Jahrespressekonferenz
Städtisches Klinikum: Corona-Lage, Finanzen & Baumaßnahmen

Jahrespressekonferenz Städtisches Klinikum: Corona-Lage, Finanzen & Baumaßnahmen

Quelle: Markus Kümmerle Städtisches Klinikum Karlsruhe

Am Mittwoch, den 28. Oktober 2020 lud das Städtische Klinikum Karlsruhe zum Jahrespressegespräch ein. Themen wie die Inbetriebnahme Haus M, die Bewältigung der aktuellen Corona-Pandemie und die finanziellen Auswirkungen standen auf der Tagesordnung.

Jahrespressekonferenz im Klinikum Karlsruhe

Am Mittwoch, den 28. Oktober 2020, informierten Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Bettina Lisbach und die beiden Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Karlsruhe Markus Heming und Prof. Dr. Michael Geißler, im Rahmen einer Jahrespressekonferenz, über die Entwicklungen der vergangenen Monate.

Zudem wurde ein erster Ausblick auf die bevorstehenden Wochen und das Jahr 2021 gegeben. Ein Thema, das dabei über allem stand, war natürlich die Corona-Pandemie!

 

Die Corona-Pandemie im Klinikum Karlsruhe

„Wir haben die Corona-Herausforderung bislang im Klinikum Karlsruhe gut gemeistert – was gute Voraussetzungen für eine zweite Welle sind, denn wir sind gut vorbereitet“, kündigte Bürgermeisterin Lisbach zu Beginn der Pressekonferenz an und bekräftigte: „Auch in dieser besonderes herausfordernden Zeit sichern die Stadt und der Gemeinderat dem Klinikum ihre Unterstützung zu.“

 

Bürgermeisterin Bettina Lisbach | Quelle: Markus Kümmerle Städtisches Klinikum Karlsruhe

 

Aktuell 20 COVID-19-Patienten im Klinikum

Eine Unterstützung die notwendig sein wird, denn beide Klinikum-Geschäftsführer gehen davon aus, dass die Bewältigung der Corona-Pandemie noch über viele Monate große Anstrengungen erfordern wird.

„Stand heute (28. Oktober 2020) werden 20 COVID-19 Patientinnen und Patienten bei uns behandelt. 17 befinden sich auf Normalstation und drei bedürfen intensivmedizinsicher Betreuung, davon zwei einer Beatmung“, so Michael Geißler über die derzeitige Lage am Klinikum. Hier wird ab Donnerstag, den 29. Oktober 2020, aufgrund der steigenden Corona-Zahlen, auch wieder ein Besuchsverbot gelten.

25 Klinikum-Mitarbeiter befinden sich aktuell in Quarantäne – davon wurden acht positiv auf Corona getestet. Insgesamt gab es seit März 43 positiv auf Corona getestete Mitarbeiter – davon haben sich drei bei COVID-19-Patienten angesteckt.

Mit maximal 42 Intensivbetten wäre das Klinikum, so Geißler, auch künfitg gut auf ein „Katastrophen-Szenario“ vorbereitet – mangeln würde es  allerdings dann eher am Personal und nicht an den Räumlichkeiten. Das ein derartiges Szenario eintreten wird, hält der medizinische Geschäftsführer allerdings aktuell für „unwahrscheinlich“.

 

23 COVID-19 Patienten sind gestorben

Rückblickend erklärt Geißler: „Seit Ende Februar wurden mit den aktuellen Patienten 139 COVID-19 Patientinnen und Patienten stationär im Klinikum behandelt.“ Zudem verzeichnete das Klinikum zwischen März und April mit 29 und 40 Patienten die meisten COVID-19 Erkrankten. In den Monaten Mai bis Juli flachte die Zahl deutlich ab – und stieg seit August wieder sukzessive an.

