Sanierung der Stadthalle
Modernisierung der Stadthalle: Bis Sommer im geregelten Bauablauf

Sanierung der Stadthalle Modernisierung der Stadthalle: Bis Sommer im geregelten Bauablauf

Quelle: Melanie Hofheinz

Die Modernisierung der Karlsruher Stadthalle zählt zu den Sorgenkindern in der Baustellen-Landschaft der Fächerstadt. Doch nun erklärt die Stadt in einer Pressemitteilung, dass für die ersten kritischen Punkte die Lösungen vorliegen.

Bautätigkeit – aufnehmen & intensivieren

Auf der Baustelle der Stadthalle im Kongresszentrum war es die letzten Monate sehr ruhig, umso mehr Arbeit und Zeit steckten die Stadt und ihre externe Projektsteuerung zusammen mit weiteren am Bau Beteiligten vor allem in die Zusammenführung der vielschichtigen, sich oft gegenseitig bedingenden und teilweise auch kollidierenden Planungs- und Ausführungsschritte, so die Stadt in einer Pressemitteilung. Seit Beginn 2020 wurde die Bautätigkeit in der Stadthalle allerdings wieder allmählich aufgenommen und soll nun in den kommenden Wochen auch weiter verstärkt werden.

 

Gründe für Baustopp & aktueller Sachstand

Aufgrund der Komplexität der Baumaßnahme in der 40 Jahre alten Stadthalle und den zu Beginn zahlreichen Überschneidungen bei der Planung der Haustechnik wurde in den letzten Monaten mit zusätzlichen qualitätssichernden Maßnahmen und unter enger Begleitung der externen Projektsteuerung an den Herausforderungen des Projekts gearbeitet.

Baubürgermeister Daniel Fluhrer informierte das gemeinderätliche Begleitgremium zur Modernisierung Stadthalle in seiner Sitzung am Dienstag, den 10. März 2020 über den derzeitigen Sachstand und darüber, dass jetzt für kritische Punkte umsetzbare Lösungen gefunden wurden. Das Begleitgremium will Fluhrer demnach noch vor der Sommerpause über den bis dahin erreichten Sachstand informieren und zwar mit Darlegung aller Optionen und Risiken.

 

Stadthalle Karlsruhe Bauarbeiten 2019

| Quelle: Melanie Hofheinz

 

Planung im OG weitgehend fertiggestellt

Für die Obergeschosse der Stadthalle ist die Planung fast fertiggestellt, sodass hier in weiten Teilen Baufreiheit herrscht. Gelöst werden konnten mit Unterstützung der städtischen Fachberater kritische Punkte wie die Sprinklerplanung, die Entrauchungsschächte und die Schachtausfädelungen. Für die Gewerke Sanitär, Lüftung, Heizung, Kälte und Elektro wurden die noch fehlenden Teilbereiche erarbeitet, auf die die Sprinklerplanung und die Schachtbereiche noch abgestimmt werden mussten, so die Stadt weiter.

Noch nicht komplett konnten allerdings die Herausforderungen in den Foyerbereichen der Untergeschosse bewältigt werden. Für die unteren Geschosse besteht noch Abstimmungsbedarf zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen der Planung. Die reinen Installationen sind zwar planerisch untergebracht, jedoch müssen darauf aufbauend Anpassungen wegen der Deckenüberlastung vorgenommen und statisch notwendige Ertüchtigungsmaßnahmen in den kritischen Bereichen ausgearbeitet werden, erklärt die Stadt weiter.

 

Gemeinsame Planungsphase direkt vor Ort

„Die Stadt ist nach wie vor mit Hochdruck daran, die bisherige Schieflage des Projekts zu korrigieren“, so Fluhrer. „Nach den ersten erfolgreichen Schritten hin zu einer funktionierenden Baustelle, werden wir die Kräfte unserer städtischen Fachleute und die der externen Beteiligten nun nochmals verstärkt bündeln, mit dem Ziel, zum Sommer in den geregelten Bauablauf zu kommen“, ergänzte der Baudezernent.

