Vertrauensverlust in bisherige Kanzlei
Planinsolvenz: Karlsruher SC wechselt Rechtsberater

Vertrauensverlust in bisherige Kanzlei Planinsolvenz: Karlsruher SC wechselt Rechtsberater

Quelle: dpa/Michael Deines

Beim Karlsruher SC hat die Diskussion um die mögliche Einleitung einer Planinsolvenz der ausgegliederten Fußballabteilung eine überraschende Wendung genommen.

Der fünfköpfige Beirat, der die GmbH & Co KGaA kontrolliert, beschloss am Mittwoch mehrheitlich einen Wechsel der Rechtsberatung in dieser Sache. Das Gremium wies die beiden Geschäftsführer Michael Becker und Oliver Kreuzer an, diesen unverzüglich in die Wege zu leiten. „Wir sind bereits mit dem neuen Anwalt im Austausch, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen“, bestätigte Becker der Deutschen Presse-Agentur den Vorgang.

Als Grund für die Entscheidung gilt der Vertrauensverlust von Teilen des Beirats in die bisherige Kanzlei. Diese galt als Befürworter der Insolvenz, soll aber wesentliche Aspekte, insbesondere was die Folgen für den Verein betrifft, nicht berücksichtigt haben. Von einem völligen Neustart in den Insolvenzüberlegungen wollte der 35-jährige Becker allerdings nicht sprechen. „Natürlich ist jetzt ein gewisses Grundwissen schon da. Und eine finale Entscheidung gab es ja ohnehin noch nicht. Jetzt gilt es, die Entscheidungsfindung mit eine neuen Kanzlei weiter voranzutreiben“, sagte er.

Bei einer Insolvenz in Eigenverwaltung könnte der finanziell angeschlagene Verein unter der Kontrolle eines Sachwalters selbstständig Lösungen mit seinen Gläubigern herbeiführen. KSC-Präsident Ingo Wellenreuther betonte erneut die Wichtigkeit einer gesamtheitlichen Betrachtung. „Aufgabe einer Geschäftsführung muss es immer sein, eine Insolvenz zu vermeiden“, sagte er.

Völlig ausschließen wollte er diese allerdings auch nicht. „Ich räume ein, es kann Situationen geben, in der eine geplante Insolvenz in Eigenverwaltung möglicherweise eine Chance darstellen kann“, sagte Wellenreuther. Dass dies am Ende nur mit einer Mitgliederversammlung gehe, sei mittlerweile auch im Beirat unstrittig.

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