Infos zum Verkehr und dem weiteren Wetterverlauf
Sturmtief Sabine hinterlässt wenig Schäden in Karlsruhe – Infos im Überblick

Infos zum Verkehr und dem weiteren Wetterverlauf Sturmtief Sabine hinterlässt wenig Schäden in Karlsruhe – Infos im Überblick

Quelle: Pixabay

Bereits am Sonntag, 09. Februar 2020, hat Deutschland das Sturmtief „Sabine“ erreicht. Das sorgte vielerorts für ein Verkehrschaos – Menschen wurden nicht verletzt. In Karlsruhe musste die Feuerwehr über hundert Mal ausrücken. Alle Infos im Überblick!

Stadt Karlsruhe informiert: „keine größeren Schäden“

Das Sturmtief „Sabine“, das von Sonntagabend bis Montag (9. und 10. Februar) über Karlsruhe hinweg fegte, hinterließ in der Fächerstadt keine größeren Schäden. Die Stadt war auf die Herausforderungen des massiven Unwetters gut vorbereitet und versuchte nach Kräften, die Einschränkungen für die Bürger so gering wie möglich zu halten. Die städtischen Dienststellen trafen bereits am Sonntagnachmittag, nachdem der Verwaltungsstab der Stadt Karlsruhe zusammen gekommen war, eine Reihe von Entscheidungen, die mögliche Gefahrenquellen schon im Vorfeld minimierten, auf der anderen Seite aber auch den Service weitgehend aufrecht erhielten. Dort, wo es zu Behinderungen und Einschränkungen kam, waren Teams unterschiedlicher Ämter schnell zur Abhilfe vor Ort.

 

Keine außergewöhnliche Lage für Feuerwehr

So rückte die Branddirektion mit Kräften der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren zwischen Sonntag, 18:00 Uhr, und Montag, 13:00 Uhr, zu insgesamt 118 Einsätzen allein im Karlsruher Stadtgebiet aus. Erfreulich dabei war, dass die Feuerwehrleute weder verletzte Personen bergen mussten, noch sich mit außergewöhnlichen Schadenslagen konfrontiert sahen. Das Tiefbauamt war ab 5:30 Uhr im Straßennetz unterwegs. Die Teams trafen etwa auf der Durlacher Allee auf durch heftige Böen umgestürzte Bauzäune und an vier Kreuzungen auf ausgefallene Lichtanlagen. Letztere sind inzwischen wieder in Betrieb, und die Sperrung an der Durlacher Allee ist aufgehoben.

Beim Gartenbauamt, das mit Teams städtische Grünanlagen kontrollierte, gingen 50 Schadensmeldungen durch umgestürzte Bäume oder herabgefallene Äste auf Autos oder auch auf ein Dach ein. Während die  Mitarbeiter bereits ein Drittel dieser Fälle abgearbeitet haben, dauern die Aufräumarbeiten vermutlich noch einige Tage an.

 

Zoo Karlsruhe – viele Schäden im Oberwald

Während im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe kaum Schäden durch den Sturm zu verzeichnen sind, sieht es im Tierpark Oberwald schlimmer aus, so der Zoo Karlsruhe auf seiner Facebookseite. „Zum Glück kamen aber auch dort weder Menschen noch Tiere zu Schaden. Allerdings wurden fünf Gehege beschädigt, insgesamt lagen vier Bäume auf den Zäunen, viele weitere Bäume in- und außerhalb der Gehege“, so der Karlsruher Zoo in seinem Post.

Trotz der Schäden seien alle Tiere innerhalb ihrer Anlagen geblieben, die Zäune wurden bereits provisorisch wieder gerichtet. Wegen der Gefahr weiterer Bäume, die noch umstürzen könnten, bittet der Zoo Karlsruhe von Besuchen im Oberwald in den kommenden Tagen abzusehen. Der Zoologische Stadtgarten hat dagegen ab morgen, Dientag, den 11. Februar 2020 wieder ganz regulär geöffnet.

