Spieltag 32 | Zweite Liga KSC fährt nach Regensburg: „Vom Reden werden wir nicht gewinnen“
Vor der Begegnung des KSC mit dem SSV Jahn Regensburg, am 17. Juni 2020 um 18:30 Uhr, lud der KSC zur Online-Pressekonferenz. Christian Eichner äußerte sich zum Saisonendspurt, der Bedeutung des Derbysieges und dem Zusammenhalt seiner Mannschaft.
Englische Woche für den Karlsruher SC
Schon am morgigen Mittwoch, den 17. Juni 2020 um 18:30 Uhr, steht für den Karlsruher SC die nächste Begegnung in der zweiten Bundesliga auf dem Spielplan. Zum Auftakt der letzten Englischen Woche dieser Saison, geht es für den KSC auswärts gegen den SSV Jahn Regensburg.
Der Tabellenzwölfte aus Regensburg hat derzeit sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, ein Sieg und der Abstieg wäre auch rein rechnerisch nicht mehr möglich. Für die Karlsruher dagegen geht es weiterhin darum nicht nachzulassen und nach Möglichkeit den 15. Tabellenplatz abzusichern. Nur ein besseres Torverhältnis trennt die Karlsruher vom 1. FC Nürnberg auf dem Regelationsplatz.
Zwar konnte man durch den Derbysieg gegen den VfB Stuttgart Selbstvertrauen tanken, doch warnte Christian Eichner davor, sich auf der Leistung des vergangenen Spieltages auszuruhen.
Klassenerhalt nur im Kollektiv möglich
Kurzfristig verzichten muss der KSC auf Marco Djuricin. Ein Ausfall, welcher von Eichner sehr bedauert wird: „Marco hat in den letzten Wochen einen enormen Schritt in die richtige Richtung getan.“
In Sachen Startformation bietet sich für den Trainer allerdings zum ersten Mal seit dem Liga Restart die Möglichkeit eine unveränderte Mannschaft auf das Feld zu schicken. Eine Möglichkeit von der Eichner, trotz dem erfolgreichen Auftreten seiner Mannschaft gegen den VfB, nicht zwangsweise Gebrauch machen werde:
Eichner sei „in alle Richtungen offen“ und vertraue jedem seiner Spieler. Begründet liegt diese Einstellung in den Leistungen der letzten Wochen. Diese haben gezeigt, dass die Mannschaft durchaus in der Lage sei ungeplante Ausfälle zu kompensieren. Auch innerhalb der Spiele haben die Einwechselspieler „den Weg der Mannschaft weiter mitbestritten.“ Kein Zufall, so Eichner: „Es war ein großes Bestreben, als ich hier begonnen habe, dass ich viele Spieler wieder andocken lasse an den ganzen Zug. Das haben die meisten Spieler geschafft.“
Sieg gegen VfB Stuttgart als Maßstab
Der Sieg gegen den VfB Stuttgart, sei mit der abschließenden Videoanalyse am heutigen Morgen, für den Trainer nun „endgültig abgehakt.“ „Das nächste Spiel steht vor der Haustür und vom Reden allein werden wir in Regensburg nicht gewinnen,“ so Eichner.
Doch könne die Art und Weise wie der Sieg gegen den Erzrivalen zustande kam, als Maßstab für die kommenden Aufgaben dienen: „Wenn wir bereit sind auch nur im Ansatz das zu tun, was wir am Sonntag investiert haben – nur vom Einsatz und der Laufbereitschaft – dann hoffe ich, dass wir in der Lage sind gar nicht mehr auf die anderen Ergebnisse schauen zu müssen. Wenn wir das in den Topf knallen, was wir am Sonntag gebracht haben, dann glaube ich, dass wir auf einem guten Wege sind in der Liga zu bleiben.“
Keine Zeit für Gedankenspiele
Denn der KSC blickt noch immer einer unsicheren Zukunft entgegen. Sowohl direkter Klassenerhalt als auch der direkte Abstieg sind weiterhin mögliche Szenarien. Grund hierfür sind auch die direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, der SV Wehen Wiesbaden und der 1. FC Nürnberg. Am heutigen Abend, um 18:30 Uhr, treffen diese im direkten Duell aufeinander. Egal wie die Partie endet, der KSC wird vorübergehend den 15. Tabellenplatz verlieren.
Selbstverständlich hat auch Christian Eichner diese Partie auf dem Schirm: „Wir werden das heute mal anschauen, was am Ende bei diesem Spiel herauskommt, wie dann die Tabellenkonstellation ist. Das werden wir mit ins Gepäck nehmen.“ Klar sei aber auch, dass die Mannschaft das Schicksal noch in der eigenen Hand halte und den Fokus auf sich selbst legen sollte: „Wir müssen einfach nur bei uns bleiben.“
„Ich kann es (Anm. d. Red. die Ergebnisse der Konkurrenten) gut reden und ich kann es mir schlecht reden.“ Es gelte einfach von Anfang an zu zeigen „wer die Punkte noch braucht“, dann stünden auch die Chancen auf ein Verteidigen des direkten Nichtabstiegsplatzes nicht schlecht.
Der Gegner im Überblick – SSV Jahn Regensburg
Christian Eichner sieht in Regensburg „eine Truppe, die für enorme Einsatz- und Laufbereitschaft steht und in jedem Spiel an die 120 Kilometer investiert.“ Gründe dafür, dass die Mannschaft von Mersad Selimbegovic, trotz des fünftkleinsten Etats der Liga, sich über den ganze Saisonverlauf hinweg von der Abstiegszone fernhalten konnte.
Die Leistungen in den letzten Partien waren durchaus durchwachsen. Zuletzt setzte es gegen den 1. FC Heidenheim eine empfindliche 4:1 Niederlage, davor stand jedoch ein 3:0 Sieg gegen den SV Darmstadt 98. Zuhause fühlt sich Regensburg sowieso deutlich wohler als in fremden Stadien, sieben der insgesamt zehn Siege gelangen in der heimischen Arena Regensburg. Die Mannschaft steht für offensiven Fußball, eine Tatsache, welche sich auch in der Torschützenliste wiederspiegelt: Regensburg hat fünf Spieler mit fünf oder mehr Toren in den eigenen Reihen. Erfolgreichster Torschütze ist mit acht Treffern Andreas Albers.
Das Hinspiel konnte der KSC in einer spektakulären Partie mit einem 4:1 für sich entscheiden. Ein Ergebnis, welches die Gefahr, welche von Regensburg ausging unter Wert verkaufe, so Christian Eichner, der deshalb betonte: „Die Jungs wissen Bescheid was sie leisten müssen, was sie investieren müssen.“