Zwischen Februar und September verstarben insgesamt 23 COVID-19 Patienten an den Folgen der Erkrankung. Das macht mit Blick auf die Gesamtzahl, der in diesem Zeitraum behandelten stationären Corona-Patienten, rund 22 Prozent aus.

 

Markus Heming Klinikum-Geschäftsführer und Prof. Dr. Dr. med. Uwe Spetzger.| Quelle: Markus Kümmerle Städtisches Klinikum Karlsruhe

 

Klinikum: Notfallversorgung trotz Corona-Krise

2019 wurden rund 77.400 Notfälle in der Zentralen Notaufnahme und in der Kindernotaufnahme im Klinikum erfasst. Doch aufgrund der Corona-Pandemie verzeichnete die Zentrale Notaufnahme 2020 einen deutlichen Einbruch der Fallzahlen – insbesondere in den Monaten März und April. „Viele sind aus Angst vor dem Virus daheim geblieben. Das wollen wir auf keinen Fall, denn keiner muss Angst haben! Wir haben eine komplette Trennung zwischen COVID-19-Patienten und Nicht-COVID-19-Patienten“, so Geißler weiter.

Bereits mit dem sukzessiven Anstieg der Neuinfektionen baute das Klinikum seine bestehenden Abläufe zur strikten Trennung des Klinikbetriebs in ein COVID und Non-COVID-Krankenhaus um. Zum Ersatz des bisherigen Versorgungszeltes rüstete sich die Zentrale Notaufnahme nun mit einer Container-Lösung für die kommenden Wochen und Monate.

 

Corona-Mehrkosten & wirtschaftlich „gravierende“ Folgen

Die Corona-Pandemie brachte allerdings auch gestiegene Verbräuche, höhere Beschaffungskosten und eine Vielzahl an neuen Aufgaben mit sich. „Vor allem die Beschaffung der Schutzkleidung unterlag gerade zu Beginn der Pandemie Preissteigerungen um das 10-fache“, so Heming.

Von Januar bis August stieg der diesjährige Verbrauch von Handschuhen, Mund-Nasen-Schutz und Schutzkitteln im Vorjahresvergleich um 32, 135 und 140 Prozent. Bei den Hände- und Flächendesinfektionsmitteln stieg der Verbrauch um 15 und 23 Prozent, informiert das Klinikum.

Die wirtschaftlichen Folgen sind nach Einschätzung beider Geschäftsführer gravierend, aber noch nicht abschließend kalkulierbar. Der Jahresabschluss für 2019 stellt sich allerdings noch positiv dar. Ausgehend von einem Fehlbetrag von -3,7 Millionen Euro im Jahr 2018 zeichnet sich für 2019 eine positive Ergebnisveränderung von 0,8 Millionen Euro ab. Der Fehlbetrag fiel mit 2,9 Millionen Euro, wie im Wirtschaftsplan 2019 vorhergesagt, aus.

 

Markus Heming Klinikum-Geschäftsführer | Quelle: Markus Kümmerle Städtisches Klinikum Karlsruhe

 

Inbetriebnahme von Haus M erfolgt Ende März

Ein Meilenstein in der Klinikum-Geschichte soll am 25. März 2021 erfolgen: An diesem Tag soll die Inbetriebnahme des Neubaus Haus M erfolgen. Die äußerliche Fertigstellung des künftigen Herzstücks des Klinikums, das mit einem Investitionsvolumen von 194,2 Millionen Euro beziffert ist, sei – trotz Corona-Krise – weitgehend abgeschlossen und der Innenausbau laufe auf Hochtouren.

„Das sogenannte Gartengeschoss mit dem neuen zentralen Haupteingang, den Ambulanzen und der Zentralen Notaufnahme möchten wir gerne Ende März 2021 in Teilen beziehen“, so Heming. Doch nicht nur Haus M liegt im Zeit- und Kostenrahmen, auch die 18,9 Millionen Euro teure Küche soll schon Ende November in der ehemaligen Wäscherei in Haus T ihren Betrieb aufnehmen.

 

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