Service in der Fächerstadt Zurück zum Normalbetrieb – auch Bürgerbüro-Ost öffnet ab Juli
Das Bürgerbüro-Ost im Stadtteil Hagsfeld wird am Mittwoch, 01. Juli 2020 wieder öffnen. Damit sind dann alle Karlsruher Bürgerbüros wieder im kontrollierten Normalbetrieb angekommen. Eine Besuch muss allerdings weiterhin vorher angemeldet werden.
Alle Karlsruher Bürgerbüros bald wieder geöffnet
Die Karlsruher Bürgerbüros in Durlach, den Ortsverwaltungen sowie in der Kaiserallee 8 bieten bereits seit dem 8. Juni 2020 wieder einen kontrollierten Normalbetrieb an. Bereits eine Woche vorher, am 25. Mai 2020, startete das Servicezentrum Auto & Verkehr in der Steinhäuserstraße 22. Als letztes kehrt das nun Bürgerbüro Ost in der Karlsruher Straße 23 ab Mittwoch, dem 1. Juli 2020 in seinen Betrieb zurück. Damit stehen die persönlichen Anlaufstellen des Bürgerservices den Karlsruhern wieder alle zur Verfügung.
Terminvereinbarung vorab ist weiter notwendig
Aufgrund der Corona-Verordnung muss in allen öffentlichen Einrichtungen mit Publikumsverkehr darauf geachtet werden muss, dass sich weder Warteschlangen noch Personengruppen bilden und die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände eingehalten werden. Aus diesem Grund können Vorort-Besuche in den Bürgerbüros und im Servicezentrum Auto & Verkehr nur nach vorheriger Terminvereinbarung stattfinden, darüber informiert das Ordnungs- und Bürgeramt (OA), das die Servicestellen betreibt.
Dies schränkt die Leistungsfähigkeit der Bürgerbüros ein: So kann laut OA etwa das größte Bürgerbüro der Stadt in der Kaiserallee 8, das normalerweise täglich 250 Kundenvorsprachen verbucht, derzeit nur etwa 200 Termine pro Tag anbieten.
Hohe Anzahl nicht bearbeiteter Kundenanliegen
Demgegenüber steht eine hohe Anzahl nicht bearbeiteter Kundenanliegen aus der Corona-Phase: Denn auch wenn während des Basisbetriebs alleine in den beiden großen Einrichtungen in der Kaiserallee 8 und der Steinhäuserstraße 22 über 15.600 Kunden bedient wurden, konnten damit bei weitem nicht alle Anliegen erledigt werden, informiert die Stadt. Viele verzichteten während der Corona-Phase auch auf den Besuch eines Bürgerbüros und müssen diesen nun nachholen.
Telefonisch erreicbar: Täglich mehr als 8.000 Anrufe
Im Juli rechnet die Stadtverwaltung außerdem mit steigenden Zulassungszahlen im KFZ-Bereich als Auswirkung des ab dann geltenden reduzierten Mehrwertsteuersatzes. Die Bürgerbüros sind aktuell somit durch die geltenden Hygienevorgaben in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt, sehen sich aber einer Nachfrage gegenüber, die deutlich über das übliche Maß hinausgeht.
Diese Tatsache wirkt sich leider auch auf die Erreichbarkeit der 115 aus: In den letzten Wochen erreichten die Verwaltung über verschiedene städtische Rufnummern einschließlich der Behördennummer 115 mehr als 8.000 Anrufe am Tag! In Spitzenzeiten gingen innerhalb von 15 Minuten weit mehr als 300 Anrufversuche ein, so die Stadt. Das 115-Team kann davon nur etwa 1.000 bis 1.200 Anrufe pro Tag entgegen nehmen.
Stadt arbeitet an Verbesserungen der Leistungsfähigkeit
Aus diesen Gründen hat das OA inzwischen personelle und organisatorische Maßnahmen eingeleitet, um den telefonischen Service zu verbessern. In der kommenden Woche wird hierfür ein Sprachdialogsystem eingeführt, das in der Anruferlenkung hilft. Zudem werden Kollegen aus anderen Bereichen der Stadtverwaltung, aber auch Werkstudierende das Team der 115 unterstützen.
In Sachen Bürgerbüro arbeitet das OA daran, deren Leistungsfähigkeit weiter auszubauen – geht aber davon aus, dass die Bürger leider auch künftig mit Einschränkungen im Bürgerservice rechnen müssen.
Digitale Angebote für Kommunen entwickeln
Eine Lösung bestünde laut OA in digitalen Angeboten, die das Land, der Bund oder das Rechenzentrum allerdings bereitstellen müssten. Aktuell ist es wegen gesetzlicher oder technischer Rahmenbedingungen weiterhin so, dass für die meisten Produkte der persönliche Besuch eines Bürgerbüros notwendig ist.
Um aus dieser Schieflage zu kommen, wird sich Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup beim Land dafür einsetzen, schnellstmöglich digitale Angebote für die Kommunen zu entwickeln, so die Stadt abschließend.