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U-Boot U17 ab Samstag im Technik Museum Sinsheim zugänglich

Nachrichten U-Boot U17 ab Samstag im Technik Museum Sinsheim zugänglich

Quelle: Bernd Weißbrod/dpa

U-Boote üben seit jeher eine gewisse Faszination auf viele Menschen aus. Nun können Besucher des Technik Museums Sinsheim das ausgemusterte Marine-U-Boot besuchen – inklusive Blick durchs Torpedorohr.

Die Reise des ausgemusterten Marine-U-Bootes U17 von Kiel nach Sinsheim in Baden-Württemberg bewegte in Deutschland Tausende Menschen: Von Samstag an ist der Metallkoloss für Besucherinnen und Besucher des Technik Museums Sinsheim zugänglich. In den vergangenen Monaten wurde das 48 Meter lange und 350 Tonnen schwere Unterseeboot nach Angaben des Museums aufwendig für die Eröffnung vorbereitet. Was wird Besuchern geboten – und lohnt sich der Besuch?

 

Was gibt es in U17 zu sehen?

Im Torpedoraum gibt es die acht 15 Meter langen Torpedo-Rohre zu sehen, in denen sich früher die Waffen des U-Bootes befanden. Durch eines der Rohre können Besucher nach draußen schauen. Es gibt die weniger als einen Quadratmeter kleine Toilette mit Dusche zu besichtigen, die Betten der 23 Kameraden Besatzung, die Kombüse mit Kühlschrank, Tische und Bänke, Computerbildschirme und Tastaturen, die Operationszentrale mit Periskop. Durch das Periskop könne Besucher nach draußen schauen und das russische Flugzeug Tupolev erblicken – ein Ausstellungsstück auf dem Dach der Halle nebenan. Zum Abschluss geht es durch den Motorraum wieder nach draußen.

 

Was gibt es in U17 zu hören und sonst zu erleben?

Geräusche, wie sie laut Museum früher in U17 zu hören waren: das Drehen der Schiffsschraube, singende Wale, blubberndes Wasser, das Piepen des Sonars. Es riecht nach Schweiß und Maschinenöl. «Der Geruch ist fantastisch», sagte Matthias Krieg, stellvertretender Leiter der Museumswerkstatt. «Die U-Boot-Fahrer nennen es den edlen Duft aus Schweiß, aus Motoröl.» Dazu vibriert das U-Boot dank Rüttelplatten leicht. Es gibt einen Ausschnitt aus dem Film «Das Boot» inklusive Alarm zu hören. Währenddessen wird das U-Boot in rotes Licht getaucht. Einige Schalter dürfen auch die Besucher umlegen – und damit etwa Ventile öffnen und schließen.

 

Wie kommen Besucher in U17 herein?

Das neun Meter hohe U-Boot steht auf dem Parkplatz vor einer der Hallen des Museums. Von der Halle reicht eine 20 Meter lange Brücke zum U-Boot. Der Einstieg in U17 erfolgt über eine Luke und eine steile Leiter in den Torpedoraum, der Ausstieg über den Motorraum.

 

Können Menschen mit Behinderungen U17 von innen sehen?

Der Zugang ist über eine steile Leiter und damit nicht behindertengerecht. Der Gang durch das U-Boot ist zudem mit 40 bis 50 Zentimetern sehr schmal.

 

Ab welchem Alter können Kinder U17 besichtigen?

Es gibt generell keine Altersbeschränkung. Allerdings müssen alle Besucher, die U17 von innen sehen wollen, über eine steile Leiter mit schmalen Stufen einsteigen. Etwa ab vier Jahren könnte damit ein Besuch des U-Bootes sinnvoll sein, sagte ein Sprecher des Museums.

 

Was ist zur Eröffnung besonderes geboten?

Nichts. Ursprünglich hatte es geheißen, ehemalige U-Boot-Kameraden würden zur Eröffnung durch das U-Boot führen. Dies ist aber nicht der Fall. Das Museum rechnet mit einer hohen Zahl an Besuchern am Samstag. «Jetzt das Ganze auszubremsen und Personen langsamer durch das U-Boot zu führen, würde auf Frustration stoßen», sagte Museumsleiter Andreas Hemmer. Maximal 30 Personen dürfen sich zeitgleich in dem U-Boot aufhalten. Der Besuch des U-Bootes ist zeitlich nicht begrenzt. Ein Drehkreuz regelt die Anzahl an Menschen in dem Unterwasserboot.

 

Wie außergewöhnlich ist die Möglichkeit, U17 von innen zu sehen?

U17 ist nach Angaben des Verbandes Deutscher Ubootfahrer das modernste Museums-U-Boot in Deutschland und das einzige seiner Klasse. «Die U-Boot-Klasse 206A war bis 2008 das wesentliche Rückgrat der Ubootwaffe der Bundesrepublik», sagt Präsident Michael Setzer. Die anderen sechs Museums-U-Boote bundesweit sind demnach alle älter, so etwa das U-Boot U9 im Technik Museum Speyer. U17 stehe zudem für die Digitalisierung seiner Ortungs- und Waffensysteme, sagte Setzer. Es sei mit acht Torpedos ausgestattet gewesen, die auf Ziele in mehr als 30 Kilometern Entfernung abgefeuert werden konnten.

 

Wie kam U17 nach Sinsheim?

Standort des Gefährts für 23 Mann Besatzung war früher Eckernförde an der Ostsee. U17 war von 1973 bis 2010 im Einsatz. Nach der Ausmusterung folgte nach Gesprächen mit dem Bundesverteidigungsministerium und der Bundeswehr ein Leihvertrag durch die Technik Museen Sinsheim Speyer.

 

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