Der Anführer des PSK-Löwenrudels
PSK Lions – Captain Dominique Johnson im Interview

Der Anführer des PSK-Löwenrudels PSK Lions – Captain Dominique Johnson im Interview

Quelle: PSK Lions Karlsruhe

Einer für alle, halb Amerikaner – halb Deutscher, Teamplayer und vor allem der Captain der PSK-Lions – das ist Basketball-Profi Dominique Johnson.

PSK-Lions – Captain Dominique Johnson

Seit August 2018 hat das Karlsruher Basketball-Löwenrudel ein neues Alphatier. Dominique Johnson ist 1992 geboren und spielt seit der letzten Saison für die PSK-Lions. 1,94 Meter pure Power bringt der Bremerhavener mit amerikanischen Wurzeln auf das Karlsruher Spielfeld.

Die PSK-Lions sind aktuell Karlsruhes erfolgreichste Basketballmannschaft und spielen in der zweiten Basektball-Liga ProA um den Aufstieg und die Qualifikation für die erste deutsche Basketball-Liga. Dominique Johnson – oder auch „DJ“ – ist der Flügelmann und Kapitän der Lions.

 

rechts Dominique Johnson

Captain Dominique Johnson im Spiel. | Quelle: TMC-Fotografie.de

 

PSK – Dominique Johnson im Spieler-Profil

Name: Dominique Johnson

Alter: 26 Jahre

Größe: 1,94 Meter

Herkunft: Bremerhaven, Deutschland

Position: Shooting Guard

Erste Mannschaft: Eisbären Bremerhaven

 

Im Angriff am Ball Dominique Johnson (PSK Lions #9) gegen Kristopher Ladon Fullwood-Davis (Phoenix Hagen #1)

Dominique Johnson im Angriff am Ball gegen Kristopher Ladon Fullwood-Davis. | Quelle: TMC-Fotografie.de

 

Dominique Johnson im Interview

Wie kamst du zum Basketball?

Ich bin durch meinen Vater zum Basketball gekommen. Er hat früher in den USA selbst in seiner Freizeit Basketball gespielt. Als er dann mit der Army nach Deutschland gekommen ist, hat er hier wieder im Verein angefangen, auch andere Mannschaften trainiert und hat mich so schon früh mit in die Halle genommen. Mit sechs Jahren habe ich dann das erste Mal in meinem Heimatort Bremerhaven im Verein gespielt – das war sozusagen der Beginn des Ganzen.

 

Du hast auch eine Weile in den USA Basketball gespielt, wie kam das?

Meine Eltern, mein Bruder und ich sind in die USA ausgewandert als ich 14 Jahre alt war – so richtig und mit allem was wir hatten. In Tuscaloosa, Alabama habe ich dann für die Schulmannschaften in der Middleschool und in der Highschool gespielt. Aber nach drei Jahren haben wir uns entschieden wieder zurück nach Bremerhaven zu kommen. In Deutschland habe ich dann 2012 mein Abitur gemacht und direkt in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) angefangen. In dieser Mannschaft, also dem 1. BC Bremerhaven, hab ich auch damals schon zweieinhalb Jahre lang mit meinem jetzigen PSK-Mitspieler Maurice Pluskota zusammen gespielt.

 

War Pluskota einer der Gründe, warum du nach Karlsruhe gekommen bist?

Auch einer der Gründe, denke ich. Wir kennen uns aus Bremerhaven und Braunschweig und ich wusste, dass ich ihm vertrauen kann. Da ich ihn und seine sportlichen Fähigkeiten schon kannte und er mir einiges über Karlsruhe erzählen konnte, hat mir das die Entscheidung für den PSK schon ein bisschen leichter gemacht. Dann bin ich hergekommen, habe mir die Stadt angeschaut, die Hallen, den Verein und dann hat alles gepasst. Ich habe einfach gedacht – der PSK ist ein Verein für den ich spielen möchte, der ist mir sympathisch und sehr familiär. Jeder hilft jedem, die wollen mich wirklich da haben und das hat mir zugesagt.

 

Was war dein größter Erfolg bisher?

Da würde ich ganz klar sagen, das war der Sieg der Meisterschaft in der zweiten Liga. Aber einen persönlichen Triumph gibt es für mich als einzelnen Spieler eigentlich gar nicht. Ich bin ein Teamplayer und der einzige Erfolg der wirklich zählt, ist der Erfolg der Mannschaft.

 

Was ist deine Position im Spiel und im Team?

