Die neun Rathäuser der Fächerstadt Rathäuser in Karlsruhe – Bürgerbüro, Behörden & Co.
Während vielen Karlsruhern beim Stichwort Rathaus das große rote Haus am Marktplatz in den Sinn kommt, befinden sich noch weitere acht Rathäuser in Karlsruhe. Von Bürgerbüros bis zu Ortsverwaltungen sind den Rathäusern verschiedene Aufgaben zugeteilt.
- Rathaus am Marktplatz – zentral verankert
- Rathaus-West – am Mühlburger Tor
- Haus Solms – Gästehaus & Trauzimmer
- Rathaus Durlach – unter Denkmalschutz
- Rathaus Grötzingen – das Fachwerk-Rathaus
- Rathaus Neureut – eine zentrale Anlaufstelle
- Rathaus Hohenwettersbach – vor Ort informiert
- Rathaus Wettersbach – für zwei Stadtteile
- Rathaus Stupferich – zentral im Ort
- Karlsruher Rathäuser im Überblick
Rathaus am Marktplatz – zentral verankert
Das Rathaus am Marktplatz gilt als Karlsruhes zentrale Anlaufstelle der Bürger, da sich das Bürgerbüro Mitte von Beglaubigung, über Personalausweis, bis zum Reisepass um sämtliche Angelegenheiten der Karlsruher kümmert. Aber auch die Stadtverwaltung rund um Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup sowie die fünf Bürgermeister und deren Dezernate befinden sich im Rathaus am Marktplatz. Die monatlichen Gemeinderatssitzungen finden ebenfalls im Rathaus der Karlsruher Innenstadt statt.
Erbaut wurde das Rathaus an der Ecke Kaiserstraße/Marktplatz bereits im Jahre 1728. Rund 80 Jahre später erfolgte der Abbruch des Rathauses. Das zweite Karlsruher Rathaus, welches bis heute besteht, wurde daraufhin von 1805 bis 1825, in mehreren Abschnitten, errichtet. Das Rathaus wurde nach den Plänen des Architekten Friedrich Weinbrenner erbaut und harmoniert optisch mit der gegenüberstehenden und ebenfalls von Weinbrenner im klassizistischen Stil gebauten Evangelischen Stadtkirche. Der Rathausturm misst rund 51 Meter. Auf ihm ist eine 1,80 Meter hohe Turmfigur des Gottes Merkur angebracht.
Das Karlsruher Rathaus am Marktplatz. | Quelle: Thomas Riedel
Rathaus-West – am Mühlburger Tor
Das Rathaus-West liegt an der Karlsruher Kaiserallee und gilt als Paradebeispiel für Repräsentationsbauten des späten 19. Jahrhunderts. Als Niederlassung des Karlsruher Rathauses nutzt die Stadt das Gebäude als Rathaus-West und verankert die Sozial- und Jugendbehörde, einen Jobcenter sowie diverse Vereine darin. In unmittelbarer Nähe des Rathauses befindet sich das Bürgerbüro K8.
Der Gebäudekomplex des Rathaus-West wurde von der Karlsruher Lebensversicherung in Auftrag gegeben und von Adolf Hanser 1895 bis 1898 im Neorenaissance-Stil erbaut. Bis heute ist Hanser als einer der erfolgreichsten Architekten des Großherzogtums Baden in Erinnerung. Da das Gebäude den Zweiten Weltkrieg unversehrt überstand, wurde es 1978 generalsaniert und um 1980 unter Denkmalschutz gestellt.
Das Rathaus West in Karlsruhe. | Quelle: Schlosser Fotografie
Haus Solms – Gästehaus & Trauzimmer
Das Haus Solms steht in der Karlsruher Bismarckstraße und ist auch unter dem Namen Palais Solms bekannt. Das prächtige Gebäude wurde um 1881 von dem Architekten Gustav Ziegler erbaut und sollte ursprünglich eine Altersresidenz für Georg Heimburger, einem Fabrikanten aus Lahr, werden – was auch den ehemaligen Titel Haus Heimburger erklärt. Später kaufte die Familie Solms das Gebäude.
Bereits seit 1931 befindet sich in dem Gebäude das Museum Solms, welches die Kunstgegenständen des ehemaligen Hausbesitzers Graf Max Otto Gustav zu Solms beherbergt. Die Stadt Karlsruhe kaufte das im Stil der Gründerzeit erbaute Gebäude und nutzt es seit 1946 als Gästehaus. Außerdem befindet sich ein Trauzimmer der Fächerstadt in den Räumlichkeiten des Hauses Solms – hier werden jährlich rund tausend Eheschließungen vorgenommen.
Haus Solms | Quelle: Peter Eich
Rathaus Durlach – unter Denkmalschutz
Das Rathaus in Durlach ist nicht etwa das ehemalige Residenzschloss Karlsburg, sondern das im 15. Jahrhundert erbaute Gebäude am Durlacher Marktplatz und neben der Stadtkirche. Nachdem das Rathaus bei einem Brand 1689 zerstört wurde, musste es 1715 wieder aufgebaut werden. Über dem Eingang des denkmalgeschützten Gebäudes befindet sich ein Balkon, auf dessen Umrandung eine Statue von Markgraf Karl II. steht, welcher noch heute gerne als Karle mit der Tasch bezeichnet wird.