 

Orkantief in Baden-Württemberg zieht ohne schwere Schäden ab

Das Orkantief „Sabine“ ist am Montagmorgen über Baden-Württemberg hinweggezogen, ohne die befürchteten großen Schäden zu hinterlassen, so die Deutsche Presse-Agentur dpa. Zwar wurden zahlreiche Bäume entwurzelt, Straßen gesperrt und einige Dächer abgedeckt – doch nur wenige Menschen erlitten Verletzungen. „Noch ist alles glimpflich verlaufen“, sagte ein Polizeisprecher im Lagezentrum des Innenministeriums am Morgen des 10. Februar 2020.

Die wirtschaftlichen Folgen von „Sabine“ dürften dagegen immens sein. Denn wo das Tief über das Land fegte, fuhr kaum noch ein Zug. Zehntausende Pendler steckten fest und kamen nicht zur Arbeit. Auch Dutzende Starts und Landungen am Flughafen in Stuttgart wurden gestrichen.

 

Feldberg – Wind von bis zu 177 Stundenkilometern

Bis in die Mittagsstunden erreichten die Böen teilweise orkanartige Kraft vor allem über dem Schwarzwald. Auf dem Feldberg erreichte der Wind Geschwindigkeiten von bis zu 177 Stundenkilometern. Erst gegen Mittag hob der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine Unwetterwarnungen schrittweise auf. Für große Teile Deutschlands hatte der DWD die zweithöchste Unwetterstufe herausgegeben, im Schwarzwald galt in einigen Regionen sogar die höchste der vier Warnstufen.

In nahezu ganz Baden-Württemberg berichteten die Polizeistellen von umgestürzten Bäumen, die zum Teil auf geparkte Autos gestürzt waren. Bauzäune wurden umgerissen, Werbetafeln umhergeweht, Klohäuschen stürzten um, mindestens ein Hallendach wurde abgedeckt. In vielen Regionen hielten sich die befürchteten Schäden aber in Grenzen.

 

Bahnfahrer mussten Geduld aufbringen

„Sabine“ wirbelte auch die Reisepläne vieler Pendler gewaltig durcheinander. Besonders Bahnfahrer mussten Geduld aufbringen und improvisieren. Die privaten Betreiber Go-Ahead und Abellio wollten gemeinsam mit der DB Netz je nach Wetterlage und nach Erkundungsfahrten sowie eventuellen Reparaturarbeiten entscheiden, ob sie wieder anfahren können. Die ersten Züge am Morgen waren bereits in den Depots geblieben. „Es ist leider schon jetzt absehbar, dass die Störungen den ganzen Tag über andauern werden“, teilte der Betreiber Go-Ahead mit.

Die Deutsche Bahn ließ ihren Fernverkehr auf den baden-württembergischen Hauptstrecken nur langsam wieder anrollen. „Wir stellen immer wieder neue Störungen fest“, sagte ein Bahnsprecher. Deshalb seien die Verbindungen noch nicht stabil. „Wir empfehlen jedem, der heute nicht fahren muss, die Fahrt zu verschieben.“

Erst am Dienstagmorgen, 11. Februar, konnte die Presseabteilung der Deutschen Bahn mitteilen, dass mittlerweile der Fernverkehr und die S-Bahn Stuttgart auf allen stark frequentierten Bahnstrecken im Land unterwegs ist. Doch auch am Tag nach dem Sturm sind einige Regionalbahn-Strecken zum Teil nicht befahrbar: Unter anderem die Schwarzwaldbahn, die Höllentalbahn, die Dreiseenbahn und die Gäubahn. Hier muss die Strecke erst noch von den Sturmschäden befreit werden.

 

Schüler wurden vom Unterricht befreit

Vor Problemen standen am Morgen auch Eltern von Schulkindern: Weil es auf dem Schulweg gefährlich werden könnte, durften sich ihre Kinder vom Unterricht befreien lassen, wie das Kultusministerium in Stuttgart mitteilte. In einigen Regionen in Baden-Württemberg wurde sogar empfohlen, am Montag wegen des erwarteten Sturms zu Hause zu bleiben.