Eigentlich bin ich Flügelspieler, also Shooting Guard oder Small Forward. Aber angesichts der Situation die wir gerade haben, mit einigen Verletzungen, helfe ich auch mal auf der vier aus – als Power Forward. Dank meines Körpers, weil ich ja auch etwas korpulenter gebaut und ein bisschen breiter bin, kann ich auch ziemlich gut in der Verteidigung spielen. Klar – ich würde mich auch freuen, wenn ich jedes Spiel 20 Punkte werfe, aber ich mache genau das, was das Team von mir braucht. Ich muss vernünftigen Basketball spielen – das kann ich nicht einfach abschalten. Das ist wahrscheinlich auch eine Eigenschaft, wegen der ich Kapitän geworden bin. Ich versuche es jedem recht zu machen, solange es geht.  Und ich versuche ein offenes Ohr für die Spieler zu haben, für die Jungs einzutreten und das Team im Gleichgewicht zu halten. Privat müssen wir nicht nach jedem Training chillen und aufeinander hängen, aber wenn wir auf dem Spielfeld stehen, sind wir eine Einheit. Solange das klappt, mach ich meinen Job als Captain vernünftig.

 

Wie läuft es denn mit dem neuen Trainer?

Der neue Trainer Ivan Rudež spricht uns viel Vertrauen zu und unterstützt uns sehr. Er ist ein Teil des Teams, lebt den Sport Basketball und ist leidenschaftlich mit Feuer und Flamme bei jedem Spiel am Start. Manche halten ihn für aggressiv, weil er bei den Spielen sehr laut ist – aber seine Einstellung ist eben: „Wenn ich hier bin, geb ich alles und wenn ich nicht alles gebe, ist es Zeitverschwendung“. Er schreit uns nicht an, weil er uns zur Sau machen will oder so. Er weiß einfach genau, was wir besser können und deshalb erwartet er viel von uns, lässt uns nichts durchgehen und pusht uns immer weiter.

Zu mir persönlich hat der Trainer gesagt, dass ich mein Team leiten und mich für das Team einsetzen muss – vor allem in der Defense – und ich muss die Energie bringen, die mein Team mitzieht. Er gibt mir das Gefühl, dass ich am richtigen Ort bin.

 

PSK Lions vs. Artland Dragons

DJ im Gespräch mit PSK-Trainer Ivan Rudež. | Quelle: Dizzpx

 

Du bist erst seit August 2018 in Karlsruhe – bist du hier angekommen?

So viel mache ich eigentlich gar nicht. Ich bin schon ab und zu unterwegs, fahre manchmal nach Stuttgart oder teste hier in der Stadt ein paar Restaurants aus. Wir gehen öfter in das Oishii in der Bürgerstraße oder in das neue Sausalitos. Aber ich habe zum Beispiel bis zum heutigen Tage noch nicht den perfekten Dönerladen in Karlsruhe für mich gefunden (eine hitzige Diskussion bricht in der Redaktion aus), da muss ich mich echt noch durchprobieren. Da hat Bremerhaven Karlsruhe noch einiges voraus.

 

Was war deine verrückteste Fan-Erfahrung?

Ohhh, da gab es Eine. (lacht laut) Ich hab damals beim Mitteldeutschen Basketball Club (MBC) gespielt und wir sind nach einem Spiel noch geblieben, haben noch mit unseren Fans gefeiert, also ein paar Autogramme geschrieben und so. Dann kam eine Frau zu mir, so um die 40 Jahre alt mit ihrer Tochter und fragte mich, ob die Jungs und ich auf ihrem Shirt unterschreiben können. Sie zieht das Shirt aus, wir haben alle unterschrieben – alles cool. Dann kommt sie ein zweites Mal und fragt nach einer Autogrammkarte. Ich wieder – ja klar. Sie geht wieder weg. Kurz drauf kommt sie ein drittes Mal an und fragt ob ich auf ihrem Oberarm unterschreiben kann. Ich dachte mir – okay dann unterschreibe ich eben auf ihrer Haut und sie lachte und sagte: „Haha jetzt hab ich ja ein Tattoo“ – da habe ich mir natürlich noch nichts dabei gedacht.

Am nächsten Tag schreibt sie mir auf Instagram, dass sie jetzt einen Termin beim Tätowierer hat. Ich so – Was?? Und dann schickt sie mir tatsächlich ein Bild und hat sich meine Unterschrift tätowieren lassen – mit meiner Trikotnummer daneben! Und ich dachte mir: „Wer bin ich denn? Ich mein, bei einem Lebron James oder einem Michael Jordan ist das schon krass, aber bei mir? Was geht hier ab?“ Das war schon heavy.

 

Basketball-Fans aufgepasst – wer die Spiele der PSK-Lions mitverfolgen möchte, kann auf meinKA direkt am Ball bleiben. Wir berichten über alle Spiele der Karlsruher Basketball-Löwen.

PSK Lions gegen Artland Dragons - Heimsieg

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