Mehr Geld für die Stadtkasse
Neue Preise in Karlsruher Bädern – Eintritt kostet 2020 mehr

Mehr Geld für die Stadtkasse Neue Preise in Karlsruher Bädern – Eintritt kostet 2020 mehr

Quelle: Vierordtbad Karlsruhe

Zum Jahreswechsel werden die Preise der Karlsruher Bäder steigen. Der Bäderausschuss hat diese Entscheidung final abgenickt – die Entscheidung zur Erhöhung fiel allerdings bereits vor geraumer Zeit im Rahmen des Haushaltsstabilisierungs-Prozesses.

Der Eintritt wird Anfang 2020 teurer

Der Eintritt in die Karlsruher Bäder wird Anfang 2020 teurer – im Schnitt zwischen fünf und acht Prozent. Dieser Schritt ist schon länger geplant, doch am Donnerstag, 24. Oktober 2019, machte der zuständige Bäderausschuss der Stadt Karlsruhe den Haken dran. Die Mehreinnahmen sollen dazu beitragen, den Finanzhaushalt der Stadt zu stabilisieren. Denn ohne Gegenmaßnahmen könnte die Karlsruher Stadtkasse schon bald leer sein. Grund dafür sind immer weiter steigende Kosten, während die Einnahmen nicht im gleichen Maße mit steigen. So legte der Gemeinderat im Jahr 2015 den Grundstein für den Haushaltsstabilierungsprozess.

Hunderte Maßnahmen werden seither durchgeführt: Zum Teil werden Kosten gesenkt, zum Teil aber eben auch versucht, mehr Geld einzunehmen. Zu eben diesem Ziel gehört nun die Erhöhung der Eintrittspreise für die Karlsruher Bäder. Eine erste Anpassung der Preise, ebenfalls im Rahmen der Haushaltsstabilisierung, hat bereits Anfang 2017 stattgefunden, nun kommt der schon damals vorgesehene zweite Schritt der Erhöhung.

 

Schwimmer im Becken

| Quelle: Pixabay

 

Rund 160.000 Euro Mehreinnahmen erhofft

Betroffen von der Erhöhung der Eintrittspreise ist die Therme Vierordtbad, die Frei- und Hallenbäder der Stadt Karlsruhe sowie das Schul- und Vereinsschwimmen. Während fast alle Preise bereits im Januar 2020 steigen werden, greifen die neuen Preise für das Schulschwimmen erst mit Beginn des neuen Schuljahrs im September 2020. Einzig an der vorgesehenen Änderung der Saisonkarten für die Freibäder hatte der Bäderausschuss etwas auszusetzen. Statt der geplanten 99,00 Euro soll diese für Erwachsene künftig 94,00 Euro kosten. Der alte Preis lag bei 84,00 Euro. Entsprechend soll auch die Saisonkarte für Ermäßigte nicht ganz so teuer werden: Nur 62,00 Euro statt der geplanten 66,00 Euro (früher: 56,00 Euro). Für Familien werden ab 2020 dann 213,00 Euro fällig (geplant: 224,00 Euro, früher: 190,00 Euro).

Im Schnitt steigen die Preise für die Therme Vierordtbad und der Frei- und Hallenbäder um rund sieben Prozent, für das Schul- und Vereinsschwimmen werden rund elf Prozent mehr Eintritt fällig. Bei der Erhöhung der Preise orientieren sich die Karlsruher Bäder an sogenannten Eckwerten einzelner Tarife. Von diesem Eckwert sind dann die anderen Bäderpreise rechnerisch abhängig. In Summe sollen pro Jahr ab 2020 rund 160.000 Euro an Mehreinnahmen generiert werden. Genau lasse sich das natürlich nicht vorhersehen, sagt Bäder-Chef Oliver Sternagel gegenüber meinKA.

 

 

Teil der Übersicht über die neuen Bädertarife

Therme Vierordtbad

ab 01. Januar  2013 ab 01. Juli 2015 ab 01. Januar 2017 ab 01. Januar 2020
2 Stunden Montag bis Donnerstag bis 13:00 Uhr 6,00 Euro 7,00 Euro 7,50 Euro 8,00 Euro
2 Stunden 9,00 Euro 10,50 Euro 12,00 Euro 13,00 Euro
4 Stunden 13,00 Euro 15,00 Euro 16,00 Euro 17,00 Euro
Tageskarte (Eckwert) 15,00 Euro 17,00 Euro 18,00 Euro 19,00 Euro

 

Frei- und Hallenbäder

01. März 2011 01. Januar 2016 01. Januar 2017 01. Januar 2020
1er Erwachsen (Eckwert) 3,80 Euro 4,00 Euro 4,20 Euro 4,50 Euro
1er Ermäßigte 2,50 Euro 2,60 Euro 2,80 Euro 3,00 Euro

 

Schul- und Vereinsschwimmen

Für Schulen werden künftig zwei Euro mehr Eintritt fällig. Statt wie bisher 19,00 Euro, sollen sie für das Schulschwimmen ab 01. September 2020 einen Eintritt in Höhe von 21,00 Euro zahlen. Die gleiche Summe wird auch im kommenden Jahr für Vereine fällig, die unter der Woche ins Schwimmbad wollen. Am Wochenende wird das doppelte fällig: Also statt bisher 38,00 Euro künftig dann 42,00 Euro für die Vereine.

 

Karlsruher Bäder sind ein Zuschuss-Geschäft

Durch die Eintrittsgelder werden bei weitem nicht alle Kosten eines Schwimmbads gedeckt. Das ist auch in Karlsruhe nicht anders, wie ein Blick in die Ergebniszahlen aus dem Jahr 2018 zeigt. Rund 93.000 Besucher haben in dem Jahr die Therme Vierodtbad besucht. Dem Erlös von 1,165 Millionen Euro stehen Ausgaben von 2,366 Millionen Euro gegenüber. Die Stadt musste damit also 1,202 Millionen Euro beisteuern, was umgerechnet 12,88 Euro pro Besucher entspricht. Der Kostendeckungsgrad, also der Anteil, der durch die Eintrittsgelder gedeckt wird, liegt damit bei rund 50 Prozent.

Auch bei den Karlsruher Frei- und Hallenbädern sieht es nicht anders aus: Für die 785.022 Besucher im Jahr 2018 musste die Stadt einen Zuschuss in Höhe von 4,736 Millionen Euro aufbringen. Damit liegt der Kostendeckungsgrad hier sogar nur bei 34,17 Prozent – pro Besucher muss die Stadt rund sechs Euro zahlen, um die Kosten zu decken. Die Preiserhöhung in den Karlsruher Bädern soll allerdings nicht dafür sorgen, dass sich die Bäder alleine tragen, vielmehr soll der Zuschussbedarf gesenkt werden – wenn auch nur um rund 160.000 Euro.

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