Ordnungs- und Bürgeramt verschafft Orientierung
Fragen zum Coronavirus: 250 Anrufe gehen bei der Stadt-Hotline ein

Ordnungs- und Bürgeramt verschafft Orientierung Fragen zum Coronavirus: 250 Anrufe gehen bei der Stadt-Hotline ein

Quelle: Pixabay

250 Anrufe mit Fragen zum Coronavirus sind am Wochenende vom 29. Februar und 1. März 2020 bei der Telefon-Hotline der Stadt Karlsruhe eingegangen. Die Stadtverwaltung stellt auch klar, dass der ÖPNV regulär fährt und Besuche von Schwimmbad und Sauna weiterhin möglich sind.

Telefon-Hotline schafft Orientierung

Um den Bürgern Orientierung zu geben, hat die Stadt Karlsruhe eine Telefon-Hotline bei Fragen zum Coronavirus eingerichtet. Am Wochenende vom 29. Februar und 1. März 2020 ist dieser Service fast 250 Mal genutzt worden. „Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern aus Karlsruhe und dem Umland mit unserem gut und dankbar angenommenen Angebot sicher nicht alle, aber einige Sorgen nehmen können“, zieht Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup ein positives Fazit.

Wer zum Hörer Griff, hatte am anderen Ende der Leitung einen der sieben im städtischen Call-Center eingesetzte Agenten des Ordnungs- und Bürgeramtes. Bei ihren Antworten orientierten sie sich an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts sowie denen des örtlichen Gesundheitsamtes.

Karlsruhes Oberbürgermeistert sie nach wie vor keinen Anlass zur Panik, versichert aber: „Die Stadt Karlsruhe wird weiterhin alles in ihrer Macht Stehende tun, um die federführenden Stellen zu unterstützen, außerdem die dynamische Entwicklung beobachten und abgestimmt bewerten.“

 

Fragen zu Vorratseinkäufen und Reiserückkehr

Bei den Fragen der Bürgern ging es unter anderem darum, ob Hamstereinkäufe nötig seien. Am Samstag standen viele Kunden in Supermärkten bereits vor leeren Regalen. „So konnten wir […] darauf verweisen, dass nach wie vor kein Anlass zu mehr als gewöhnlicher Bevorratung besteht und dass der Anruf beim Hausarzt bei grippeähnlichen Symptomen oder nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet im allgemeinen Interesse der beste erste Schritt bleibt“ erklärt Dr. Björn Weiße, Verantwortlicher für die Telefon-Hotline.

Am Montag, 2. März, enden die Fastnachtsferien und die Schule beginnt, viele kehren aus dem Urlaub zurück. Dennoch sollten sich nur diejenigen rückversichern, die sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Risikogebiet aufgehalten hatten oder möglicherweise Kontakt zu einer Person hatten, die am Coronavirus erkrankt ist.

 

Anweisung für städtische Bedienstete

Die Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Baden-Württemberg stieg bis zum frühen Sonntagabend auf 16. Am Wochenende sei eine weitere Infektion aus dem Raum Freiburg bekannt geworden, teilte das Sozialministerium mit. Um die Gefahr von Ansteckungen zum Ende der Faschingsferien zu reduzieren, sollen nach Kindern, Schülern, Lehrern und vielen Beamten auch Polizisten vorsorglich zu Hause bleiben, wenn sie aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind.Daran orientiert sich auch OB Mentrup. Beschäftigte städtischer Dienststellen bittet er, sich vor Dienstantritt zuerst mit der jeweiligen Personalstelle in Verbindung zu setzen. So soll geklärt werden, ob es Bedenken gegen einen Dienstantritt gibt und die Betroffenen präventiv zu Hause bleiben sollten. Wer privat nicht weiß, ob er wegen einer möglichen Erkrankung zur Arbeit gehen soll, klärt dies vorab telefonisch mit seinem jeweiligen Arbeitgeber.

 

Geschäftsreisender in Karlsruhe ist erkrankt

Am Freitag, 28. Februar, wurde bekannt, dass ein Geschäftsreisender aus Nürnberg bei seinem Aufenthalt in Karlsruhe positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die Kontaktkette ist geklärt: 19 weitere Personen, die mit dem Patienten des Städtischen Klinikums angereist waren, befinden sich in häuslicher Quarantäne. Der Nürnberger hätte bei einer Veranstaltung in der Messe Karlsruhe als Redner fungieren sollen.Auch Besucher der Veranstaltung, die schließlich abgesagt worden war, riefen bei der Telefon-Hotline der Stadt an. Es ist aber nachweislich ausgeschlossen, dass das Publikum Kontakt zu den Referenten hatte. Auch von den Hotels, in denen diese sich aufhielten, ging und geht kein Risiko aus, versichert die Stadt in einer Pressemeldung.

Fragen zum ÖPNV und zu Schwimmbädern

Bei den Anrufen kam auch die Frage auf, ob der öffentliche Personennahverkehr uneingeschränkt fährt und ob der Besuch von Schwimmbad oder Sauna in Karlsruhe möglich bleibt. Die Stadt bejaht diese Fragen und verweist auf die allgemeingültigen Handlungsempfehlungen und Ansteckungsrisiken.

Viele Anrufer erkundigten sich nach Schutzmöglichkeiten. Ein Impfstoff gegen das Coronavirus existiert noch nicht. Das Robert-Koch-Institut betont, es ist ratsam, sich gründlich und regelmäßig die Hände zu waschen, auf das Händeschütteln zu verzichten und in Taschentuch oder Armbeuge zu husten und zu niesen.

 

Ab Montag, 2. März, steht von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr die Hotline des Landesgesundheitsamts über das Regierungspräsidium Stuttgart zur Verfügung für Fragen der Bürger. Die Telefonnummer ist die (0711) 90439555.

Infos zum Coronavirus in Baden-Württemberg gibt es im meinKA-Überblick, der andauernd aktualisiert wird. Wie schlimm ist das Coronavirus wirklich? Zahlen und Fakten gibt es auf meinKA.

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