Frisch von der Kino-Leinwand
meinKA-Filmkritik – Aladdin | Buntes & unterhaltsames Remake

Frisch von der Kino-Leinwand meinKA-Filmkritik – Aladdin | Buntes & unterhaltsames Remake

Immer donnerstags beginnt eine neue Kino-Spielwoche und bringt frische Filmstarts mit sich. Gemeinsam mit dem Filmpalast am ZKM, hat sich meinKA einen ausgewählten Film bereits vorab angeschaut und verrät, ob sich der nächste Kinobesuch lohnen wird.

Darum geht’s – Filmvorstellung – Aladdin

Der junge Straßendieb Aladdin (Mena Massoud) macht am liebsten mit seinem Affen Abu die Straßen seiner Heimat Agrabah unsicher. Auf den Basaren der Stadt entgeht kein noch so wertvoller Gegenstand seinen langen Fingern. Doch das Leben des Kleinkriminellen ist bei Weitem nicht alles, was sich Aladdin erträumt. Er malt sich große Taten und eine strahlende Zukunft aus. Bei einem seiner Streifzüge lernt er eines Tages die Prinzessin Jasmin (Naomi Scott) kennen. Um sich in der Öffentlichkeit unerkannt bewegen zu können, verkleidet sich die Prinzessin als Bürgerliche.

 

Aladdin und die Prinzessin Jasmin. | Quelle: Copyright 2018 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved / Daniel Smith

 

Es kommt, wie es kommen muss – Aladdin verliebt sich unsterblich in die bildschöne Tochter des Kalifen und versucht alles, um sie wiederzusehen. Er versucht sogar die Mauern des Palastes zu überwinden, wird natürlich erwischt und landet kurzerhand im Kerker des Palastes. Hier macht Aladdin eine verhängnisvolle Begegnung, denn der zwielichtige Jafar (Marwan Kenzari) tritt in sein Leben. Dieser verspricht ihn zu befreien, wenn er ihm im Gegenzug die mysteriöse Wunderlampe aus einer sagenumwobenen Höhle stiehlt.

 

Aladdin und seine berühmte Wunderlampe. | Quelle: Copyright Walt Disney Company

 

Der verliebte Dieb geht auf den Handel ein – doch der Großwesir denkt nicht daran, sein Versprechen einzuhalten, sondern will mit Hilfe der Lampe die Macht in Agrabah an sich reißen und über das Land herrschen. Also muss der Titelheld Aladdin nicht nur um seine Liebe kämpfen, sondern nebenbei auch seine Heimat Agrabah und das ganze Land aus den Fängen des Großwesirs befreien. Mit tatkräftiger Unterstützung von dem Äffchen Abu, dem Flaschengeist Dschinni und einem gewissen fliegenden Teppich, versteht sich!

 

Aladdin — die Besetzung

Im Hinblick auf die Besetzung hat Disney offensichtlich keine Kosten und Mühen gescheut, denn der Cast wird von keinem geringeren als von dem zweifach oscarnominierten Will Smith angeführt. Der berühmte Schauspieler glänzte in der Vergangenheit in Filmen wie Suicide Squad und spielt in Aladdin den Flaschengeist Dschinni und damit die heimliche Hauptrolle des Films. Sein cinematischer Sparringpartner ist der ägyptisch-kanadische Newcomer Mena Massoud. Die Rolle der Prinzessin Jasmine wird von der Sängerin und Schauspielerin Naomi Scott übernommen. Der Bösewicht Dschafar wird von Marwan Kenzari portraitiert.

Um der märchenhaften Geschichte ein modernes Gewand zu geben, hat Disney sich den britischen Kult-Regisseur Guy Ritchie mit ins Boot geholt und in Zusammenarbeit mit den Autoren John August und Vanessa Taylor war Ritchie auch am Drehbuch maßgeblich beteiligt.

 

Will Smith als Flaschengeist Dschinni. Quelle: | Copyright 2019 Disney Enterprises Inc. All Rights Reserved

 

Filmmusik á la Disney

Was wäre ein Disney-Film ohne aufwändige Gesangseinlagen mit Musical-Charakter? Daher war das Thema Musik für das Remake ein wichtiger Faktor – immerhin konnte das Original gleich zwei Oscars für seine Musik abräumen. So gab es für die Neuverfilmung natürlich keine andere Alternative als den ursprünglichen Komponisten – Alan Menken. Gemeinsam mit dem ebenfalls oscarprämierten „La La Land“-Songwriter Benj Pasek erweckte er einige alte Hits wie „A whole new world“ in Zusammenarbeit mit Künstlern wie ZAYN und Zhavia Ward zu neuem Leben und schrieb auch einige neue potentielle Ohrwürmer.

