Prost!
Bier in der Fächerstadt – Karlsruher Brauereien im Überblick

Prost! Bier in der Fächerstadt – Karlsruher Brauereien im Überblick

Quelle: Pixabay

Karlsruher Bierliebhaber kommen in den Brauereien der Fächerstadt voll auf ihre Kosten. Ob Großbrauerei oder Biermanufaktur – das kühle Blonde kann in den verschiedensten Sorten und Geschmacksrichtungen quer durch die Fächerstadt genossen werden.

Bier in Karlsruhe – Braukunst von Pils bis Pale Ale

Im 19. Jahrhundert war Karlsruhe der drittgrößte Bierhotspot Deutschlands und dank den großen Brauereien Moninger und Hoepfner darf sich Karlsruhe immer noch als Biermetropole bezeichnen. Doch in Karlsruhe ist Bier nicht gleich Bier.

Die Fächerstadt-Bewohner sind verwöhnt, wenn es um Bier geht und so haben sich in den letzten Jahren viele kleine Brauereien und Biermanufakturen in der Region angesiedelt, um den Bierdurst zu stillen und den Gaumen mit vielen verschiedenen Sorten des flüssigen Goldes zu erfreuen.

 

Das goldene Glück in Karlsruhe.

Das goldene Glück in Karlsruhe. | Quelle: Thomas Riedel

 

Die Karlsruher Brauereigeschichte

Die erste Brauerei im heutigen Stadtgebiet gab es schon vor der Gründung der Stadt Karlsruhe selbst. Das Schloss Gottesaue in der Oststadt lag ab dem 12. Jahrhundert in Klosterhand und wurde von Mönchen bewirtschaftet. Hier durfte eine hauseigene Brauerei, wie auch in vielen anderen Klöstern in Deutschland, nicht fehlen. Im 16. Jahrhundert ging das Kloster Gottesaue, inklusive Brauerei in markgräfliche Hände über und belieferte die Stadt Karlsruhe und das Umland mir Bier aus der Brauerei Gottesaue, denn Bier wurde in dieser Zeit erst so richtig populär und verdrängte den Wein. Die damit nachweislich erste Brauerei der Fächerstadt ebnete den Weg für die Karlsruher Bierliebe und viele kleine Brauereien in den umliegenden Orten.

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts war Karlsruhe eine der beliebtesten Brauereistädte nach München und Dortmund und industrielle Bierhersteller wie Hoepfner oder Sinner hatten ihr Quartier in der Fächerstadt. Nach dem ersten Weltkrieg litten die Handelsbeziehungen und auch die Bierkonjunktur doch das Wirtschaftswunder brachte die Wirtschaftslage zurück an Deck und den Bierdurst zurück.

 

Brauerei Hoepfner – große Braukunst

Karl Friedrich Gottlieb Hoepfner eröffnete im Jahr 1802 eine Gaststättenbrauerei nahe der Fächerstadt und dank Generationen von bierverliebten Braumeistern fand sie 1896 ihren Weg in die Hochburg der Braukunst, die heutige Hoepfner-Burg. Das imposante Gebäude mit eigener Gaststätte und eigenem Turm wurde nach dem Vorbild des Schlosses Neuschwanstein in der Karlsruher Oststadt gebaut und beherbergt noch heute den Hoepfner Braubetrieb.

Für Interessierte und Fans finden regelmäßige Führungen durch die Burg statt. Der Bierriese braut jährlich etwa 130.000 Hektoliter feinsten Gerstensaft und verschiedenste Sorten vom milden Goldköpfle, über das fruchtige Weizen, bis hin zum kraftvollen Porterbier. Handwerkliche Brautradition und die große Auswahl machen das Hoepfner-Bier in Karlsruhe zum Kult.

 

Die Hoepfnerburg in der Karlsruher Oststadt.

Die Hoepfnerburg in der Karlsruher Oststadt. | Quelle: Peter Eich

 

Brauerei Hatz-Moninger – ein durstiges Duo in Karlsruhe

Ein Braumeister heiratet eine Brauereiwitwe – der Anfang einer Karlsruher Erfolgsgeschichte. Stephan Moninger übernimmt die angeheiratete Brauerei, zieht mit ihr in die Karlsruher Innenstadt um und bringt sie unter seinem Namen in die Herzen und Bierkelche der Fächerstädtler. Nach seinem Tod übernahmen seine drei Söhne die Brauerei, bauten einen neuen Firmensitz im Karlsruher Stadtteil Grünwinkel und überstanden turbulente Kriegsjahre.

