Kirchfeld, Heide, Badnerlandhalle & Kerwe
Neureut-Quiz – der nördlichste Karlsruher Stadtteil

Kirchfeld, Heide, Badnerlandhalle & Kerwe Neureut-Quiz – der nördlichste Karlsruher Stadtteil

Quelle: Thomas Riedel

Neureut befindet sich nicht nur im Norden Karlsruhes, sondern ist auch der nördlichste der 27 Stadtteile. Bis vor seiner Eingemeindung nach Karlsruhe, im Jahre 1975, galt Neureut mit über 14.000 Einwohnern als größte Landgemeinde Baden-Württembergs.

Das Neureut-Quiz – neun Fragen zum Stadtteil

 

Karlsruhe-Neureut – Geschichte & Leben

Neureut ist mit einer über 1917 Hektar großen Fläche und über 17.000 Einwohnern einer der größten Karlsruher Stadtteile. Da die Eingemeindung in die Fächerstadt erst 1975 erfolgte, gilt Neureut als noch recht junger Karlsruher Stadtteil. Die Geschichte der Gemeinde Neureut reicht allerdings bis in das 13. Jahrhundert zurück. Auf 1260 ist die erste urkundliche Erwähnung Neureuts datiert, nur 15 Jahre später erlangt die Gemeinde ihre Selbstständigkeit.

Da für die Besiedlung Neureuts einige Bäume des Hardtwald-Bestandes weichen mussten, entstand der heutige Name Neureut aus der Bezeichnung Neue Rodung. Bis 1935 war Neureut in die beiden Siedlungen Teutschneureut und Welschneureut aufgeteilt, danach wurden die beiden Nachbargemeinden in ein gemeinsames Neureut integriert.

Während Teutschneureut das ursprüngliche Neureut darstellt, entstand Welschneureut 1699, als französische Glaubensflüchtlinge, sogenannte Hugenotten, in unmittelbarer Nähe von Teutschneureut eine Siedlung gründeten. Heute ist die damalige Grenze der beiden Gebiete symbolisch mit Steinen auf der Neureuter Straße Bärenweg dargestellt.

 

| Quelle: Thomas Riedel

 

 

Von der Gemeinde zum Stadtteil

In den 1920er- bis 30er-Jahren wurde Neureut weiter ausgebaut und um die Siedlungen Kirchfeld und Heide ergänzt. Die Kirchfeldsiedlung wurde ursprünglich für Heimatvertriebene aus dem Zweiten Weltkrieg gebaut und bietet heute rund 3.000 Neureutern ein Zuhause direkt am Hardtwald. Das Stadtviertel Heide entstand aus der seit 1921 existierenden Gartensiedlung Neureuts, befindet sich im Süden des Karlsruher Stadtteils und ist durch Feldflächen vom Neureuter Zentrum abgetrennt. Bereits 1956 überstieg die Bevölkerungszahl Neureuts die 10.000 Bewohner-Marke. Vier Jahre später erreichte Neureut mit 11.000 Einwohnern den Titel der größten baden-württembergischen Landgemeinde.

Auf diesem Podest stand die Gemeinde Neureut bis in das Jahr 1975 – dann erfolgte die Zwangseingemeindung Neureuts zu einem Karlsruher Stadtteil. Ohne Widerstand wollte die Gemeinde sich allerdings nicht ihrem Schicksal als Stadtteil hingeben und leistete heftigen Protest. Die Neureuter Klage gegen das Gemeindereformgesetz des Landtages kam vor den Staatsgerichtshof, wo der Protest allerdings abgelehnt wurde. Daraufhin unterzeichneten der damalige Oberbürgermeister der Fächerstadt Otto Dullenkopf und der Neureuter Bürgermeister Hermann Meinzer am 10. April 1975 den Eingemeindungsvertrag, welcher Neureut daraufhin zu Karlsruhes nördlichstem Stadtteil machte.

 

Der Heidesee in Neureut.

Der Heidesee in Neureut. | Quelle: Schlosser Fotografie

 

Bürgerverein Neureut-Heide

30 Jahre nach der Entstehung des Stadtviertels Heide gründete sich der Bürgerverein Neureut-Heide. Das Ziel damals wie heute: Die Stärkung der Interessen der Bürger gegenüber der Verwaltung und konkrete Lösungen für Alltagsprobleme in der damals noch eigenständigen Gartensiedlung. Heute hat der Bürgerverein rund 400 Mitglieder und ist Teil der Arbeitsgemeinschaft der Karlsruher Bürgervereine. Eines der größeren Projekte ist aktuell der Schutz des Heidesees. Unter anderem wurde ein „Anpackerprojekt“ im Rahmen der Initiative „Meine Grüne Stadt Karlsruhe“ gestartet.