Mit allen Beteiligten wurde als Beschleunigungsmaßnahme beschlossen, alle beteiligten Planer vorübergehend in einem großen Arbeitsraum auf der Baustelle zusammenzubringen. Hier kann das Haustechnikteam dann gemeinsam mit den Architekten und den Tragwerksplanern unter intensiver Begleitung der Projektsteuerung und der Fachplaner des Amtes für Hochbau und Gebäudewirtschaft für die noch offenen Punkte und die Rückfragen aus der Baustelle Lösungen erarbeiten.

Wie die Stadt erläutert, können so die Ergebnisse direkt an Ort mit den Vorgaben des tatsächlichen Baubestandes abgeglichen und notwendige Änderungen abgestimmt werden. Zudem werden die Planer auch im weiteren Bauablauf den Firmen zur Anpassung ihrer Montageplanung beratend zur Seite stehen.

 

Die Stadthalle im Karlsruher Kongresszentrum.

Die Stadthalle im Karlsruher Kongresszentrum. | Quelle: Peter Eich

 

Zeiten & Bauabläufe aufeinander abstimmen

Die Stadt befindet sich außerdem noch kontinuierlich in Gesprächen mit den beteiligten Firmen, um die Ausführungszeiten und Bauabläufe optimal aufeinander abzustimmen. Nach wie vor unterstützen die Firmen das Projekt mit vollem Einsatz, so die Stadt Karlsruhe.

„Seriöse und belastbare Aussagen zu Fertigstellungstermin und Kostenentwicklung sind jedoch weiterhin erst dann möglich, wenn eine Gesamtplanung vorliegt und die ungestörten Arbeiten auf der Baustelle begonnen haben“, stellt Bürgermeister Fluhrer klar. „Unser oberstes und gemeinsames Ziel bleibt es, die Modernisierung dieses besonderen Gebäudes in einem konstruktiven Miteinander so zügig wie möglich zu Ende zu bringen.“

 

Hintergrund – besondere Anforderungen

Die Stadthalle in Karlsruhe ist das Herz des Kongresszentrums. Ziel ist, sie mit einer zeitgemäßen, energieeffizienten Technik auszustatten, die dem aktuellen Anspruch an raumklimatische Bedingungen und technische Möglichkeiten für einen modernen Kongressstandort gerecht werden. Dies muss in den Technikflächen und Schächten des Bestandsgebäudes realisiert werden. Moderne Lüftungsgeräte sind jedoch zum Beispiel im Vergleich deutlich größer als die Geräte, die vor 40 Jahre eingebaut wurden.

Das Raumangebot für die Technikinstallationen war zwar für die damaligen Anlagen zum Zeitpunkt der Fertigstellung 1985 gerade so ausreichend, bietet jedoch für die heutigen Anforderungen nicht mehr genügend Platz. Die modernen Anlagen sind einerseits leistungsfähiger und energieeffizienter, andererseits benötigen sie jedoch mehr Installationsfläche für Montage und Wartung. Außerdem kommen nach heute geltenden Normen und Richtlinien weitere Anlagen für den Brandschutz und die Entrauchung hinzu.

 

Alte Planunterlagen & erschwerte Bedingungen

Erschwerend kommt hinzu, dass während des Baus der Stadthalle von den ursprünglichen Planungen abgewichen wurde. Die alten Planunterlagen können daher nicht vollständig als Grundlage verwendet werden. Die Statik des Gebäudes wurde vor 40 Jahren für die damaligen Lasten optimiert.

Zusätzliche Lasten sind nicht oder nur mit weiteren statischen Maßnahmen möglich. Diese komplexen Abhängigkeiten der Technik mit den derzeitigen Rohbauvorgaben und Durchbrüchen können nur in enger Koordination aller Planungsbeteiligten gelöst werden.

Auch aus diesen Gründen bestehen sehr hohe Anforderungen an die Gesamtplanung und insbesondere die Haustechnikplanung. Sie muss Schritt für Schritt mit dem Bestandsgebäude abgeglichen und angepasst, detailliert erstellt und mit den ausführenden Firmen auf Umsetzbarkeit besprochen und geprüft werden, so die Stadt abschließend.

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