Alt- & West-Hagsfeld im Überblick
Hagsfeld – der zweigeteilte Karlsruher Stadtteil

Alt- & West-Hagsfeld im Überblick Hagsfeld – der zweigeteilte Karlsruher Stadtteil

Quelle: Schlosser Fotografie

Hagsfeld ist ein Karlsruher Stadtteil im Nordosten der Fächerstadt. Erwähnt wurde Hagsfeld erstmals 991 in einem Güterbuch des Abtes Edelinus von Weißenburg. Den etwa 717 Hektar großen Stadtteil nennen heute knapp 7.300 Karlsruher ihr Zuhause.

Hagsfeld – Geschichte & Leben

Der Stadtteil Karlsruhe-Hagsfeld kennen viele Autofahrer als schnellen Durchfahrtsweg um auf die Autobahn A5 zu gelangen – die direkte Hagsfelder Autobahnzufahrt macht das möglich. Allerdings hat der Stadtteil weitaus mehr zu bieten als seinen direkten Autobahnzubringer, beispielsweise eine über 1.000 Jahre alte Historik:

Das 991 erstmal erwähnte Hagsfeld trug zur damaligen Zeit noch den Namen Habachesfelt und gehörte seit 1535 zu der Markgrafschaft Baden-Durlach. Die Einwohnerzahl Hagsfelds schwankte über die Jahrhunderte von 45 im Jahr 1650 auf über 260 rund 100 Jahre später. Die Mehrheit der Bevölkerung lebte damals vom Ackerbau und der Viehzucht, was bei der grünen Lage des Ortes naheliegend war. Mit der Industrialisierung Karlsruhes änderte sich die Erwerbsstruktur auch in Hagsfeld, was die Bevölkerungszahl 1813 auf knapp 500 steigen ließ.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde Hagsfeld an die Karlsruher Lokalbahn Durmersheim-Spöck angeschlossen, um den rund 350 Fabrikarbeitern den Weg nach Karlsruhe zu erleichtern. 1938 folgte die Karlsruher Eingemeindung von Hagsfeld, welche wie im Fall Durlach, nicht freiwillig verlief und das Ende der bislang freiwilligen Gemeinde datiert. In den darauffolgenden Jahren wurde Hagsfeld kriegsbedingt schwer zerstört, was erklärt, warum der Stadtteil, trotz seines über 1.000-jährigen Bestehens, keinen historischen Ortskern vorweisen kann.

Hagsfeld ist für sein großes Industriegebiet bekannt.

Hagsfeld ist für sein großes Industriegebiet bekannt. | Quelle: Schlosser Fotografie

 

Wohnen & Arbeiten in Hagsfeld

Über die Jahre wuchs der Stadtteil Hagsfeld stetig weiter, so dass Mitte der 1980er Jahre die neuen Bauviertel Geroldsäcker Nord und Süd entstanden. Zudem gehört das sich im Norden befindliche Wohngebiet Reitschulschlag ebenfalls zum Hagsfelder Stadtteil. Durch die Gleise der Rheintalbahn und der Straßenbahn-Linie S2 wird Hagsfeld darum heute in zwei Bereiche geteilt: Alt-Hagfeld und West-Hagsfeld. Neben Wohn- und Grünflächen, stellt das Gewerbegebiet Storrenacker ebenfalls einen großen Teil des 717 Hektar-Areals von Hagsfeld dar.

Das Angebot im Storrenacker ist breit gefächert und beherbergt neben Industrie auch Sportvereine wie den Fußballverein ASV Hagsfeld oder den Bogen-Sport-Club Karlsruhe. Weitere Sportangebote befinden sich im Traugott-Bender-Sportpark, welcher sich zwar auf der Gemarkung Hagsfelds befindet, allerdings direkt am Stadtteil Waldstadt liegt – und daher gerne zu Karlsruhe-Waldstadt gezählt wird. Auch bei der Vereinigten Turnerschaft (vth) Karlsruhe-Hagsfeld gibt es viele sportliche Angebote für Jung und Alt.

 

Im Traugott-Bender-Sportpark gibt es viele Angebote.