Der Bürgerverein bringt mit „Heide Aktuell“ ein eigenes Informationsblatt für die Bürger heraus. Das Heft erscheint drei Mal im Jahr. Ein umfangreiches Heideheft fasst alle Infos am Ende des Jahres zusammen. Mitglieder können sich in einen Mailverteiler eintragen, aktuelle Infos auf der Webseite einsehen oder den regelmäßig aktualisieren Schaukasten zu Rate ziehen.

 

| Quelle: Thomas Riedel

 

Sport & Freizeit im Stadtteil Neureut

Im Karlsruher Stadtteil Neureut wurde schon früh das Vereinsleben gefördert. Im Jahr 1892 liegen beispielsweise die Wurzeln des heutigen Turn- und Sportverein Neureut 1892 e.V., welcher aus dem damaligen Pfeifenklub hervorging und bis zu seiner Umbenennung 1972 den Namen Turn-Verein Welsch-Neureut trug. Derzeit zählt der Verein über 800 Mitglieder und bietet, neben der ursprünglichen Disziplin Turnen, auch Tennis-, Judo- und Fußballabteilungen. Die beiden ersten Neureuter Fußballvereine entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts, als 1907 Welsch-Neureut den FC Germania gründete und Teutsch-Neureut 1908 den FC Alemannia ins Leben rief. Noch heute existieren die beiden Fußballvereine unter den Namen FC Germania Neureut 07 und FC Neureut 08.

Karlsruhes erstes Hallenbad wurde 1964 in Neureut eröffnet. Da es auf Initiative des damaligen Bürgermeisters der Gemeinde Neureut, Adolf Ehrmann, entstanden ist, trägt es seit seiner Renovierung Mitte der 1980er-Jahre den Namen seines Gründers und heißt Adolf-Ehrmann-Bad. Seit 1981 und bis in das Jahr 2006 hatte Neureut sogar eine Eislaufhalle in idyllischer Lage des Heidesees.

 

Das Adolf-Ehrmann-Bad in Karlsruhe-Neureut.

Das Adolf-Ehrmann-Bad in Karlsruhe-Neureut. | Quelle: Schlosser Fotografie

 

Die Eislaufhalle Neureut war über 25 Jahre der Anlaufpunkt für die Karlsruher Hobby-Schlittschuhläufer sowie den Eis- und Rollsportclub. Nachdem die Stadt Karlsruhe allerdings 2002 die Betriebskostenzuschüsse der Eislaufhalle halbierte, die Besucherzahlen sanken und nach einer Prüfung durch das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg bauliche Bedenken geäußert wurden, war der Abriss der Eislaufhalle besiegelt.

 

Badnerlandhalle in Karlsruhe-Neureut

Keinen Eislauf aber andere Events hat die in den 1970er-Jahren erbaute Badnerlandhalle am Neureuter Platz zu bieten. Die Halle verfügt über Raum für vielfältige Veranstaltungen wie Tagungen, Konferenzen, Konzerte, Präsentationen, Ausstellungen oder Börsen. Zudem befindet sich in der Badnerlandhalle beispielsweise die Neureuter Zweigstelle der Stadtbibliothek oder das Restaurant Badnerland.

 

Der Wochenmarkt bei der Badnerlandhalle.

Der Wochenmarkt bei der Badnerlandhalle. | Quelle: Schlosser Fotografie

 

Highlight – die Neureuter Kerwe

Neureuts alljährliches Veranstaltungs-Highlight ist allerdings die Nereter Kerwe. Diese findet traditionell am dritten August-Wochenende auf dem Festplatz beim Adolf-Ehrmann-Bad statt. Da die Kerwe in Neureut bereits im 18. Jahrhundert gefeiert wurde, gilt sie als eine der ältesten und größten Kirchweihen der Fächerstadt. Insbesondere der Kerwe-Montag gleicht einem Feiertag: Die Ortsverwaltung und die Behörden Neureuts bleiben nämlich geschlossen und im Festzelt sowie vielen Gaststätten wird Saueressen serviert, bevor der Kerwe-Abschluss mit einem Feuerwerk gefeiert wird.

 

Die Neureuter Kerwe ist ein Highlight im Stadtteil.

Die Neureuter Kerwe ist ein Highlight im Stadtteil. | Quelle: Thomas Riedel

 

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