Der Betrieb läuft Tag und Nacht weiter
Wenn Homeoffice keine Option ist: Bus- und Bahnfahrer desinfizieren selbst

Der Betrieb läuft Tag und Nacht weiter Wenn Homeoffice keine Option ist: Bus- und Bahnfahrer desinfizieren selbst

Quelle: Schlosser Fotografie

Möglichst wenige Kontakte – genau dieses Vorgehen ist aktuell angesagt. Viele Firmen in Karlsruhe haben ihre Mitarbeiter daher ins Homeoffice geschickt. Doch das geht nicht überall: meinKA spricht mit Berufstätigen, die weiter die Stellung halten!

Abstand ist das Gebot der Stunde

Es ist noch gar nicht so lange her, da mussten sich die Fahrgäste der Karlsruher Busse umgewöhnen: Der Einstieg war nur noch an der vorderen Tür erwünscht, der Fahrer wollte eine gültige Fahrkarte sehen. Die Situation heute: Der Einstieg ist nur hinten möglich, die vordere Tür bleibt aktuell sogar geschlossen. Mehr noch: Im Inneren verhindert Absperrband einen direkten Kontakt mit dem Fahrer – zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Corona-Virus.

Klar ist auch: Das Personal im Fahrbetrieb kann nicht einfach ins Homeoffice gehen, um sich der Ansteckungsgefahr zu entziehen – anders als bei den Kollegen in der Verwaltung: „Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von VBK, AVG und KVV sind aufgrund von Corona rund 215 Zugänge für Homeoffice geschaffen worden“, so die Pressesprecherin Sarah Fricke. „Einige Mitarbeiter hatten diese Möglichkeit zuvor schon.“

 

Im Depot wird gereinigt und desinfiziert

Doch auch für Bus- und Bahnfahrer wurden Vorkehrungen getroffen – soweit möglich. Sie sind zum Beispiel angehalten, im Depot zum Schutz der Kolleginnen und Kollegen den empfohlenen Abstand einzuhalten. Gleiches gilt aber auch beim Fahrerwechsel auf der Strecke. Unter anderem für diesen Zweck haben die Fahrer zudem Handschuhe und Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt bekommen, damit jeder unterwegs seinen Arbeitsbereich selbst reinigen kann. Eine Reinigung erfolgt ohnehin jeden Tag, nun gibt es im Depot eine zusätzliche Desinfektion.

Eine weitere Sicherheitsvorkehrung, die getroffen wird, betrifft auch die Fahrgäste: Alle Bus- und Bahnfahrer sind angewiesen, die Türen an den Haltestelle automatisch zu öffnen. Das Betätigen der Türöffnertaste sei damit nicht mehr notwendig. Dennoch werden auch diese Einrichtungen täglich desinfiziert, so wie auch Griffe und Haltestangen.

 

Zwar weniger Fahrer unterwegs – aber die sind nicht im Homeoffice

Zuletzt noch die wohl entscheidendste Veränderung für die Fahrgäste: Die Busse und Bahnen in Karlsruhe fahren in einem reduzierten Takt, in vielen Fällen ist der an den Sonntagsfahrplan angelehnt. Damit reagiert man auf die deutlich schwächere Nachfrage aktuell. Im Gegenzug werden allerdings – soweit möglich – an die Bahnen weitere Wagen angehängt, um mehr Platz zu schaffen. „Die Verkehrsbetriebe fahren derzeit im reduzierten Takt. Das bedeutet aber nicht, dass im selben Prozentsatz auch weniger Mitarbeiter im Einsatz sind. Wir halten zum Beispiel mehr Kolleginnen und Kollegen für die Reserve vor“, beschreibt es Sarah Fricke.

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