Drohnen zum Rehkitzschutz Drohneneinsatz zum Rehkitzschutz an Karlsruher Rheinhochwasserdämmen
Nachdem im Mai 2022 ein Rehkitz bei Mäharbeiten am Rheinhochwasserdamm in Dettenheim-Rußheim versehentlich getötet wurde, werden künftig Drohnen eingesetzt, um die Kitze zu schützen, teilt das Regierungspräsidium Karlsruhe in einer Pressemeldung mit.
Rheinhochwasserdämme werden gemäht
Der Landesbetrieb Gewässer (LBG) im Regierungspräsidium Karlsruhe ist unter anderem für die Unterhaltung der rund 200 Kilometer langen Rheinhochwasserdämme (RHWD), die in erster Linie dem Hochwasserschutz dienen, im Regierungsbezirk Karlsruhe zuständig. Diese müssen durch Mulch- und Mäharbeiten gepflegt werden.
Aufgrund der hier teilweise seltenen Flora und Fauna ergibt es sich, dass man meist im Mai und Juni mähen kann. Unglücklicherweise legen in diesen Monaten Rehricken ihre Rehkitze unbeaufsichtigt auf Wiesenflächen ab. Da junge Rehkitze noch keinen Fluchtreflex haben, sind sie dem Risiko ausgesetzt, durch Ernte- oder Mäharbeiten ungewollt getötet oder verletzt zu werden.
2022 starb ein Rehkitz bei den Mäharbeiten
Bisher war es gängige Praxis des LBG, dass in den Fällen von Rehkitzsichtungen die Mäharbeiten unterbrochen oder abschnittsweise ausgelassen wurden. Anlässlich eines unglücklichen Vorfalls im Mai 2022 am Rheinhochwasserdamm in Dettenheim-Rußheim, bei dem ein Rehkitz zu Tode gekommen ist, wurde nun gehandelt.
So hat der LBG die gängige Praxis bei der Mahd der gesamten RHWD in Abstimmung mit Experten aus der Landwirtschaft und der Jagd überprüft. Die Prüfung habe bestätigt, dass zwar bei einem überwiegenden Teil der RHWD grundsätzlich nicht damit zu rechnen sei, dass dort Rehkitze abgelegt würden, dies aber in bestimmten Abschnitten nicht vollständig ausgeschlossen werden könne.
Schutz: Drohnenbefliegungen vor dem Mähen
In den Monaten Mai und Juni werden deshalb in diesen Abschnitten zum Schutz der Rehkitze, erstmals Drohnenbefliegungen vor dem Mähen in diesen Dammabschnitten durchgeführt werden, heißt es in der Pressemeldung.
Hierbei sollen mit den an den Drohnen befindlichen Infrarotkameras im Vorfeld Rehkitze aufgespürt und so vor Mähunfällen geschützt werden. RHWD-Abschnitte, in denen ein Ablegen von Rehkitzen nicht ausgeschlossen, aber eine Kontrolle durch Drohnen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten oder anderen Gründen nicht durchgeführt werden kann, werden in den Monaten Mai und Juni nicht gemäht, wird weiter informiert.
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