Corona in Baden-Württemberg Land ordert 5 Millionen Corona-Schnelltests als Notreserve
Mit Blick auf steigende Corona-Zahlen und mögliche Lieferengpässe hat Baden-Württemberg fünf Millionen Schnelltests als Notreserve geordert.
Diese Antigen-Tests könnten auch bei großen Ausbrüchen etwa in Pflegeheimen oder Krankenhäusern genutzt werden, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart nach der Kabinettssitzung mit.
Antigen-Tests funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Schwangerschaftstests: Sie suchen in Abstrichproben nur nach Molekülen, die charakteristisch für die Viren sind. Das Ergebnis liegt normalerweise in bis zu 30 Minuten vor. Bei den sonst üblichen PCR-Tests wird das Erbgut der Viren so stark vervielfältigt, dass es nachgewiesen werden kann, auch wenn es nur in geringen Mengen vorliegt. Die Tests mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) sind genauer als Schnelltests, aber auch aufwendiger etwa in puncto Zeit.
Die Antigen-Schnelltests seien gedacht für Personal und Bewohner beziehungsweise Patienten in pflegerischen und medizinischen Einrichtungen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe, für das Personal von Arzt- und Zahnarztpraxen sowie Praxen anderer medizinischer Heilberufe und für Besucher unter anderem von Krankenhäusern, hieß es. Auch könnten Kontaktpersonen im weiteren Sinn bei einem Corona-Fall in einer Schule, Kindertageseinrichtung oder Einrichtung der Kindertagespflege freiwillig die Schnelltests nutzen.
Ferner verlängert die Landesregierung das Angebot freiwilliger Untersuchungen mittels PCR oder Antigen-Test für Lehrer, Erzieher und andere Mitarbeiter in Schulen und Kitas. Sie können sich bis zum Ende der Weihnachtsferien zweimal kostenlos auf Sars-CoV-2 testen lassen. Zur Teststrategie in Baden-Württemberg zählen ansonsten Tests unter anderem für enge Kontaktpersonen von Infizierten, auch wenn sie selbst keine Symptome haben, oder für Leute, die über die Corona-Warn-App eine Warnmeldung «Erhöhtes Risiko» erhalten haben.
Derzeit können die Labore im Südwesten den Angaben nach rund 156 000 PCR-Tests pro Woche durchführen. Bei dem aktuellen Testaufkommen seien die Kapazitäten aber zunehmend ausgeschöpft, hieß es. Wegen der weltweit hohen Nachfrage zeichne sich ein Engpass bei benötigten Chemikalien und Labormaterialien ab. Zudem fehle Fachpersonal.
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