Nachdem Durlach 1938 gegen seinen Willen nach Karlsruhe eingemeindet wurde, durfte Durlach als Zugeständnis alle seine Ämter und Behörden behalten. Seit 1989 besteht zudem ein eigenständiger Ortschaftsrat, welcher auf einer Eingliederungsvereinbarung mit der Stadt Karlsruhe beruht. Die Sitzungen des Ortschaftsrates finden im Bürgersaal des Rathauses statt.
Im Inneren des Rathauses befinden sich die Verwaltung des Karlsruher Stadtteils, das Bürgerbüro mit vielen Dienstleistungen, inklusive Pass- und Meldewesen sowie die Friedhofsverwaltung. Das Durlacher Standesamt hat seinen Sitz ebenfalls im Rathaus Durlach. Auch der Jugend- und Sozialbereich ist im Durlacher Rathaus verankert.
Das Rathaus im Stadtteil Durlach. | Quelle: Thomas Riedel
Rathaus Grötzingen – das Fachwerk-Rathaus
Das Untergeschoss des Rathauses in Grötzingen wurde 1583 erbaut und fungierte damals zunächst als Kammerhaus. Das Obergeschoss wurde 1668 als Fachwerk errichtet und verleiht dem heutigen Rathaus ein ansprechendes Aussehen. Neben einer Kunstsammlung der Grötzinger Malerkolonie hat auch die Ortsverwaltung des Karlsruher Stadtteils seinen Sitz in dem historischen Gebäude.
Mit der Eingemeindung Grötzingens nach Karlsruhe wurde die Einführung einer Ortschaftsverfassung in der Eingliederungsvereinbarung festgesetzt. Der dazugehörige Ortschaftsrat tagt im Grötzinger Rathaus. Direkt gegenüber des Fachwerk-Rathauses in Grötzingen befindet sich das Bürgerbüro des Stadtteils, welches den Bürgern gerne bei Fragen weiterhilft und alle gängigen Dienstleistungen, wie Melde-, Pass- und Kfz-Wesen beinhaltet.
Servicebüro in Grötzingen. | Quelle: Eric Reiff
Rathaus Neureut – eine zentrale Anlaufstelle
Das 1856 erbaute Rathaus Neureut befindet sich direkt an Neureuts Wahrzeichen, dem Spundenfresser-Brunnen aus dem Jahre 1952. Das Gebäude liegt zudem an der ältesten Straße des Karlsruher Stadtteils der Neureuter Hauptstraße. Im Inneren des Rathauses befindet sich die Ortsverwaltung samt dem Ortsvorsteher Neureuts, auch die Ortschaftsratssitzungen finden in dem denkmalgeschützten Gebäude statt.
Grundlage der örtlichen Verwaltung ist die Eingliederungsvereinbarung zwischen Neureut und der Stadt Karlsruhe, als die Gemeinde 1975 zum Stadtteil der Fächerstadt wurde. Die Ortsverwaltung berät die Bürger des Stadtteils und bildet so eine zentrale Anlaufstelle für die Neureuter. Zu ihren Bereichen gehören beispielsweise das Pass-, Melde- und Kfz-Wesen, das Sozialamt, eine Rentenversicherungsstelle, das Neureuter Standesamt sowie das Friedhofs- und Bestattungsamt.
Rathaus mit Bürgerbüro in Neureut. | Quelle: Eric Reiff
Rathaus Hohenwettersbach – vor Ort informiert
Das Rathaus in Hohenwettersbach befindet sich auf dem Kirchplatz des Karlsruher Stadtteils, welcher zu den Bergdörfern der Fächerstadt zählt. Das naturnahe Hohenwettersbach liegt am Rande des Schwarzwaldes und gehört seit dem Jahr 1972 zu Karlsruhe.
Die eigenständige Ortsverwaltung des Stadtteils beruht auf der Eingliederungsvereinbarung mit der Fächerstadt. Die Ortsverwaltung in Hohenwettersbach berät die Bürger vor Ort über Themen wie Kfz-Zulassungen, Bestattungswesen, Pass-, Ausweis- und Meldewesen, Hunde-Anmeldung oder Rechnungswesen.
Rathaus Hohenwettersbach | Quelle: Thomas Riedel
Rathaus Wettersbach – für zwei Stadtteile
Das Rathaus Wettersbach gilt als Ortsverwaltung für die Karlsruher Stadtteile Grünwettersbach und Palmbach. Auch wenn beide Stadtteile ein Rathaus vorzuweisen haben, befinden sich das Bürgerbüro und die Ortsverwaltung im Rathaus in Grünwettersbach, welches 1881 errichtet wurde.
Das Rathaus in Palmbach dient als Archiv für die Ortsverwaltung Wettersbach. Das 1902 erbaute Gebäude wird außerdem als Wahllokal genutzt. Zudem können unterschiedliche Vereine, wie beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Wettersbach, die Räumlichkeiten des Rathauses nutzen.
Rathaus Grünwettersbach | Quelle: Eric Reiff
Rathaus Stupferich – zentral im Ort
Das Rathaus Stupferich liegt an der Kleinsteinbacher Straße und beherbergt das Bürgerbüro und die Ortsverwaltung Stupferichs. Diese besteht in ihrer derartigen Form seit der Eingemeindung nach Karlsruhe im Jahr 1972 und den damit verbundenen Eingliederungsvereinbarung mit der Fächerstadt. Seitdem stellt das Rathaus in Stupferich eine zentrale Anlaufstelle für die Bürger des Karlsruher Stadtteils dar.
Rathaus in Stupferich. | Quelle: Eric Reiff