Der Flughafen in Stuttgart hatte bereits am Wochenende vorgesorgt und Flüge gestrichen. Nach Angaben eines Sprechers wurden insgesamt mehr als 75 Starts und Landungen abgesagt. Mit Einschränkungen rechnete der Flughafen aber bis in den Nachmittag hinein.

„Sabine“ ist laut DWD ein Winterorkan, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. So stark wie „Kyrill“ (2007) oder „Lothar“ (1999) werde „Sabine“ nicht.

 

Wegen Sturmtief – Müllabfuhr in Karlsruhe verschiebt sich

Aufgrund des Sturmtiefs fallen im Karlsruher Stadtgebiet am Montag, den 10. Februar 2020, alle Touren der städtischen Müllabfuhr aus. Lediglich im Stadtteil Grötzingen-Süd werden die Restmüll- und Papierbehälter planmäßig geleert. Auch der Straßensperrmülltermin muss leider ausfallen. Die bereitgestellten Gegenstände werden am Dienstag und Mittwoch (11. und 12. Februar 2020) abgeholt.

Das Amt für Abfallwirtschaft wird den Ausfall durch Mehrarbeit auffangen und von Dienstag bis Freitag länger im Einsatz sein. Alle Abfallbehälter sollen folglich bis zum Ende der Woche nachgeleert werden.

 

Betreten des Waldes weiterhin gefährlich

Im Stadtwald und im Staatswald auf Karlsruher Gemarkung hat das Sturmtief „Sabine“ keine flächigen Schäden angerichet, so die Stadt Karlsruhe. Wie das städtische Forstamt mitteilt, gibt es allerdings zahlreiche Astabbrüche und Stammbrüche, die Waldwege teilweise oder ganz blockieren. Der städtische Forst beginnt mit den Aufräumarbeiten, wenn „Sabine“ vorübergezogen ist und rechnet damit, dass die Beschäftigten dann mindestens zwei Tage lang mit dem Aufräumen der Waldwege zu tun haben.

Der Forst weist die Bürger darauf hin, dass auch nach dem Sturm das Betreten des Waldes sehr gefährlich ist, da auch weiterhin Baumteile herabstürzen und Bäume umfallen oder abbrechen können.

 

| Quelle: Pixabay

 

Straßenbahn mit Ausfällen und Verspätungen

Aufgrund des Sturmtiefs „Sabine“ ist am Montag, 10. Februar 2020 mit Ausfällen auf nahezu allen Stadtbahn-Linien der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft zu rechnen. Diese waren am Morgen eingestellt und wurden erst nach und nach wieder in Betrieb genommen. Seit 14:00 Uhr rollen auf fast allen Linien wieder die Bahnen. Es kann aber am kompletten Montag über noch zu Problemen im Nahverkehr kommen. Am Morgen waren zunächst nur die Stadtbahnen der Linien S1/S11 zwischen Leopoldshafen Frankfurter Straße und Ettlingen Albgaubad sowie die Stadtbahnen der Linie S5 Knielingen Rheinbergstraße und Söllingen in Betrieb.

Auch auf den Bus-Linien der AVG kann es zu Einschränkungen kommen. In der Karlsruher Innenstadt fahren die Tram-Linien (Linie 1, 2, 3, 4, 5 und 6) der Verkehrsbetriebe Karlsruhe regulär sowie die Linie S2 auf ihrem gesamten Fahrweg. Es kann auch hier zu Verspätungen kommen.

Aufgrund weiterer Stumtiefs, welche von Meteorologen für die kommenden Tage angekündigt wurden, kann es noch bis Mitte der Woche zu Einschränkungen im Bahnverkehr kommen, wie die Verkehrsbetriebe mitteilen.

