Corona in Baden-Württemberg Badische Landeskirche möchte Aufbruchstimmung verbreiten
Trotz Corona, Mitgliederverlusten und damit auch sinkenden Einnahmen will die evangelische Landeskirche in Baden zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Auf der Frühjahrstagung der neu gewählten Landessynode kommende Woche wolle er vor allem Mut machen, kündigte Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh am Freitag in Karlsruhe an. Es werde eine wichtige Amtsperiode sein. «In den nächsten sechs Jahren werden wir viele Weichenstellungen brauchen.»
Themen aus Sicht des Bischofs sind etwa die Vernetzung von Gemeinden und diakonischen Einrichtungen oder der Ausbau von Kitas zu Familienzentren. Auch solle die Kirche präsenter werden. «Wir haben etwas zu sagen und wollen mutig unsere Botschaft weitergeben», sagte Cornelius-Bundschuh. «Unsere Bedeutung ist da», bekräftigte er. Dennoch bräuchten viele Menschen diese offenkundig im Alltag nicht. Das müsse man sehen und «keine heile Kirchenwelt für uns basteln».
Die evangelische Landeskirche in Baden hatte Ende 2019 rund 1,12 Millionen Mitglieder (2018: 1,14 Millionen). Zahlen für das vergangene Jahr sollen im Sommer vorgelegt werden.
Die Landeskirche wird aus Sicht von Synodalpräsident Axel Wermke Wege finden, auch mit geringeren Mitteln wichtige Bereiche abzudecken. Zumal in der Corona-Pandemie auch neue Wege dazugekommen seien, um Menschen zu erreichen, die bisher nicht so viel mit Kirche zu tun hatten. «Es gibt eine ganze Menge Menschen, die vorher nicht in einen Gottesdienst gekommen sind, die aber jetzt die digitalen Möglichkeiten nutzen», berichtete Wermke.
Die Landessynode ist neben dem Landesbischof, dem Landeskirchenrat und dem evangelischen Oberkirchenrat eines der vier landeskirchlichen Leitungsorgane. In das sogenannte Kirchenparlament werden Vertreter aus den Regionen gewählt, aber auch Mitglieder gezielt berufen.
Mit 73 Synodalen sei sie etwas kleiner geworden, sagte Wermke. Mehr als 60 Prozent davon seien neu. Auch gebe es erstmals in Baden vier Jugendsynodalen unter 27 Jahren. «Die leben in einer anderen Lebensphase, die ansonsten nicht in der Landessynode vertreten ist», erklärte Wermke die Einführung dieser zusätzlichen Position.
Wegen der Corona-Pandemie war die Legislaturperiode der vorherigen Synode um ein halbes Jahr verlängert worden, so dass sich das neu zusammengesetzte Gremium nun von Dienstag bis Donnerstag erstmals trifft. Digital wählt es unter anderem das Präsidium und die Bischofswahlkommission. Cornelius-Bundschuh will zum April 2022 mit dann fast 65 Jahren in den Ruhestand gehen. Sein jährlicher «Bericht zur Lage» steht zum Auftakt der Synode ebenfalls auf dem Programm.
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