Die Fächerstadt entdecken Hier sprudelt es: 10 Brunnen in Karlsruhe und ihre Geschichten
In Karlsruher gibt es eine Vielzahl an Brunnen – die meisten sind auf den verschiedenen Plätzen der Fächerstadt zu finden. Einige der sprudelnden Wasserquellen haben sogar interessante Geschichten. meinKA stellt zehn Karlsruher Brunnen vor.
- Seepferd-Brunnen im Schlossgarten
- Der Narrenbrunnen am Kronenplatz
- Der Schlaucherbrunnen in Daxlanden
- Das Fontänenbecken am Friedrichsplatz
- Hermannsbrunnen am Stephanplatz
- Die beiden Brunnen auf dem Schlossplatz
- Der Ludwigsbrunnen am Marktplatz
- Krautkopfbrunnen am Gutenbergplatz
- Der Indianerbrunnen in der Südstadt
- Der Basler-Tor-Brunnen in Durlach
Seepferd-Brunnen im Schlossgarten
Der Seepferd-Brunnen wurde von 1709 bis 1716 von Bildhauer Gabriel Grupello für den Schlossgarten in Schwetzingen geschaffen – doch im Jahr 1824 in den Westflügel des Karlsruher Schlossgartens versetzt.
Um den Brunnen vor Vandalismus zu schützen, wurde er allerdings 1994 abgebaut. Man erstellte daraufhin zwei Kopien aus Epoxidharz. 1996 wurde je eine der Kopien in den Schlossgärten in Karlsruhe und Schwetzingen aufgestellt. Der Originalbrunnen steht im Lapidarium des Schlossparks in Schwetzingen.
Der Seepferd-Brunnen | Quelle: Melanie Hofheinz
Der Narrenbrunnen am Kronenplatz
Am Kronenplatz in der Innenstadt-Ost befindet sich der Narrenbrunnen. Auf dem Brunnen sind mehrere Kacheln mit den Logos der Karlsruher Fastnachtsvereine um das Fidelitas-Wappen der Stadt angebracht.
Zudem befindet sich eine Harlekinfigur auf dem Brunnen. Die Brunnenschale hat einen Durchmesser von etwa sechs Metern.
Der Narrenbrunnen während einer Putzaktion der Karlsruher Fastnachtsvereine. | Quelle: Melanie Hofheinz
Der Schlaucherbrunnen in Daxlanden
Der Schlaucherbrunnen wurde 1993 von Maler und Bildhauer Ulrich Sekinger gefertigt sowie vor der Heilig-Geist-Kirche in Daxlanden platziert.
Ein Knabe mit dem Fisch sowie drei der vier an den Stelen eingelassenen Relieftafeln, die am Brunnen zu sehen sind, stellen die Existenzgrundlagen der damaligen Dorfbewohner dar: Fischerei, Goldwäscherei und Landwirtschaft. Die vierte Tafel zeigt das einstige Dorfwappen Daxlandens.
Der Schlaucherbrunnen | Quelle: Schlosser Fotografie
Das Fontänenbecken am Friedrichsplatz
Der Friedrichsplatz in der Innenstadt-West, direkt gegenüber des Naturkundemuseums, gilt als kleine grüne Oase. Viele bunte Blumen, grüner Rasen und natürlich das große Fontänenbecken machen den Platz zum optimalen Ort für eine kleine Auszeit vom Alltag.
Bereits im Jahr 1874 wurde der Springbrunnen von Karl Mayer geschaffen. Viele Sitzbänke rund um das Fontänenbecken laden bei angenehmem Wetter zum Verweilen ein.
Das Fontänenbecken am Friedrichsplatz. | Quelle: Melanie Hofheinz
Hermannsbrunnen am Stephanplatz
Auf dem Stephanplatz hinter der Postgalerie, befindet sich der Hermannsbrunnen. Er wurde 1905 vom Architekten Hermann Billing entworfen und gemeinsam mit Bildhauer Hermann Binz umgesetzt.
Der Brunnen zeigt eine auf einem Sockel platzierte Quellnixe – auf den Säulen ringsum sind, teilweise als Karikatur, die Gesichter von damals prominenten Karlsruher Bürgern abgebildet*.
Der Brunnen verursachte damals überregional einen Skandal und soll die Ursache dafür gewesen sein, dass Hermann Billing im Karlsruher Raum weniger Aufträge erhielt.
Der Hermannsbrunnen am Stephanplatz | Quelle: Peter Eich
Die beiden Brunnen auf dem Schlossplatz
Direkt vor dem Karlsruher Schloss befinden sich zwei Springbrunnen. Einer liegt im Stadtteil Innenstadt-Ost und der andere in der Innenstadt-West.