 

 

Filmrezension – „Ein Zauber aus 1.001 Nacht“

Disney hat in letzter Zeit oft bewiesen, dass es die beliebten Zeichentrickklassiker auch für ein neues Publikum auffrischen kann. Allein in den vergangenen Jahren wurden unter anderem Cindarella, das Dschungelbuch, die Schöne und das Biest und die Geschichte um Winnie Puuh neu und vor allem als Realfilm umgesetzt. Diesen Trend setzt Disney auch 2019 mit viel Schwung um: Neben Aladdin sollen noch der König der Löwen und Susi und Strolch das Publikum begeistern. Erst vor wenigen Monaten hat das schon ein neuer Dumbo-Film gemacht! Aladdin ist also in bester Gesellschaft.

Wie üblich mussten sich die Macher hier mit der Herausforderung auseinandersetzten, dass die Story an sich bekannt ist – auch wenn der erste Aladdin-Zeichentrickfilm mit seiner Erscheinung im Jahr 1992 schon eine längere Zeit zurückliegt. Damals wurden rund 28 Millionen Dollar in die Hand genommen – bei der Neuauflage war es deutlich mehr, was allein schon an der Besetzung zu sehen ist. Denn nicht nur die Handlung, sondern auch die Inszenierung selbst soll die Zuschauer überzeugen.

 

Große Bedenken im Vorfeld – die unbegründet waren!

Die ersten Reaktionen auf die Veröffentlichung des Trailers waren allerdings sehr Verhalten: Will Smith als blauer Flaschengeist stieß nicht auf große Begeisterung. Bedenken, die unbegründet waren! Will Smith verleiht dem Film durch seine Dschinni-Darstellung einen locker-leichten und unterhaltsamen Kick, der auch Kern des gesamten Films ist. Disney ist es wieder einmal gelungen, eine bekannte Geschichte unterhaltsam und mit einiges Gags gespickt zu erzählen, sodass nicht nur junge Kinobesucher, die den ersten Teil nicht kennen, ihre Freude haben dürften. Auf neue inhaltliche Ideen sollte man sich allerdings nicht einstellen, viele Schlüsselszenen aus dem Zeichentrickfilm sind sogar sehr ähnlich in die Realität übertragen worden.

Die Szenebilder sind solide – da hat man allerdings schon detailverliebtere Sets gesehen. Doch dafür ist vor allem die Choreografie bei den Gesangs- und Tanzdarbietungen sehenswert. Und gerade diese Szenen bekommen die Zuschauer oft zu Gesicht. Aladdin entpuppt sich über weite Strecken als wahres Musical, das auch mal an einen Bollywood-Film erinnert.

Das Fantasy-Musical hat das Potential, seine Zuschauer in ein Land aus 1001 Nacht zu entführen. Doch der Zuschauer muss sich darauf einlassen und mitreißen lassen. Auch wenn die Story nahe am Original ist, hat dieser Film doch einen ganz eigenen und etwas anderen Spirit. Gleichzeitig muss gesagt werden, dass der Film wohl nicht in die Liste der Filme eingeht, die lange in Erinnerung bleiben, dafür erreicht er schlicht keine tiefere Ebene. Dieser Funke, der für das große Feuer der Begeisterung nötig gewesen wäre, ist nicht übergesprungen. Schlussendlich hat es nur für ein kleines aber buntes Freuden-Feuerwerk gesorgt.

meinKA sagt: unterhaltsames aber seichtes Remake.

 


Film im Überblick – Aladdin

Kinostart 23. Mai 2019
Produktionsland England, Jordanien
Genre Abenteuer, Fantasy, Musical
Altersfreigabe 6 Jahre
Regisseur Guy Ritchie
Besetzung Will Smith, Mena Massoud, Naomi Scott, Marwan Kenzari, Billy Magnussen, Nasim Pedrad
Länge 129 Minuten

 

Neugierig? Kinotrailer zu Aladdin

 

Ab ins Kino – Filmpalast am ZKM

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