Corona in Baden-Württemberg
Mittlerweile über Tausend Fälle gefälschter Impfpässe im Land

Corona in Baden-Württemberg Mittlerweile über Tausend Fälle gefälschter Impfpässe im Land

Quelle: Stefan Puchner

Zutritt nur mit 2G: Wer nicht geimpft oder genesen ist, bleibt derzeit oft außen vor. Das treibt den Handel mit gefälschten Impfpässen voran. Und die Zahl der Fälle nimmt laut Polizei zu.

Der Handel mit gefälschten Corona-Impfpässen floriert auch im Südwesten: Die Polizei ermittelt derzeit zu mehr als Tausend Fällen wegen falscher Impfnachweise. Die Zahl der einschlägigen Verfahren liege im unteren vierstelligen Bereich, teilte ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) in Stuttgart mit. Seit Beginn des Jahres gebe es zudem eine leichte Zunahme an Fällen.

Bundesweit geht die Polizei bereits in weit mehr als 12 000 Verfahren solchen Verdachtsfällen nach, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Polizeibehörden der Bundesländer ergab. Spitzenreiter ist demnach Bayern mit mehr als 4000 Verfahren und 5500 sichergestellten Impfpässen und -zertifikaten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit mehr als 3500 Verfahren.

In Baden-Württemberg weisen vielfach Apotheken die Ermittler auf gefälschte Impfpässe hin. Doch auch bei Fahndungsmaßnahmen im Internet fielen regelmäßig illegale Angebote auf, hieß es vom LKA. Zudem landen bei Personenkontrollen den Angaben zufolge immer wieder gefälschte Impfpässe in den Händen der Polizei. Dabei zeige sich, dass kein organisierter Handel, sondern vielmehr Infos aus dem Bekanntenkreis die Täter zu gefälschten Impfpässen führe, teilte der LKA-Sprecher mit.

Um der großen Masse an Verfahren zu gefälschten Impfnachweisen Herr zu werden, haben mehrere Polizeipräsidien im Land Fachgruppen für Schwerpunktermittlungen gebildet. Bei Fällen von «herausragender Bedeutung» würden die Ermittlungen zudem vom LKA übernommen.

Wer einen gefälschten Impfpass nutzt, muss mit ernsten Konsequenzen rechnen. Wegen des «Gebrauchs unrichtiger Gesundheitszeugnisse» droht den Beschuldigten bis zu ein Jahr Gefängnis oder eine Geldstrafe.

Durch die derzeit geltenden weitreichenden 2G-Regelungen im Südwesten haben meist nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu vielen Bereichen des öffentlichen Lebens. Das dürfte den Anreiz für bislang Ungeimpfte erhöhen, sich einen gefälschten Impfpass zu besorgen. Von den über 18-Jährigen in Baden-Württemberg sind laut Robert Koch-Institut mittlerweile rund 82 Prozent zweifach geimpft. In der gesamten Bevölkerung im Südwesten liegt der Anteil der zweifach Geimpften bei rund 72 Prozent.

 

Weitere Nachrichten

Karlsruher SC muss auf Wanitzek verzichten

Der Karlsruher SC muss vorerst auf Co-Kapitän Marvin Wanitzek verzichten. Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler zog sich beim Heimspiel gegen Hansa Rostock «eine Fraktur der linken Mittelhand» zu, wie der Club am Dienstagabend mitteilte.

Digitale Bildungsplattform für Anfang 2024 geplant

Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler sollen nach dem Willen der Landesregierung ab dem kommenden Jahr die digitale Bildungsplattform «Schule@BW» nutzen können.

Fehlende Notfallpraxen: Kliniken registrieren mehr Patienten

Ärztinnen und Ärzte in den Notaufnahmen der Kliniken in Baden-Württemberg beobachten seit der Einschränkung des kassenärztlichen Notdienstes vor gut einem Monat eine Mehrbelastung der Notaufnahmen.

Landeskirche in Baden: Problem sexualisierte Gewalt ist groß und massiv

Der Rücktritt der EKD-Ratsvorsitzenden hat sexualisierte Gewalt auch in der evangelischen Kirche wieder auf die Tagesordnung gebracht. Die badische Landesbischöfin wirbt für einen differenzierten Blick.

Innenminister will härtere Strafen für Angriffe auf Einsatzkräfte

Sie wollen helfen und für Sicherheit sorgen, werden dafür aber immer häufiger geschlagen, bespuckt und beleidigt: Angriffe auf Polizisten, Feuerwehrleute und Retter erregen die Gemüter. Baden-Württemberg setzt sich nun für höhere Mindeststrafen ein.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.