Im Traugott-Bender-Sportpark gibt es viele Angebote. | Quelle: Schlosser Fotografie

 

Die Hagsfelder Unternehmens-Landschaft ist bunt und vielfältig. Einige traditionelle Karlsruher Unternehmen haben ihren Sitz ebenfalls im Gewerbegebiet des Stadtteils gefunden. Zu diesen zählen unter anderem der Holzhandel Kuhmann & Dill, das Kompressoren- und Motoren-Unternehmen Ehlgötz, der Produzent für Kunststoffprofile aluplast sowie der 1911 in Karlsruhe gegründete Fachhandel für Arbeitsschutz SCHÖffLER+WÖRNER. Einige internationale Unternehmen, wie die Robert Bosch GmbH, die Simon Hegele Gruppe oder das Pharmaunternehmen Pfizer haben ebenfalls einen Standort in Hagsfeld gewählt.

Was zur Attraktivität des Gewerbegebiets Storreacker beiträgt, ist der direkte Autobahn-Zugang auf die Autobahn A5, der eine direkte Fahrt in Richtung Süden und Norden der Bundesrepublik ermöglicht. Seit 1974 haben die Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften (HWK) im Hagsfelder Storreacker ihre Heimat und geben mehr als 1.000 Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz und Lebensraum. Die Institution wird von der Lebenshilfe für geistig Behinderte e.V. getragen und umfasst Werkstätten, unterschiedliche Wohnformen samt ambulanter Wohnbegleitung, sowie eine Seniorentagesstätte.

In Alt-Hagsfeld, in Richtung der Reitschulschlag-Siedlung, befindet sich außerdem das Parzival-Schulzentrum. Das 1999 als Sonderschule gegründete Lehrzentrum bietet heute unterschiedliche Angebote – dazu zählen die nach der Waldorfpädagogik unterrichtende Karl Stockmeyer Schule, ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ), eine Förderschule, eine Werkrealschule, eine Schule für Seelenpflege, eine Berufsvorbereitung, Flüchtlingsklassen sowie einen Schul-Bauernhof.

 

Das Parzival Zentrum in Hagsfeld.

Das Parzival Zentrum in Hagsfeld. | Quelle: Thomas Riedel

 

Highlights im Stadtteil Hagsfeld

Im Karlsruher Stadtteil Hagsfeld gilt die Laurentiuskirche als eines der wenigen historischen Überbleibsel der rund 1.000-jährigen Geschichte Hagsfelds. Wie Hagsfeld selbst, wurde auch die kleine Kirche, unter dem Namen basilica cum decima, erstmals im Jahre 991 urkundlich erwähnt. Zu finden ist die Laurentiuskirche inmitten des Hagsfelder Friedhofes, wo sie in ihrer Schlichtheit einen harmonischen Ruhepol bildet. Weniger ruhig geht es dagegen auf der alljährlichen Hagsfelder Kerwe zu.

Die meist Anfang September stattfindende Kirchweih findet traditionell auf dem Festplatz Brückenstraße statt und bietet mit Fahrgeschäften, Saueressen und Frühshoppen, drei Tage Unterhaltung für Jung und Alt. Wem die bunten Kerwe-Zeit nicht genügt, findet das ganze Jahr über Action in der Lasertag-Arena in Hagsfeld. Hier können, neben dem beliebten Lasertag-Games, auch rätselhafte Aufgaben in Escape Rooms gemeistert werden.

 

Der Hagsfelder Hofladen

Ein weiteres Hagsfelder Highlight sind die schottischen Galloway-Hochlandrinder. Die Tiere der Familie Beideck leben auf großen Weideflächen nahe der Pfinz und sind von der Brückenstraße aus kaum zu übersehen. Die Beidecks betreiben einen Hofladen mit eigener Landwirtschaft und Baumpflege. Neben den zotteligen Rindern wohnen auch Gänse, Puten oder Schweine auf dem Hagsfelder Hof, der neben Wurst und Fleisch aus eigener Haltung, auch Milchprodukte,saisonales Obst und Gemüse aus der Region sowie Honig, Wein und Likör im Angebot hat.

 

Der Stadtteil Hagsfeld im Überblick

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