Im Mai 2010 schließen sich die Brauereien Hatz und Moninger zusammen und bieten den Karlsruher Bierliebhabern nun die ganze Bandbreite badischer Bierspezialitäten. Ob Hatz-Bottel, Badisch-Helles, frisches Bleifrei oder das Narrefläsche – hier findet jeder Karlsruher sein Lieblingsbier. Hinter die Kulissen und in die Braukessel schauen? Kein Problem! Führungen durch die Anlage geben einen Einblick in die Herstellung und Abfüllung der Brauerei. Badische Braukunst, beste, regionale Rohstoffe, der einzigartige Geschmack und Generationen von begeisterten Braumeistern machen das Hatz-Moninger-Bier so beliebt in der Fächerstadt.

 

Die Hatz-Moninger-Brauerei in Karlsruhe.

Die Hatz-Moninger-Brauerei in Karlsruhe. | Quelle Eric Reiff

 

Brauhaus Kühler Krug – naturtrübes Erlebnisbier

Das familiengeführte Erlebnisrestaurant Kühler Krug befindet sich direkt an der Grenze der Karlsruher Günther-Klotz-Anlage, in der Weststadt. Das heutige Gebäude mit Ausblick auf die Alb und die Grünanlage existiert seit 1973 im Westen der Fächerstadt und besitzt seit der Jahrtausendwende eine eigene Hausbrauerei. Das Besondere an dieser Brauerei? Hier wird aus Hopfen, Malz, Hefe, Wasser und Geduld ausschließlich unfiltriertes, naturtrübes Bier gebraut – natürlich nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516.

Das Helle und der sogenannte Rittertrunk können das ganze Jahr über genossen werden, die saisonalen Biere wie das Hexenbock, das Festbier oder das Frühlingsbier gibt es immer nur über einen bestimmten Zeitraum im Jahr und nur so lange der Vorrat reicht. Den ungefilterten Biergenuss kann man entweder vor Ort auskosten, oder ihn flaschenweise mit nach Hause nehmen. Besondere Veranstaltungen wie das Rittermahl, die irische Nächte oder Ü30-Partys machen das Gastronimieerlebnis komplett.

 

Der Hauptraum des Kühlen Krug.

Der Hauptraum des Kühlen Krug. | Quelle: Thomas Riedel

 

Badisch‘ Brauhaus – hausgebrautes Bier

Mitten in der Karlsruher Innenstadt befindet sich das Badisch Brauhaus im Gebäude des Hotel Kübler. Das ehemals besetzte Haus wurde in den 90-er Jahren aufwendig saniert, komplett neu aufgebaut und strahlt seit der Jahrtausendwende in ganz neuem Glanz. In diesem Brauhaus kann man einiges erleben, denn hier findet man das Restaurant, die Cocktailbar, verschiedene Veranstaltungsräume, Tagungsräume, das Hotel und natürlich die Brauerei auf vier Ebenen.

Das hausgebraute Bier wird in Handarbeit hergestellt und die Braumeister geben dem Bier viel Zeit und Liebe in den kupfernen Kesseln. Die unfiltrierten Sorten Badisch Hell und Badisch Dunkel, sowie einige saisonale Spezialbiere wurden bereits mehrfach ausgezeichnet und sind unter den Karlsruhern mehr als hochgeschätzt. Eine Attraktion für die großen und kleinen Gäste ist die riesige Rutsche, mit der die Gäste rasant vom Obergeschoss bis in den Gewölbekeller im Untergeschoss gleiten können.

 

Das Badische Brauhaus Karlsruhe. | Quelle: Thomas Riedel

 

Brauhaus 2.0 – Bio-Bier der Fächerstadt

Einen wenig außerhalb der Karlsruher Innenstadt liegt das Brauhaus 2.0 im Stadtteil Knielingen. Das ehemalige Lindenbräu wurde 2013 unter neuem Namen und in neuem Gewand eröffnet und braut nach traditionellen Methoden und viel Zeit eigenes Bier. Regionale Rohstoffe und nachhaltige Bio-Produkte stehen bei den Braumeistern hoch im Kurs.

Das Bio-Bier gibt es in Pils- und Weizenform und verschiedene Spezial- und Bockbiere machen die Auswahl komplett. Feinster Aromahopfen und eine schonende Verarbeitung ziehen viele begeisterte Karlsruher regelmäßig in das Restaurant, von der frischen gutbürgerlichen und frisch-mediterranen Küche ganz abgesehen. Nicht genug vom Biergenuss? Kein Problem für das Brauhaus 2.0, denn die Biersorten gibt es auch zum mit nach Hause nehmen.

