Hugo-Häring-Preis Architekturpreis: Diese vier Karlsruher Gebäude sind „vorbildlich gebaut“!
Vier städtische Gebäude wurden nun mit dem vom Bund Deutscher Architekten (BDA) Baden-Württemberg verliehenen Hugo-Häring-Preis für „vorbildliches Bauen“ ausgezeichnet. Der Architekturpreis wird alle drei Jahre verliehen, informiert die Stadt Karlsruhe.
Hugo-Häring-Preis für vier städtische Gebäude in Karlsruhe
Alle drei Jahre würdigt der Bund Deutscher Architekten (BDA) Baden-Württemberg vorbildliches Bauen mit dem Hugo-Häring-Preis. 2020 fielen die Resultate für die Stadt Karlsruhe höchst erfreulich aus, denn gleich vier städtische Gebäude erhielten diese Auszeichnung, erklärt die Stadt in einer Pressemitteilung.
Zu den Gewinnern zählen die Aussegnungshalle auf dem neuen Friedhof in Wolfartsweier sowie die Fleischmarkthalle, das FUX – Festigungs- und Expansionszentrum und das Perfekt Futur – die allesamt auf dem Areal des Alten Schlachthof zu finden sind.
„Hohe Qualität, ästhetische Akzente und Wirtschaftlichkeit“
Karlsruhes Bau-Bürgermeister Daniel Fluhrer wertet die Auszeichnung als Erfolg für das gesamte Team des Baudezernats: „Vorbildliches Bauen bedeutet für uns, hohe Qualität, ästhetische Akzente und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen. Der Hugo-Häring-Preis beweist, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind“, so Fluhrer.
Die offizielle Preisverleihung musste in diesem Jahr zwar aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen, aber dafür bietet sich im kommenden Jahr die Chance auf einen Landespreis. Alle mit einer Auszeichnung prämierten Objekte nehmen nämlich in der zweiten Stufe am Wettbewerb für die Hugo-Häring-Landespreise teil. Einen solchen konnte Karlsruhe zuletzt 2018 für die Turmberg-Terrasse erringen, informiert die Stadt Karlsruhe.
Die vier Karlsruher Gewinner-Gebäude im Überblick
Fleischmarkthalle
Die ehemalige Fleischmarkthalle auf dem Areal des Alten Schlachthofes wurde durch die Karlsruher Fächer GmbH zu einem Veranstaltungsraum für bis zu 400 Besucher umgebaut. Mit einem Kostenaufwand von rund 1,5 Millionen Euro erhielt die Halle insbesondere funktionale Verbesserungen, sodass sie auch in den Wintermonaten genutzt werden kann.
Bei der im Sommer 2019 abgeschlossenen Renovierung sei nach Ansicht der Jury auf hervorragende Weise gezeigt worden, „wie ein sensibler Umgang mit Bausubstanz und Geschichte scheinbar einfach gelingen kann“. Während die Spuren der einstigen Nutzung erhalten blieben, seien neue Elemente so integriert worden, dass sie kaum zu sehen sind.
Fleischmarkthalle | Quelle: Nikolay Kazakov
„Perfekt Futur“
Mit dem „Perfekt Futur“ wurde bereits 2013, in der früheren Schweinemarkthalle des Alten Schlachthofes, ein Kreativzentrum mit einem Raum-in-Raum-Konzept realisiert. 68 ausgediente Seefracht-Container wurden in der Halle gestapelt und zu Büros ausgebaut.
Dieses Konzept beweise „einen vorbildlichen Umgang mit dem Denkmal“, würdigte die Jury. Die Container-Lösung mache die Höhe der Halle nutzbar und lasse gleichzeitig genug Fläche frei, „sodass sich der ursprüngliche großzügige Raumeindruck auch heute noch nachvollziehen lässt“.
Perfekt Futur | Quelle: Fidelis Fuchs
FUX – Festigungs- und Expansionszentrum
Das Gründerzentrum FUX befindet sich zwischen dem Schlachthofgelände und dem Alten Messplatz. Auf rund 3.300 Quadratmetern bietet das sechsgeschossige, mit einem Kostenaufwand von rund 7,2 Millionen Euro realisierte Gebäude Raum für Start-up-Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Das von dem Stuttgarter Büro Birk Heilmeyer Frenzel Architekten entworfene Bauwerk würdigte die Jury so: „Die reduktionistische Fassade mit der klaren Gliederung stellt die strukturell robuste Architektur in Kontrast zur heute üblichen Ikonografie von Verwaltungsbauten“. Zudem leiste die „unprätentiöse Ästhetik“ des Innenraums „einen besonderen Beitrag zur Kultur der Arbeitswelten“.
| Quelle: Brigida González
Aussegnungshalle Wolfartsweier
Die vom Büro Kränzle + Fischer-Wasels entworfene Aussegnungshalle in Wolfartsweier wurde im Oktober 2019 fertiggestellt. Der Kostenaufwand betrug knapp 1,2 Millionen Euro. Mit seiner tragenden Konstruktion aus Fichte-Brettschichtholzelementen fügt sich das Gebäude in den dortigen Landschaftsraum ein. Ziel war es, eine Atmosphäre geprägt durch Stille, gedämpftes Licht und den Duft von Holz zu schaffen, erklärt die Stadt. Zudem wird informiert, dass die Ausrichtung des Gebäudes und die Einfassung der zentral angeordneten Halle durch deren Nebenräume dafür sorge, dass der Verkehrslärm von der nahegelegenen Autobahn reduziert werde.
Die Jury beschreibt die Aussegnungshalle als „eine Skulptur in der Landschaft“ und „einen Raum, der in sich zu ruhen scheint“. Außerdem sei „mit einfachsten Mitteln und Formen in beeindruckender Weise sowohl eine architektonische Skulptur als auch ein Ort des Rückzugs, eine Balance von äußerer Erdung und innerem Schweben“ geschaffen worden.
| Quelle: Stephan Baumann
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