Corona in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg will Corona-Regeln bei Inzidenz unter 10 lockern

Corona in Baden-Württemberg Baden-Württemberg will Corona-Regeln bei Inzidenz unter 10 lockern

Quelle: Daniel Karmann

Fast die Hälfte der Baden-Württemberger ist zumindest einmal geimpft. Die Corona-Zahlen sinken stetig, Sorgen macht nur die ansteckendere Delta-Variante. Dennoch soll es mehr Freiheiten geben.

Angesichts sinkender Corona-Zahlen will Baden-Württemberg die Auflagen in Regionen mit einer Inzidenz von unter 10 demnächst deutlich lockern. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen in Stuttgart erfuhr, soll die neue Corona-Verordnung mit einem Vier-Stufen-Modell am 28. Juni in Kraft treten. Was erlaubt ist, richtet sich nach den Inzidenzen: Stufe vier gilt bei einer Inzidenz von 100 bis 50, Stufe drei von 50 bis 35, Stufe zwei von 35 bis 10 und Stufe eins für alle Kreise mit einer Inzidenz unter 10.

In Regionen, in denen weniger als 10 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche registriert werden, soll es viele Erleichterungen für den öffentlichen Raum, für öffentliche Veranstaltungen sowie für Gastronomie, Kultur, Sport und den Handel geben. Zuletzt waren die Corona-Zahlen deutlich gesunken, in knapp einem Viertel der 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten lag die Inzidenz unter 10. Bis auf den Stadtkreis Heilbronn lagen alle unter dem Grenzwert 35.

Mit dem Stufenmodell will die grün-schwarze Landesregierung die Regeln deutlich vereinfachen. Der Entwurf für die neue Verordnung kommt aus dem Gesundheitsministerium und soll Ende kommender Woche beschlossen werden. Wie die Lockerungen im Einzelnen aussehen, muss in der Regierung noch diskutiert werden. Es wird aber damit gerechnet, dass sich bei einer Inzidenz von unter 10 wieder mehr Menschen aus mehr Haushalten treffen dürfen. Bisher gilt, dass sich in Kreisen mit einer Inzidenz unter 50 bis zu zehn Menschen aus drei Haushalten treffen dürfen.

Derweil breitet sich die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus in Baden-Württemberg weiter aus. In den vergangenen zwei Wochen habe ihr Anteil an den besorgniserregenden Varianten bei 4,62 Prozent gelegen, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Stuttgart. In den 14 Tagen zuvor waren es noch 1,89 Prozent. Bei 13 Prozent dieser Fälle handele es sich um Reiserückkehrer. Der Präsident des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler warnte, durch die zunächst in Indien entdeckte ansteckendere Variante könnte sich das Virus wieder verbreiten.

Die Ministeriumssprecherin in Stuttgart sagte: «Deshalb gilt es umso mehr, Tempo beim Impfen zu machen und die AHA-Regeln entsprechend der Inzidenz weiter zu beachten.» Die Infektionszahlen im Südwesten gingen zwar weiter zurück, dennoch befinde sich das Land noch immer mitten in der Corona-Pandemie. «Es gilt jetzt unbedingt zu verhindern, dass es aufgrund der weitreichenden Öffnungen und der bevorstehenden Urlaubszeit wieder zu einem Anstieg der Infektionszahlen kommt und wir unseren bisherigen Erfolg gefährden.»

Der Sprecherin verwies darauf, dass sowohl in der Corona-Verordnung Schule, die die Maskenpflicht an Schulen regele, als auch in der allgemeinen Verordnung des Landes «Sicherheitsstopps» eingebaut seien. «Wenn – etwa wegen der Ausbreitung der Varianten – die Inzidenzen steigen, dann greifen sehr rasch die entsprechenden Maßnahmen, und Öffnungen werden zurückgenommen.» Und bei Inzidenzen über 100 greife dann auch die Bundesnotbremse. Die Maske an Schulen beispielsweise müsse wieder getragen werden, wenn die Inzidenzen über 35 (Maske in Klassenzimmern) oder über 50 (Maske auf dem Schulhof) stiegen.

Beim Impfen geht es voran: Knapp die Hälfte der Baden-Württemberger hat inzwischen mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Auch Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) sagte, Tempo beim Impfen sei gerade jetzt wichtig, da sich die Delta-Variante zunehmend ausbreite. «Unser Ziel ist weiterhin, bis Ende des Sommers allen impfberechtigten Menschen in Baden-Württemberg ein Impfangebot zu machen.» Dies sei mit den bisher von Herstellern und Bund angekündigten Liefermengen auch möglich.

In Baden-Württemberg sind bisher mehr als 8,5 Millionen Impfungen verabreicht worden. Dazu trugen die Impfzentren mit rund 3,5 Millionen Erst- und mehr als 2,1 Millionen Zweitimpfungen den bisher größten Teil bei. Bei den Arztpraxen gab es bislang über 1,8 Millionen Erst- und mehr als 950.000 Zweitimpfungen, übrige Impfungen wurden von Betriebsärzten vorgenommen.

 

Weitere Nachrichten

Zoll warnt vor Gefahren bei Feuerwerkskauf

In das Neue Jahr feiern viele Menschen mit Feuerwerk. Beim Kauf solle man aber aufpassen, meint der Zoll.

Vergünstigungen bei Eintritten: Land will Ehrenamtskarte 2025 flächendeckend einführen

Wer sich bei etwa bei der Feuerwehr engagiert, kann in einigen Regionen im Südwesten Vergünstigungen bei Eintritten bekommen. Bald sollen noch mehr Freiwillige profitieren.

Mega-Baustelle Riedbahn fertig - Züge wieder pünktlicher?

Nach monatelangen Einschränkungen für die Fahrgäste rollen die Züge zwischen Frankfurt und Mannheim ab Sonntag wieder. Mit der sanierten Strecke will die Bahn auch pünktlicher werden. Ob das klappt?

Amnestie: Warum Häftlinge vor Weihnachten früher freikommen können

Es hat schon Tradition: Vor Weihnachten werden einige Häftlinge früher entlassen. Die Maßnahme ist nicht unumstritten. Aber den Gefangenen beschert die sogenannte Weihnachtsamnestie kostbare Zeit.

Verbraucherschützer warnen: Kunden-Info zehn Jahre vor Gas-Stopp

Deutschland will 2045 klimaneutral sein. Dazu gehört auch der Ausstieg aus der Nutzung von Erdgas. Verbraucherschützer mahnen eine rechtzeitige Information für Gaskunden an.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 
















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.