 

| Quelle: Eric Reiff

 

Vogelbräu – Karlsruher Bier-muda-Dreieck

Rudi Vogel gründete 1985 das Vogelbräu in der Karlsruher Innenstadt-Ost und damit brach in der Fächerstadt die Epoche des unfiltrierten, originalen Vogelbieres an. Nach dem erfolgreichen Brauerei-Studiums in der Biermetropole Weihenstephan entschloss sich Rudi Vogel die Flucht nach vorne anzutreten und seine eigene Brauerei zu eröffnen und sein Plan ging auf: der erste Kessel war innerhalb weniger Tage leer, die beiden Standorte in Durlach und Ettlingen sind an Beliebtheit kaum zu überbieten und die Vogel-Fangemeinde wächst bis heute stetig.

Das Lieblingsbier vieler Karlsruher ist naturtrüb und je nach Saison in unterschiedlichsten Spezialformen genießbar. Der Braukalender ist auf der Internetseite des Vogelbräu einsehbar und reicht von Rauchbier bis Vogellenium. Wer gerne eine gemütliche Fahrradtour mit einem erfrischenden Hellen verbindet, kann bei der Tour-de-Vogel antreten. An einem Tag von Vogel zu Vogel radeln, jeweils einen Stempel abholen und das dritte Bier umsonst genießen – eine Karlsruher Trend-Sportart.

 

Bier gibt es im Vogelbräu Durlach.

Bier gibt es im Vogelbräu Durlach. | Quelle: Thomas Riedel

 

Nanobrauerei hopf nei – Craft Beer aus Durlach

Ein Mann – ein Wort – ein Craft Beer. Aus einem Hobbyversuch in der eigenen Küche wurde eine Leidenschaft und ganz schnell sah sich Gründer Felix Steinhardt berufen eine eigene kleine Brauerei in Durlach zu eröffnen. Zunächst braute er nur für sich selbst und seine Freunde. Mittlerweile trägt er dazu bei, dass die Karlsruher Biervielfalt um ein außergewöhnliches Bier reicher ist.

Er trifft die Balance zwischen Ecken und Kanten im Geschmack und einer Süffigkeit, die den Anhängern des kühlen Blonden das Herz ganz weich werden lässt. hopf nei bietet drei verschiedene Biere an: ein Pale Ale mit dem Namen Tropischer Gluggser und tropischen Aromen, die Wienerina, das bernsteinfabrene Lagerbier sowie ein feines und sanftes Session Pils namens Zahmer Gluggser. Zu kaufen gibt es Felix Steinhardts Bier übrigens fassweise über seinen hopf nei-Onlineshop und dazu lässt sich obendrauf noch eine mobile Bar buchen.

 

Pöbelbräu – kreatives Selfmade-Bier

Im Sommer 2016 entdeckten drei Freunde aus Karlsruhe, Anton, Elias und Georg, ihre Leidenschaft für handgemachtes Bier und nahmen den Braulöffel einfach selbst in die Hand. Nötig waren nur eine gemeinsame Leidenschaft, ein Durst und eine Garage. Das Ergebnis dieses flüssigen Sommermärchens? Verschiedenste Biersorten mit wohlklingenden Namen wie Karlsifornia Pale Ale, Czech Bodybuilder Pils oder das Schnelle Helle. Die Biere der Karlsruher Kickstarter findet man über das ganze Stadtgebiet verteilt, entweder aus der Flasche oder frisch aus dem Hahn. Eine Übersicht über alle Standorte finden Sie auf der Internetseite von Pöbelbräu.

 

Neureuter Braumanufaktur – Craft Beer & Co.

Fans von außergewöhnlichen Kombinationen und Biersorten in der Fächerstadt, sollten einen Abstecher in die Neureuter Biermanufaktur machen. Der Karlsruher Klaus Grimberger machte 2015 sein Hobby zum Beruf und ist mittlerweile stolzer Braumeister und Restaurantbesitzer. Gebraut wird immer in kleinen Mengen, sogenannten Small batches und mit einer maximalen Sudmenge von 400 Litern. Je nach Saison und Jahreszeit kann man sich durch eine große Auswahl an verschiedensten Biersorten wie Ale, Böhmischem Bier, Schwarzbier oder verschiedene Stouts mit fruchtigen Noten wie Erdbeer oder Kirsch testen.

Karlsruher Bierfans kaufen das flüssige Glück entweder direkt in der Brauerei oder lassen es sich im Restaurant Deutscher Kaiser frisch gezapft servieren. Doch Bier ist nicht das einzige, das die Neureuter Biermanufakturaus ihren frischen Zutaten zaubert – 37 Schnäpse und Liköre haben es neben Biernudeln oder Bierseife in das Sortiment geschafft. Wer dem Braumeister schon immer einmal über Schulter und in die magischen Kessel schauen wollte, kann die Neureuter Braumanufaktur natürlich besichtigen und einen Termin für einen Braukurs buchen.

 

Die Neureuter Biermanufaktur.

Die Neureuter Biermanufaktur. | Quelle: Eric Reiff




 

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