Neues von der Kombilösung Erstmals Testfahrt einer Straßenbahn im Kombilösungs-Tunnel!
Ein Niederflurfahrzeug der Verkehrsbetriebe Karlsruhe hat am Dienstag, den 4. August, erstmals den Stadtbahn- und Straßenbahntunnel der Kombilösung unter der Kaiserstraße befahren, darüber informiert Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft mbH.
Erste Fahrt durch den U-Strab-Tunnel
Ein Niederflurfahrzeug der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) hat heute morgen, Dienstag, 4. August 2020, erstmals den Stadtbahn- und Straßenbahntunnel der Kombilösung unter der Kaiserstraße befahren. Bei diesem ersten Test ging es darum, mit der Bahn die neu gebaute und bisher noch nicht befahrene unterirdische Strecke zu erkunden und unterschiedliche Messungen vorzunehmen.
Befahren wurde zunächst die Ost-West-Achse von der Rampe in der Durlacher Alle ab dem Gottesauer Platz bis zur Rampe am Mühlburger Tor und umgekehrt. In einem weiteren Schritt soll dann auch der Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Allee bis auf Höhe der Augartenstraße getestet werden.
Testfahrt war bereits lange geplant
Die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) hatte die Testfahrt gemeinsam mit den VBK bereits lange geplant: Die Oberleitung hatte mit 750 Volt die notwendige Stromversorgung, das Gleisbett war von allen vom Innenausbau stammenden Hindernissen wie etwa Zwei-Wege-Bagger geräumt worden.
Die Oberfläche der Schienen war geschliffen worden. Bauzäune riegeln den Bereich der Bahnsteige in den sieben unterirdischen Haltestellen hermetisch gegen das Gleisbett ab, damit sich Bahn und Handwerker nicht gegenseitig in die Quere kommen und die Sicherheit der Mitarbeiter am Bau ebenso gewährleistet ist wie die Sicherheit der an den Testfahrten Beteiligten.
Testfahrten werden fortgesetzt
Die Testfahrten werden in den kommenden Wochen und Monaten nun fortgeführt. Dann werden weitere bei den VBK und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) eingesetzten Fahrzeugtypen – Niederflurfahrzeuge der älteren und der neuesten Generation ebenso wie die beiden Generationen der Zweisystem-Stadtbahnen – zum Einsatz kommen. Bei den jetzt anstehenden Tests handelt es sich um sogeannte „Profilmessfahrten“.
Dabei wird untersucht, ob die in der Planungsphase der Kombilösung angestellten theoretischen Berechnungen tatsächlich zutreffen. Gibt es beim Lichtraumprofil Konflikte, also: „Passen“ die Haltestellen-Bahnsteige auch zu allen Bahn-Typen? Funktioniert das Ausfahren des Schiebetritts an den Fahrgasttüren ohne Probleme, so dass einerseits die Schiebetritte nicht an der Bahnsteigkante anstoßen und andererseits kein übergroßer Spalt zwischen Bahn und Bahnsteig bleibt?
Ist im Kurvenbereich des Gleisdreiecks unter dem Marktplatz auch stets der erforderliche Abstand zwischen Bahn und verschiedenen Einbauten an den Betonwänden gewahrt, wenn Fahrzeuge mit ihren unterschiedlichen Konstruktionskonzepten ihr jeweils spezifisches Kurvenverhalten zeigen? Gilt das auch für die Weichen, die im Tunnel für einen Gleiswechsel eingebaut wurden?
Technischer Probebetriebs beginnt bald
Die Testfahrten sind hierfür zu Blöcken zusammengefasst, in denen die Oberleitung unter Spannung steht. Außerhalb dieser Blöcke wird der Strom abgeschaltet, die Bauzäune an den Bahnsteigen können dann mittels einer besonders gesicherten „Tür“ geöffnet werden, um den Innenausbau im Gleisbereich der Haltestellen und in den Tunnelabschnitten zu komplettieren. Der Austausch der vom Wasserschaden betroffenen Kabel geht unter diesen Vorbedingungen regulär weiter.
Nach den Testfahrten beginnt in einigen Monaten dann die Phase des technischen Probebetriebs: Hier wird das Zusammenspiel aller im späteren Fahrgastbetrieb relevanten Komponenten getestet – beispielsweise die Kommunikation der Systeme der Stadt- oder Straßenbahnen mit den Signalen oder den Weichen.
Die letzte Testphase vor der für Dezember 2021 geplanten Inbetriebnahme dist dann der sogenannte betriebliche Probebetrieb: Dann fahren die Bahnen unter Normalbedingungen – beispielsweise im Takt – im Tunnel, allerdings noch ohne Fahrgäste.
Der erste Test verlief reibungslos
Nach der etwa zweieinhalbstündigen Testfahrt herrschte Erleichterung – bei den am Tunnelbau und am langwierigen und komplexen Inbetriebnahme-Prozess Beteiligten ebenso wie bei den Geschäftsführern Dr. Alexander Pischon (VBK, AVG, Karlsruher Verkehrsverbund KVV und KASIG), Ascan Egerer (VBK und AVG) und Frank Nenninger (KASIG): Der Test verlief reibungslos, die Soll- und Ist-Werte stimmten überein!
Mehr zur Kombilösung
Anzeige
Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!
Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!