Wäscherinnenlauf, Hofgut Scheibenhardt & Co. Beiertheim-Bulach – zwei Orte in einem Karlsruher Stadtteil
Beiertheim-Bulach ist ein Karlsruher Stadtteil, der sich im Süden der Fächerstadt befindet. Die Komposition aus Beiertheim und Bulach entstand aus einem Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Ortsteile, die noch heute durch die Alb getrennt sind.
Beiertheim-Bulach – Geschichte & Leben
Der Karlsruher Stadtteil Beiertheim-Bulach besteht aus den ehemals selbstständigen Ortsteilen Beiertheim und Bulach. Während Beiertheim bereits 1907 in die Fächerstadt eingemeindet wurde, folgte Bulach erst im Jahre 1929. Allerdings ist Beiertheim auch ein wenig älter als Bulach. Die erste urkundliche Erwähnungen Beiertheims werden, unter den Begriffen Burdam oder Burtan, auf 1110 datiert. Die Gründer Beiertheims sollen, so die Geschichtsquellen, Mitglieder des Adelsgeschlechts Grafen von Hohenberg gewesen sein.
Unter dem Begriff Bulande wurde 1193 Bulach, der größere der beiden Orte, in Form einer Mühle gegründet. Noch heute wird Bulach gerne als Wäscherinnendorf bezeichnet. Der Grund dafür liegt in der sich im 19. Jahrhundert entwickelnden Wäscherei, welche bis in die 1950er-Jahre existierte. Heute bildet Bulach zusammen mit Beiertheim den Karlsruher Stadtteil Beiertheim-Bulach und steht in direkter Nachbarschaft mit den Stadtteilen Grünwinkel, Oberreut, der Südweststadt und Südstadt sowie Weiherfeld-Dammerstock.
Ursprünglich war Beiertheim noch deutlich größer als heute, was daran liegt, dass der Ort über die Jahre immer wieder Land an die sich vergrößernde Stadt Karlsruhe verkaufte. Ab 1800 gingen über 380 Hektar Land an die Fächerstadt über, sodass Beiertheim, ohne Bulach, nur noch rund 51 Hektar aufwies und Bereiche der heutigen Stadtteile Südweststadt, Südstadt und Weststadt auf ehemaliger Beiertheimer-Gemarkung erbaut wurden. Insgesamt verfügt der Stadtteil über etwa 285 Hektar und zählt rund 7.110 Einwohner.
Da sich die Südtangente durch den Stadtteil schlängelt, ist die Lärmbelästigung in diesem Bereich von Beiertheim-Bulach meist recht hoch – zudem kreuzt die Landstraße L605 den Karlsruher Stadtteil. Allerdings kommen die Bewohner dank der guten Verkehrsanbindung auch schnell in das Karlsruher Zentrum, die umliegenden Stadtteile oder auf die Autobahn A5 und die Bundesstraße B3.
Beiertheim-Bulach – Hofgut Scheibenhardt
Den südlichsten Abschnitt von Beiertheim-Bulach bildet das Hofgut Scheibenhardt. Das Ende des 17. Jahrhunderts erbaute Gebäude wurde von den Markgrafen von Baden-Durlach im Stil eines barocken Schlosses erbaut. Seit 1926 gehört das Hofgut zur Gemarkung Bulach und mit der Eingemeindung im Jahre 1929 zur Fächerstadt. Heute befindet sich ein Atelier der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe im Hofgut Scheibenhardt. Auf dem umliegenden Gelände des ehemaligen Schlosses hat seit 1993 ein Golfplatz sein Zuhause.
Beiertheim-Bulach – Fachwerkhäuser & Co.
Kulturdenkmäler hat der Stadtteil Beiertheim-Bulach einige aufzulisten. Ein Highlight sind die, teilweise sogar aus dem 17. Jahrhundert erhaltenen, Fachwerkhäuser. Das vermutlich älteste noch erhaltene Gebäude in Beiertheim ist ein Fachwerkhaus in der westlichen Breite Straße aus dem Jahre 1648.
Aber auch historische Hofanlagen und ganze Fachwerkanwesen sind im südlichen Karlsruher Stadtteil zu sehen. Unter Denkmalschutz steht auch die Villa Geiger, welche 1910/1911 in der Beiertheimer Allee erbaut wurde und bis 1931 als Wohnhaus des Ingenieurs und Fabrikanten Eugen Geiger diente. Seit den 1970er Jahren besitzt die studentische Korporation Sängerschaft Markomannen das Anwesen.
Sportvereine in Karlsruhe-Beiertheim
Zu den großen Sportvereinen in Beiertheim-Bulach zählen der Sportverein (SV) Karlsruhe-Beiertheim, welcher unterschiedliche Sportabteilungen, wie Fußball, Volleyball oder Turnen im Repertoire hat, und der TSV Bulach 1913 e.V., der sich auf Gesundheits- und Rehabilitationsport fokussiert. Aber auch der FC Fackel e.V., der eine Fußball- sowie eine Volleyballabteilung hat, befindet sich in Beiertheim-Bulach.
Das lustigste Sport-Event in Beiertheim-Bulach ist der Wäscherinnen-Lauf. In Gedenken an die damals tüchtigen Wäscherinnen Bulachs (nicht ohne Grund trägt Bulach den Spitznamen Wäscherinnendorf), findet einmal im Jahr ein Frauenlauf durch den Stadtteil statt. Der Dresscode ist frei wählbar. Meist fällt die Wahl des Lauf-Outfits allerdings auf einen Kittel mit Schürze, der an die Bulacher Wäscherinnen erinnern soll.