Austausch über Ideen und Projekte in Karlsruhe Vernetzen für die UNESCO City of Media Arts beim Kulturfrühstück
Seit Oktober ist Karlsruhe Teil des globalen UNESCO Creative Cities Network dabei – als einzige deutsche Stadt in der Kategorie Medienkunst. Beim Kulturfrühstück konnten sich Interessierte über den Aktionsplan informieren und selbst Ideen vorstellen.
40 Institutionen hatten ihre Kräfte gebündelt
Karlsruhe ist „UNESCO City of Media Arts“ – eine große Auszeichnung für die Stadt und gleichzeitig ein Auftrag. Das hatte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup bereits im Dezember verkündet. 40 Institutionen aus Kultur, Kreativwirtschaft, Wissenschaft, Forschung, der digitalen Open-Source-Szene sowie städtischen Gesellschaften und Dienststellen hatten in dem einjährigen Bewerbungsprozess zusammengearbeitet. Seit Oktober ist die Fächerstadt jetzt Teil des globalen UNESCO Creative Cities Network. Eine weitere Besonderheit: Karlsruhe ist dabei die einzige deutsche Stadt in der Kategorie Medienkunst.
Aber was bedeutet das jetzt für die Stadt? Welche Chancen und Herausforderungen bringt die Auszeichnung mit sich? Welche Ideen haben die Karlsruher? Um diese Themen ging es beim ersten Kulturfrühstück des Jahres am Freitag, den 31. Januar 2020, im Café der Grundrechte, das Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche moderierte. Diese hielt immer wieder fest, dass die Auszeichnung zur Zukunftszugewandtheit verpflichte. Intention ist es deshalb auch, die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNESCO – darunter Themen wie Armut beenden, Geschlechtergleichheit und Chancengerechtigkeit – in die Projekte aufzunehmen.
Städtische Förderung für Medienkunst-Projekte
Es gehe zunächst um die nächsten vier Jahre, dann werde die Stadt evaluiert, erklärte Asche beim Kulturfrühstück. Eine der sichtbarsten Elemente ist bislang die Lichtinstallation „Kaskade“ am Karlsruher Rathaus am Marktplatz, wo 99 Globen vom Künstler Rainer Kehres aufgehängt worden sind. Auch bei der Learntec wurde durch eine LED-Wand auf Karlsruhe als UNESCO Creative City of Media Arts aufmerksam gemacht. Bei der art Karlsruhe wird sowohl ein eineinhalb Minuten langer Clip zu sehen sowie ein Info-Stand zu besuchen sein. Das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) wird ein stadtweites Programm kuratieren und koordinieren – Einzelheiten stehen dabei aber noch nicht fest.
| Quelle: ir
100.000 Euro stellt die Stadt im aktuellen Haushalt für die Umsetzung des im Rahmen der Bewerbung entwickelten Aktionsplans bereit. Kultur- und Medienschaffende sowie Initiativen und Institutionen, die an innovativen, kooperativen und vernetzten Medienkunst-Projekten arbeiten, können sich bis Ende März um eine finanzielle Förderung beim Karlsruher Kulturbüro bewerben. Eine Jury wird alle eingegangenen Bewerbungen bewerten.
Vernetzung beim Kulturfrühstück
Zahlreiche Interessierte waren zum Kulturfrühstück gekommen, um mögliche Projekte vorzustellen, Ideen zu entwickeln und vor allem Kontakte zu knüpfen, um Aktionen gegebenenfalls zu vernetzen. Mit dabei waren unter anderem Vertreter des ZKM, der Hochschule für Gestaltung, der Medienregion Karlsruhe (MEKA), des OK Lab, der art Karlsruhe, des Gedok Künstlerinnenforums, von Karlsruhe Tourismus und des KIT.
Bei den geplanten Ideen und Projekten zeichnete sich bereits Schwerpunkte rund um die Themen Klima, Menschheit und Armut ab. Die Kulturamtsleiterin wies darauf hin, man solle sich stets hinterfragen und solche wichtigen Aktionen nicht nur in diesem Jahr wegen der Auszeichnung durchführen, sondern dauerhaft weiterführen.
Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche | Quelle: ir