mannschaft wir treffen und darauf werden wir die Jungs einstellen.“ Auch Jérôme Gondorf ist sich der Qualität des Gegners trotz deren „negativer Phase“ bewusst: „Wir müssen wieder bereit sein alles zu geben!“
Der Gegner im Überblick – FC Erzgebirge Aue
Aue rangiert derzeit auf dem neunten Platz der Tabelle und konnte bisher 38 Punkte erringen. Ein Großteil dieser Punkte konnte im heimischen Erzgebirgstadion gewonnen werden. Mit neun Siegen, drei Remis und nur zwei Niederlagen besitzt Aue eine ausgezeichnete Heimbilanz. Der KSC sollte also gewarnt sein. Wie bereits erwähnt weist die Formkurve Aues seit dem Liga-Restart eine eindeutige Richtung auf. Mit einem 1:3 gegen den SV Darmstadt 98 und einem 3:0 gegen den 1. FC Heidenheim setzte es zwei Niederlagen in Folge. Bleibt zu hoffen, dass die Trendwende zumindest in der kommenden Partie ausbleibt.
Für den Karlsruher SC ist das Spiel gegen Aue auch eine Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit. Aues Toptorschütze mit zehn Toren ist Dimitrij Nazarov, welcher 2016 den KSC Richtung Aue verließ. Auch der Auer Linksverteidiger ist ein alter Bekannter: Dennis Kempe spielte bis 2017 beim KSC. Und auch der Auer Trainer, Dirk Schuster, hat einen Bezug zu Karlsruhe aufzuweisen: 2006 startete er seine Trainerkarriere beim ASV Durlach.
Das Hinspiel im Karlsruher Wildpark endete in einem 1:1 Unentschieden – damals war es für den KSC das siebte Remis in Folge. Eine solche Serie würde vermutlich in der derzeitigen Situation nicht ausreichen.