Corona in Baden-Württemberg
Verlorene Jahrgänge von Studierenden: Impfangebote gefordert

Corona in Baden-Württemberg Verlorene Jahrgänge von Studierenden: Impfangebote gefordert

Quelle: Caroline Seidel

Ein Uni-Rektor warnt vor Folgen für die Studierenden, wenn im Wintersemester weiter nur online gelehrt wird. Als ersten Schritt für mehr Präsenz sieht er Impfmöglichkeiten für die jungen Leute. Doch die sind rar.

Der Heidelberger Universitätsrektor Bernhard Eitel hat die Landesregierung aufgefordert, Studierenden Impfangebote gegen das Coronavirus zu machen. Ziel sei, im Wintersemester in eine verantwortungsvolle, aber weitreichende Präsenz in Forschung und Lehre zurückzukehren, sagt er der «Rhein-Neckar-Zeitung». Ein entsprechendes Schreiben der Landesrektorenkonferenz sei bereits an die Landesregierung ergangen. «Bislang haben wir aber auch darauf wenig Resonanz erfahren.»

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) betonte, auch sie strebe für das Wintersemester einen normalen Studienbetrieb überwiegend in Präsenz an. «Wir tun alles dafür, um zu zusätzlichen Impfangeboten speziell für Studierende zu kommen, obwohl der vorhandene Impfstoff immer noch knapp ist.»

Eitel warnte vor den Folgen coronabedingt fehlender Präsenz: «Zwei Jahrgänge Studierende drohen uns verloren zu gehen, von mangelnden internationalen Perspektiven oder psychischen Schäden in einem der wichtigsten Lebensabschnitte, in dem Weichenstellungen für das ganze Leben getroffen werden, gar nicht zu sprechen.»

Ministerin Bauer sagte, es seien Impfaktionen an drei nicht genannten Hochschulstandorten mit überdurchschnittlich niedrigen Impfquoten geplant. Auch die Hochschulen selbst könnten Aktionen mit Hilfe der Betriebsärzte starten; einige täten dies auch schon. Sie rief die Studierenden auf, alle möglichen Wege zu prüfen, auch die dezentralen Impfaktionen der Ärzteschaft.

Uni-Leiter Eitel betonte, viele Studierende hätten an ihren Studienorten keine Hausärzte und seien deshalb auf Impfaktionen der Städte oder öffentliche Impfzentren angewiesen. Weniger ausgelastete Impfzentren könnten als Impfstraßen für die Studierenden eingerichtet werden. «Während Schüler auf dem Radar sind, werden Studierende und die Hochschulen weitgehend ignoriert», sagte Eitel. Die jungen Menschen bräuchten Gewissheit, dass sie im Wintersemester komplett geimpft sein können.

Eitel verlangte auch Klarheit darüber, ob für die Hochschulen die Abstandsregel von 1,5 Meter weiter gelten werde. Wenn diese Norm nicht falle, dann sei keine Rückkehr zur Präsenz möglich. Es seien dafür nicht genügend große Säle vorhanden.

 

Weitere Nachrichten

Mehr als 2.000 Demos zum Nahost-Konflikt in Baden-Württemberg

Mehr als 164.000 Menschen auf den Straßen, Tausende Polizeistunden und ein Angriff mit einer Axt: Wie der Nahost-Konflikt sich auf Baden-Württemberg auswirkt.

Laut Verband: Deutscher Weinanbau steckt "in historischer Krise"

Das Geschäft der Winzerinnen und Winzer hängt stark von günstigem Wetter ab – aber auch von der Marktlage. Die wirtschaftlichen Bedingungen seien «dramatisch», heißt es in einem neuen Bericht.

Prostitution in Baden-Württemberg: Sexarbeit im Schatten nicht zu fassen

Seit ein paar Jahren ist die Prostitution in Baden-Württemberg stark im Wandel – weg von kontrollierten Bordellen, hin zu anonymen Wohnungen und Online-Plattformen.

Senkungen zum Jahreswechsel: Strom und Gas werden für 1,1 Millionen Haushalte günstiger

Viele Haushalte im Südwesten können sich freuen: Strom und Gas werden für sie laut einer Analyse günstiger. Wie viel Sparpotenzial steckt drin – und warum lohnt sich trotzdem ein Tarifvergleich?

Geschenke für Trucker: Weihnachten auf dem Rastplatz

Süßes, Gesundes und warme Worte: Wie gestrandete Trucker trotz Fahrverbot und Heimweh ein Stück Weihnachten auf dem Parkplatz erleben.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 



















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.