Die beiden Brunnen wurden im Auftrag Großherzog Friedrichs I. von Baden im Jahr 1864 gebaut und ein Jahr später eingeweiht. Der Künstler, Karl Philipp Dyckerhoff, verwendete für die Brunnen grauen Solothurner Marmor (Jurakalkstein).
Schlossplatzbrunnen | Quelle: Melanie Hofheinz
Der Ludwigsbrunnen am Marktplatz
Der Ludwigsbrunnen ist auf dem Marktplatz, direkt zwischen dem Rathaus und der evangelischen Stadtkirche, zu finden. Unübersehbar ist die Statue des Großherzogs Ludwig I. von Baden auf dem Brunnen.
Der ursprüngliche Brunnen wurde im Jahr 1822 von Friedrich Weinbrenner entworfen und 1824 eingeweiht. Die Statue stammt von Bildhauer Alois Raufer; sie wurde 1833 auf dem Brunnen mit Blickrichtung zum Karlsruher Schloss aufgestellt. Mehr zum Ludwigsbrunnen.
Der Ludwigsbrunnen am Marktplatz. | Quelle: Melanie Hofheinz
Krautkopfbrunnen am Gutenbergplatz
Der Krautkopfbrunnen befindet sich auf dem Gutenbergplatz in der Karlsruher Weststadt. Er wurde von Friedrich Ratzel entworfen. Die Fertigstellung erfolgte im September 1908 nach Ratzels Freitod (1907) – auf eine Einweihung des Brunnens wurde verzichtet.
1940 wurden die Bronzerippen und der Krautkopf für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen. Auf Initiative des Bürgervereins der Weststadt wurde zwischen 1960 und 1962 eine Rekonstruktion der Bronzeteile aus Kupfer gebaut und eine Wiedereinweihung gefeiert.
Der Krautkopfbrunnen auf dem Gutenbergplatz in Karlsruhe. | Quelle: Schlosser Fotografie
Der Indianerbrunnen in der Südstadt
In der Karlsruher Südstadt steht der Indianerbrunnen. Er befindet sich auf dem dortigen Werderplatz und wurde von 1924 bis 1927 errichtet. Der Entwurf des Stadtbaudirektors Friedrich Beichel sah eine über dem Brunnentrog stehende Indianerfigur vor, die auf ein Gastspiel von Buffalo Bill in Karlsruhe zurückgeht. Allerdings sorgte die geplante Figur zunächst für Proteste.
Daher ließ die Stadt den Brunnen sowie die dortigen Toiletten 1925 ohne die Indianerfigur eröffnen. Erst nachdem der Widerstand weniger wurde, erhielt Bildhauer August Meyerhuber 1927 den Auftrag, den Indianerkopf nach Beichels Vorgaben auszuführen.
Die Indianerskulptur zeigt das ernste Gesicht eines Sioux-Indianers und auf der gegenüberliegenden Seite das freundlich lächelnde Gesicht des Architekten Friedrich Beichel.
Der Indianerbrunnen in der Südstadt. | Quelle: Stadt Karlsruhe
Der Basler-Tor-Brunnen in Durlach
Der Basler-Tor-Brunnen ist im Stadtteil Durlach zu finden, genauer in der Basler-Tor-Straße, südlich des Basler Tors. Er wurde 1987 von Ulrich Sekinger geschaffen sowie 1988 eingeweiht. Gestiftet wurde der Brunnen von der Sparkasse Karlsruhe zu deren 150-jährigen Bestehen.
Er hat mehrere Inschriften: Die Vorderseite ziert die Jahreszahl 1987. Auf der linken Seite steht „Wasser Leben Fluss – Glück Zeit Genuss. „Wasser ist doch das Beste“, heißt es auf der rechten Seite. Auf der Hinterseite steht: „Wie du siehst – wer du bist – Wasser fließt“.
Der Basler-Tor-Brunnen in Durlach spendet Trinkwasser. | Quelle: Thomas Riedel
*Architekt Hermann Billing, Oberbürgermeister Karl Schnetzler, Maler Prof.Ludwig Dill, Maler Prof. Wilhelm Trübner, Maler Prof. Hans Thoma, Maler Prof. Friedrich Fehr, Hoffotograf Karl Ruf, Kaufmann und Stadtrat Otto Büttner, Maler Viktor Roman, Maler Otto Eichrodt, Oberbaurat Reinhard Baumeister, dessen Sohn Maler Hermann Baumeister, Metzgermeister und Stadtrat Ludwig Käppele und Bildhauer Hermann Binz.