 

 


Sturmtief warf schon früh seine Schatten voraus

Bereits am Vortag warnte der Deutsche Wetterdienst, dass da etwas Stürmisches auf die Republik zukommt. Und so war es dann auch: „Sabine“ traf am Sonntag, 09. Februar 2020, mit Orkanböen zunächst auf die Nordseeküste und bereitete sich dann nach und nach in Richtung Süden aus. Am Sonntagabend erreichten die ersten Ausläufer die Fächerstadt, bevor es in den frühen Morgenstunden des Montags dann auch in Karlsruhe richtig stürmisch wurde.

Dank der frühen Warnung konnten sich aber viele Stellen auf das Unwetter einstellen: Bereits am Sonntag wurden beispielsweise der Karlsruher Zoo und auch der Schlossgarten geschlossen. Auch am Montag bleibt der Zoo zu, das Exotenhaus öffnet dafür kostenlos!

Eltern wurde es freigestellt, ob sie am Montagmorgen ihre Kinder auf den Weg zur Schule schicken. Grundsätzlich sind Schulen und Kitas am Montag aber geöffnet. Einige städtische Stellen sind geschlossen oder arbeiten zumindest nur mit Einschränkungen.

Große Einschränkungen gibt es auch im Karlsruher Verkehr: Bereits am Sonntagabend wurde der Fernverkehr der Bahn eingestellt, der Nahverkehr in Karlsruhe rollte zunächst weiter. Doch in der Nacht wurde bekannt, dass die AVG am Montagmorgen erst später mit dem gesamten Bahnbetrieb startet. Zuvor waren nur einige Bahnen auf den Linien S5 und S1 und auch nur auf Teilstrecken unterwegs. Hier und auch überall sonst im Schienenverkehr kommt es zu massiven Beeinträchtigungen!

Die Deutsche Bahn rät ihren Kunden am Montag, so weit es geht auf die Fahrt mit dem Zug zu verzichten. Tickets können kostenlos storniert oder an einem anderen Tag genutzt werden, sie behalten bis Dienstag, 18. Februar, ihre Gültigkeit. Wer eine Flugreise plant, sollte auch zunächst einen Blick auf die Internetseite seiner Fluglinie werfen – denn auch hier kommt es zum Teil zu Ausfällen.

 

Sturm reißt Löcher in Dach des Bürgerbüros

55 Mal musste die Feuerwehr in Karlsruhe alleine in der Nacht auf Montag zu Einsätzen ausrücken. Am Tag, als die Schäden sichtbar wurden, folgen noch eine Reihe weiterer Einsätze. Während die Stadt in einer Pressemeldung zunächst mitgeteilt hatte, dass die Fächerstadt offenbar von größeren Schäden verschont geblieben war, mussten die Mitarbeiter im Karlsruher Bürgerbüro kurz darauf eine andere Erfahrung machen.

Drei große Löcher klafften im Dach des Bürgerbüros an der Kaiserallee 8. Da noch die Gefahr bestand, dass Ziegel herabfallen könnten, stellte das Büro den Betrieb dort ein. Das bedeutet, dass das Bürgerbüro, die Ausländerbehörde sowie weitere dort untergebrachte Dienststellen zunächst geschlossen blieben. Die Feuerwehr holte am Morgen lose Ziegel vom Dach und eine Fachfirma wurde gerufen, um das Dach zu reparieren. Danach, seit 13:30 Uhr, ist das Bürgerbüro K8 konnte das wieder geöffnet werden.

Straßen mussten in der Nacht auf Montag nicht gesperrt werden. Auch von weiteren Beschädigungen an Gebäuden ist bislang nichts bekannt. Das Gartenbauamt und das Tiefbauamt meldeten ebenfalls keine besonderen Vorkommnisse.

Eine weitere Spitze hinsichtlich des Sturms ist noch für den kompletten Montagvormittag vorhergesagt.

In diesem Artikel werden aktuelle Informationen zum Sturmtief ergänzt, sobald sie vorliegen.

Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.